Technik
M E TA -T E S T
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SONY E 16-55 mm
F2,8 G
Neuer
Standard
für APS-C
Bei der Modellbezeichnung muss man zweimal
hinschauen: Ja, tatsächlich ein 16-55 mm f/2,8,
kein 35er, aber dafür nur für kleine Sensoren.
Ist es damit der ultimative Allrounder?
Von Ruben Schäfer
Als APS-C-Fotograf hat man
es, insbesondere bei Sony,
nicht leicht: Die Technik hängt
den dicken Boliden fast immer
ein Stückchen hinterher, die Mo-
delle sind winzig und fitzelig zu
bedienen und als Objektiv-Aus-
wahl gibt es lichtschwaches Ein-
steiger-Glas oder direkt die fetten
Brummer mit dem G-Master-Logo.
Zumindest gegen das letzte Pro-
blem hat Sony jetzt was getan
– und dabei richtig bravurös ab-
geliefert. Das 16-55mm G (ohne
Master) Objektiv dürfte auf einen
Schlag viele Probleme der
Sony-Fraktion lösen.
N O 120
13/2020
Sony E
16-55 mm F2,8 G
sehr gut
Quick Facts:
Preis: ca. 1.250 Euro
Gewicht: 494 g
Ausstattung
Filterdurchmesser:
67 mm
Die Konstruktion verfügt über
zwei asphärische Elemente, die
Abweichungen korrigieren und
so für eine hervorragende Auf-
lösung bis zum Bildrand sorgen,
während drei ED (Extra-Low Dis-
persion)-Glaselemente chro-
matische Abbildungsfehler und
Farbbluten minimieren. Um bei
Aufnahmen die Bildschärfe zu
garantieren, sorgt eine AR-Nano-
Beschichtung für die Reduzie-
rung von Reflexionen und Geis-
tereffekten. Das Objektiv verfügt
über eine kreisrunde Blende mit
neun Lamellen. Damit bleibt der
Hintergrund schön weich.
Naheinstellgrenze:
33 cm
Erhältlich für:
Sony E-Mount
Der XD (extreme Dynamik)-
Linearmotor ist extrem schnell
und sorgt – genau wie in den Ob-
jektiven der G-Master-Serie – für
einen präzisen und zuverlässigen
Autofokus und die Verfolgung
von bewegten Motiven. Ein paar
nette Gimmicks hat Sony dem
Weitwinkel auch spendiert: Dazu
gehört die anpassbare Fokushal-
tetaste für sofortigen Einsatz so-
wie die lineare manuelle
Fokusreaktion, die eine präzise,
schnelle manuelle Fokussierung
gewährleistet. Die Nutzung des
Objektivs ist dabei nicht nur auf
Fotos im Studio oder zu Hause
begrenzt. Das staub- und feuch-
tigkeitsbeständige Design sorgt
für zuverlässigen Einsatz auch
unter schwierigen Bedingungen
im Freien. Dabei schützt eine
Fluorbeschichtung auf dem
Frontelement vor Schmutz
und Fingerabdrücken.
Klare Linien, wie
üblich: Sonys Ob-
jektive zeichneten
sich noch nie durch
ein hohes Maß an
Opulenz aus.
Trotz hoher Licht-
stärke: Das 16-55er
ist recht kompakt
und mit unter 500
Gramm auch leicht
geworden.
Bildqualität
Sony hat sich beim 16-55 mm
f/2,8 ganz offenbar die Aufgabe
gesetzt, ein maximal scharfes
Objektiv zu bauen. Und wie die
ersten Testberichte zeigen: Das
scheint gut gelungen zu sein: „Die
Auflösung ist wirklich fantas-
tisch, und zwar auch am Bild-
rand. Rein subjektiv besitzt das
Objektiv keine Randunschärfen,
auch bei verschiedenen Brenn-
weiten oder Blendenöffnungen
zeigen sich keine signifikanten
Unterschiede beziehungsweise
Schwächen“, beschreibt Benja-
min Kirchheim von Digitalka-
mera.de das Ergebnis. Bildfehler
wie Randabdunklung, Farbsäume
oder Verzeichnungen konnten
ebenfalls praktisch nicht ausge-
macht werden. Martin Vieten be-
scheinigt auf Photoscala: „Selbst
unter Extrembedingungen wie
direktem Gegenlicht: Die Kon-
traste bleiben hoch, Flares treten
praktisch gar nicht auf.“
Das sagen die Kollegen ...
„Das Sony E 16–55 mm F2.8 G gibt es so aktuell nur bei den
Japanern. Schwächen zeigt es kaum, es ist scharf bis in die
Ecken und kommt gut mit Gegenlicht klar. Nur das Bokeh
könnte schöner sein, der Preis ist (mir) zu hoch.“
(Martin Vieten)
„Sony hat sich mit einem lichtstarken APS-C-Standard-
zoom für seine spiegellosen Systemkameras sehr viel Zeit
gelassen, dafür ist das Ergebnis nun umso beeindrucken-
der. Zwar ist das Sony E 16-55 mm 2.8 G (SEL1655G) kein
Schnäppchen und beileibe nicht perfekt, aber es liefert doch
eine sehr hohe Bildqualität ab.“ (Benjamin Kirchheim)
sehr empfehlenswert
„Das Sony E 16-55 mm f2,8 ist das schamlose High-End-
Universalzoom, nach dem die richtig guten Alpha-
Cropped-APS-C-Gehäuse schon lange gesucht haben.
Mir hat das Fotografieren damit auf der A6600 wirklich
Spaß gemacht.“ (Gordon Laing)
Das PhotoWeekly-Urteil
Das hat uns gefallen: Dedizierte Objektive für
APS-C sind selten und wenn es sie dann gibt,
sind es meistens Kit-Scherben für Einsteiger. Wir
loben Sony ausdrücklich für den Mut, ein solches
Objektiv auf den Markt gebracht zu haben. Es lie-
fert tolle Ergebnisse. Top Tipp für Landschaften
und Architektur! Bitte mehr davon!
Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Wenn
ein Objektiv so viel kostet wie die Kameras, an
die man es schraubt, lohnt sich ein genauer Blick
dann doch: Das Bokeh wird von vielen Testern
als sehr unruhig, da zu scharf beschrieben. Und
einen Bildstabi, den gibt es leider nicht.
Sony E
16-55 mm F2,8 G
N 120
O
13/2020
sehr gut