PhotoWeekly 24.06.2020 | Page 20

Special LANDSCHAFTEN BEARBEITEN 20 Der Einstieg in Photoshop Bearbeite Belichtung, Kontrast und Co. durch lokale Anpassungen und Ebenen. Wenn Lightroom und Capture One bei der Verarbeitung von RAW-Dateien so gut sind, wofür benötigen wir dann eigentlich noch Photoshop? In der Praxis verwenden viele Landschaftsfotografen Photoshop meist dann, wenn sie bestimmte Bildbereiche, zum Beispiel Vorder- und Hintergrund, unabhängig voneinander bearbeiten oder kreativ in das Motiv eingreifen möchten – zum Beispiel, um ein Composing aus mehreren Fotos zu erstellen. Im Gegensatz zu RAW-Konvertern kann Photoshop RAW-Dateien nicht direkt verarbeiten. Stattdessen leitet dich Photoshop beim Versuch, eine RAW-Datei zu öffnen, automatisch in Adobe Camera Raw (ACR) um, wo du Dateien in Formate wie TIFF, PSD oder JPEG konvertieren kannst. In ACR lassen sich einige grundlegende Anpassungen vornehmen, die dich mit großer Wahrscheinlichkeit an die Funktionen von Lightroom erinnern werden. Direkt aus der Kamera: Bei einer klassischen Landschaftskomposition – bei der die Gräser und Felsen im Vordergrund das Auge in die Mitte und weiter zum Hintergrund führen – ist der Himmel oft zu hell belichtet und die Ausleuchtung wirkt flach. Mehr Wirkung dank Photoshop-Ebenen: Der Schlüssel kreativer Bearbeitung in Photoshop ist die Verwendung von Ebenen zur selektiven Anpassung von unterschiedlichen Bildbereichen. Mit anderen Worten: Mit Hilfe von Ebenen kannst du den Himmel abdunkeln, ohne den Vordergrund zu verändern. Wichtig beim Arbeiten mit Adobe Camera Raw: Denke immer daran, das Foto zu speichern, nachdem du es bearbeitest hast. Anders als in Lightroom und Capture One werden die Anpassungen hier nämlich nicht automatisch gespeichert. Zudem kann die Bearbeitung deiner Fotos in Photoshop „destruktiv" sein. Destruktive Bearbeitung bedeutet, dass Änderungen, die du speicherst, nicht rückgängig gemacht werden können. Da dies in den meisten Fällen nicht erwünscht ist, bearbeiten professionelle Fotografen statt dessen lieber „non-destruktiv". Die non-destruktive Lösung von Photoshop liegt in dem Einsatz von Ebenen. Öffne dein Foto hierfür in Photoshop und füge Einstellungsebenen hinzu, anstatt die Originaldatei zu verändern. Beim Arbeiten mit Einstellungsebenen bleibt das Original unangetastet und befindet sich ganz unten im Ebenenstapel. Während Lightroom und Capture One zum Beispiel den Korrekturpinsel für selektive Bearbeitungen bereitstellen, erweisen sich die Einstellungsebenen und -masken von Photoshop als noch einfachere und vor allem leistungsfähigere Alternative. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn man mehrere selektive Anpassungen im Bild vornehmen möchte. Dann wird das Ebenen-Panel zur Drehscheibe für die Bearbeitung in Photoshop. Nächstes Kapitel: Die wichtigsten Funktionen von Photoshop