PhotoWeekly 24.04.2019 | Page 2

Aktuell EDITORIAL 02 Wolfgang Heinen & Florian Schuster, Herausgeber Fotograf? Ein ganz schlimmer Job! Die besten, größten, reichsten, schlech- testen, kleinsten, ärmsten: Menschen lieben Listen und so gibt es für so ziem- lich alles ein Ranking. In einem Report der Job-Plattform CareerCast landet Fotograf auf Platz 195 von 220 beurteilten Berufen – und damit punktgleich mit Blechbearbei- ter und einen Platz hinter Postbote. Aber was ist denn nun so schlimm am Be- ruf des Fotografen? Das typische Arbeits- umfeld wird als „gut“ beurteilt, doch es gebe immer weniger » Viel Stress für festangestellte Fotogra- fen (laut US-Arbeitsamt wenig Geld, sagt 5,6% weniger bis 2026). die Studie. « Was aber vor allem den Ausschlag für das schlechte Ranking gibt: die Kombination aus eher niedrigem durchschnittlichen Verdienst und hohem Stresslevel. Nun muss all das natürlich jeder für sich selbst beurteilen: Der Verdienst variiert sicher stark je nach Fotograf, Genre und Arbeitsort – und eine Festanstellung sucht auch nicht jeder. Was die Studie mit all ih- ren Daten aber nicht erfasst, ist der Aspekt, warum Fotografen ihren Job lieben: Weil es eben nicht nur ein Job ist, sondern viel Leidenschaft darin steckt. Und bei allem technologischen Fortschritt sollte man nicht vergessen, dass nicht die Kamera (oder das Smartphone) das Bild macht, sondern der Mensch dahinter. Im besten Falle mit Kreativität, Enthusiasmus und voller Hingabe. Viel Spaß beim Lesen & Fotografieren! PS: Es geht noch schlimmer, wie wir als Journalisten natürlich gleich sehen: Platz 218 (drittletzter!): „Newspaper Reporter“. Was sagt das nun über uns selbst aus, die wir über das Thema Fotografie schrei- ben?! Naja, immerhin besser als Taxifahrer, meint CareerCast ...