Aktuell
EDITORIAL
02
Wolfgang Heinen
& Florian Schuster,
Herausgeber
Fotograf? Ein ganz
schlimmer Job!
Die besten, größten, reichsten, schlech-
testen, kleinsten, ärmsten: Menschen
lieben Listen und so gibt es für so ziem-
lich alles ein Ranking. In einem Report der
Job-Plattform CareerCast landet Fotograf
auf Platz 195 von 220 beurteilten Berufen –
und damit punktgleich mit Blechbearbei-
ter und einen Platz hinter Postbote.
Aber was ist denn nun so schlimm am Be-
ruf des Fotografen? Das typische Arbeits-
umfeld wird als „gut“ beurteilt, doch es
gebe immer weniger
» Viel Stress für
festangestellte Fotogra-
fen (laut US-Arbeitsamt
wenig Geld, sagt
5,6% weniger bis 2026).
die Studie. «
Was aber vor allem
den Ausschlag für das
schlechte Ranking gibt: die Kombination
aus eher niedrigem durchschnittlichen
Verdienst und hohem Stresslevel.
Nun muss all das natürlich jeder für sich
selbst beurteilen: Der Verdienst variiert
sicher stark je nach Fotograf, Genre und
Arbeitsort – und eine Festanstellung sucht
auch nicht jeder. Was die Studie mit all ih-
ren Daten aber nicht erfasst, ist der Aspekt,
warum Fotografen ihren Job lieben: Weil
es eben nicht nur ein Job ist, sondern viel
Leidenschaft darin steckt. Und bei allem
technologischen Fortschritt sollte man
nicht vergessen, dass nicht die Kamera
(oder das Smartphone) das Bild macht,
sondern der Mensch dahinter. Im besten
Falle mit Kreativität, Enthusiasmus und
voller Hingabe.
Viel Spaß beim Lesen & Fotografieren!
PS: Es geht noch schlimmer, wie wir als
Journalisten natürlich gleich sehen: Platz
218 (drittletzter!): „Newspaper Reporter“.
Was sagt das nun über uns selbst aus,
die wir über das Thema Fotografie schrei-
ben?! Naja, immerhin besser als Taxifahrer,
meint CareerCast ...