Bei aller Schönheit und allem visuellen Bombast , den die Bilder dem Betrachter entgegenschleudern , stellen wir uns zwei Fragen : Warum wirken die Siegerbilder so künstlich , so Software-entleert ? Die bildliche Optimierung der Natur im Nachhinein ist grundsätzlich so alt wie die Fotografie selbst , aber es ist ein schmaler Grat zwischen dem
» Es ist ein schmaler Grat zwischen dem behutsamen Entfernen störender Details und einer kompletten Glättung des Bildes . « behutsamen Entfernen störender Details auf der einen Seite und einer kompletten Glättung des Bildes sowie der Verstärkung / Neukomposition vor allem des Lichtes auf der anderen Seite . Liefert die Natur also nur das Rohmaterial für den Fotografen , der diese Bilddaten erst durch sein und der Software innewohnendes Know-how zu einem Meisterfoto vollendet ? Oder provokant gefragt : Wie schlecht darf das Ausgangsbild – also die eigentliche Aufnahme – sein , damit eine entsprechend leistungsstarke Software daraus noch ein Siegerbild zaubern kann ? Eine grundsätzliche Antwort liefert ein Blick in Richtung Malerei : Die Künstler fertigten immer schon Skizzen der Natur an , um diese dann im heimischen Atelier als Vorlage für die eigentlichen Bildkompositionen zu verwenden . Warum also können Foto-Aufnahmen nicht als Blaupause für anschließende umfangreiche Bildgestaltungen dienen – mit einer Software als Pinsel und Farbpalette ? Was zählt , ist am Ende das Ergebnis . Und wenn Landschaftsfotos dann im ein oder anderen Fall mal überperfekt und leer aussehen , dann hat der Autor es ganz einfach übertrieben .