Aktuell
EDITORIAL
02
Wolfgang Heinen
& Florian Schuster,
Herausgeber
Die Leichtigkeit des
fotografischen Seins
Das ist mal eine Nachricht: Im Frühling
dieses Jahres wurden erstmals mehr
spiegellose Systemkameras verkauft als
ihre spiegelreflexigen Geschwister. Nein,
nicht weil die Modelle ohne Spiegel preis-
werter sind als die DSLR-Boliden, sondern
weil sie zeitgemäßer, leichter, moderner,
flexibler und letztlich mittlerweile auch
leistungsstärker sind. Wir stehen, foto-
historisch betrachtet, also an einer Zeiten-
wende: 2018 – das Jahr, als die Spiegellosen
begannen, den Markt zu dominieren.
Und 2008 fing alles an. Wer hat‘s erfunden?
Richtig, Panasonic mit der ersten Lumix.
Da war die Kamera den Spiegel los.
Wenn nur nicht dieses fürchterliche Wort
„Spiegellos“ wäre. Wir denken aber: In dem
Maße, in dem sich DSLR-Modelle aus dem
Markt verabschieden,
werden wir nur noch
» Spiegellose
von „Systemkameras“
sprechen können. Das
Systemkameras
passt dann. Wir haben
sind zeitgemäßer, ja auch den Switch vom
ehemaligen „Kleinbild-
leichter und
format“ der Größe 24 x
moderner. «
36 mm hin zum jetzigen
„Vollformat“ mit ziem-
lich exakt den gleichen Abmessungen hin-
bekommen. Die Sexyness der aktuellen
leichten Systemkameras kommt aber vor
allem von ihrem überzeugenden, unkom-
plizierten Handling zusammen mit dem
signifikanten Gewichtsvorteil, der das
Fotografieren ungleich unbeschwerter
und erfolgreicher macht.
Die Leichtigkeit des Fotografierens macht
sich auch in der eigenen Bildsprache be-
merkbar: Die Fotos werden spontaner, di-
rekter und vielleicht sogar besser.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen!