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LANDSCHAFTEN BEARBEITEN 20
Der Einstieg in Photoshop
Bearbeite Belichtung, Kontrast und Co.
durch lokale Anpassungen und Ebenen.
Wenn Lightroom und Capture
One bei der Verarbeitung von
RAW-Dateien so gut sind, wofür
benötigen wir dann eigentlich
noch Photoshop? In der Praxis
verwenden viele Landschaftsfotografen
Photoshop meist dann,
wenn sie bestimmte Bildbereiche,
zum Beispiel Vorder- und Hintergrund,
unabhängig voneinander
bearbeiten oder kreativ in das
Motiv eingreifen möchten – zum
Beispiel, um ein Composing aus
mehreren Fotos zu erstellen.
Im Gegensatz zu RAW-Konvertern
kann Photoshop RAW-Dateien
nicht direkt verarbeiten.
Stattdessen leitet dich Photoshop
beim Versuch, eine RAW-Datei zu
öffnen, automatisch in Adobe Camera
Raw (ACR) um, wo du Dateien
in Formate wie TIFF, PSD oder
JPEG konvertieren kannst. In
ACR lassen sich einige grundlegende
Anpassungen vornehmen,
die dich mit großer Wahrscheinlichkeit
an die Funktionen von
Lightroom erinnern werden.
Direkt aus der Kamera: Bei einer klassischen Landschaftskomposition
– bei der die Gräser und Felsen
im Vordergrund das Auge in die Mitte und weiter zum
Hintergrund führen – ist der Himmel oft zu hell belichtet
und die Ausleuchtung wirkt flach.
Mehr Wirkung dank Photoshop-Ebenen: Der Schlüssel
kreativer Bearbeitung in Photoshop ist die Verwendung
von Ebenen zur selektiven Anpassung von
unterschiedlichen Bildbereichen. Mit anderen Worten:
Mit Hilfe von Ebenen kannst du den Himmel abdunkeln,
ohne den Vordergrund zu verändern.
Wichtig beim Arbeiten mit Adobe
Camera Raw: Denke immer daran,
das Foto zu speichern, nachdem
du es bearbeitest hast. Anders als
in Lightroom und Capture One
werden die Anpassungen hier
nämlich nicht automatisch gespeichert.
Zudem kann die Bearbeitung
deiner Fotos in Photoshop
„destruktiv" sein. Destruktive Bearbeitung
bedeutet, dass Änderungen,
die du speicherst, nicht
rückgängig gemacht werden können.
Da dies in den meisten Fällen
nicht erwünscht ist, bearbeiten
professionelle Fotografen statt
dessen lieber „non-destruktiv".
Die non-destruktive Lösung
von Photoshop liegt in dem Einsatz
von Ebenen. Öffne dein Foto
hierfür in Photoshop und füge
Einstellungsebenen hinzu, anstatt
die Originaldatei zu verändern.
Beim Arbeiten mit Einstellungsebenen
bleibt das Original
unangetastet und befindet sich
ganz unten im Ebenenstapel.
Während Lightroom und Capture
One zum Beispiel den Korrekturpinsel
für selektive Bearbeitungen
bereitstellen, erweisen
sich die Einstellungsebenen
und -masken von Photoshop
als noch einfachere und vor allem
leistungsfähigere Alternative.
Dies ist vor allem dann der
Fall, wenn man mehrere selektive
Anpassungen im Bild vornehmen
möchte. Dann wird das Ebenen-Panel
zur Drehscheibe für
die Bearbeitung in Photoshop.
Nächstes Kapitel: Die wichtigsten Funktionen von Photoshop