PhotoWeekly 26.06.2019 | Page 23

Special GOLDENE STUNDE 22 12 geniale Tipps zur Bildbearbeitung Passe deine Fotobearbeitung an und verschaffe deinen Bildern einen Wettbewerbsvorteil. Allgemeine Bildbearbeitung: Bei diesem Bild haben wir Belich- tung und Kontrast geringfügig ange- passt, aber dem Bild fehlt es an Tiefe. Es gelingt ihm noch nicht, die Aufmerksamkeit des Betrachters zu gewinnen. Die Balance zwischen Lichtern und Tiefen zu finden und eine über- zeugende Komposition zu erschaffen, sind Auf- gaben der Bildbearbei- tung. Es gibt Aspekte, die nur am Computer durchge- führt werden können. Viele Fo- tografen scheuen umfangreiche experimentelle Bearbeitungen, obwohl erfahrene oder professio- nelle Fotografen dazu neigen, eine Reihe von Aktionen parat zu haben, die sie auf den Großteil ih- rer Arbeit anwenden. „In erster Linie fotografiere ich RAW und lege meine Bilder für grundlegen- de Anpassungen in Lightroom ab“, erklärt Christian Hering. „Das gibt mir eine ziemlich flache Aus- gabedatei für Photoshop, wo ich einen Orton-Effekt hinzufüge und den Kontrast über die Ebe- nen-Einstellebene in Kombina- tion mit Helligkeitsmasken erhö- hen werde. Danach schaffe ich etwas Tiefe mit Dodge and Burn und finalisiere das Bild mit ei- ner Vignette.“ Viele der folgenden Techniken werden als wesent- liche Bestandteile der Land- schaftsfotografie angesehen, sind aber besonders relevant für Bil- der, die während der Goldenen Stunde aufgenommen wurden. 1 Vignettierung optimieren Die Kantenverdunkelung kann verwendet werden, um die Auf- merksamkeit auf die Mitte ei- nes Bildes zu lenken. Verwen- de das Objektivkorrekturfeld in Lightroom oder Camera Raw, um den Rahmen aufzuhellen. 2 HSL-Korrekturen Passe Farbtöne, Intensität und Helligkeit der einzelnen Far- ben an. Dies ist nützlich, um be- schnittene RGB-Kanäle wie- derherzustellen. Bewege die Schieberegler für die dominanten Farben in deinem Bild, um eine natürlichere Balance zu erzielen. 3 Flecken entfernen Dies kann auf RAW-Dateien an- gewendet werden, um Fehler wie Staubflecken, Filterkratzer und störende Details zu entfernen. Die Arbeit mit dem RAW-Format ist nicht destruktiv, aber die Arbeit mit doppelten Ebenen erleichtert das Zurücksetzen in Photoshop. 4 Schatten & Lichter Die Steuerung der Tonwerte bie- tet dir die Kontrolle über den Dy- namikbereich. Es wird am besten in RAW-Editoren durchgeführt, aber das Photoshop-Tool ist eben- falls ein starkes Werkzeug. 5 Lokale Sättigung Die Farben sind während der Gol- denen Stunde so intensiv, dass sie eine Szene überfluten kön- nen. Das erfordert eine selektive Kontrolle. Der Lightroom-Korrek- turpinsel ist eine gute Wahl für die RAW-Bearbeitung, und das Schwammwerkzeug eine clevere Photoshop-Alternative. 6 Blendenflecken entfernen Triff eine Auswahl um einen Blendenfleck und erstelle eine neue Ebene (Strg/Cmd+J). Ver- wende Bild > Einstellungen > Farbe/Sättigung, wähle die Farb- pipette und klicke auf den Blen- denfleck, um die Sättigung zu reduzieren. Verwende eine Kurvenebene, um die Helligkeit einzustellen. 7 Vordergrund betonen Hebe Schatten und Lichter her- vor. Bewege den Schieberegler Schatten zuerst nach rechts, zie- he einen Farbverlauf vom unte- ren Rand des Rahmens hinein und bearbeite Problembereiche mit dem Pinselwerkzeug. 8 Selektives schärfen In Motiven mit zarten Tönen kann das Schärfen aufgrund der niedrigen Frequenzen zu über- mäßigem Rauschen führen. Schärfe dann mit einem Pinsel oder verwende eine Ebenen- maske in Photoshop. Verwende Einstellungen für mittlere Deck- kraft und Fluss. 9 Rauschen reduzieren Bei Aufnahmen in schlechtem Licht ist fast immer eine Rausch- reduktion nötig. Am besten ge- lingt dies bei der RAW-Entwick- lung. Nutze den Schieberegler Helligkeitskontrast, um den Ton beizubehalten, und füge dann mit dem Einstellpinsel weitere Schat- tendetails hinzu. 10 Belichtungsmischung Vermeide, wenn möglich, die Tonwertmischung bei zarten Farbszenen. Verarbeite mehrere Belichtungen in RAW und öffne diese dann als Ebenen. Füge Mas- ken hinzu und überblende Bildbe- reiche der Ebenen ineinander. 11 Farbverläufe Füge in ACR, Lightroom oder Photoshop einen Farbverlauf vom Himmel hinzu, um die Farb- tiefe zu erhöhen. Senke dazu die Farbtemperatur, um etwas Blau zu erzeugen, und passe den Farb- ton entsprechend der Farbpalette des Bildes an. 12 Malen mit Licht Biete zusätzliche Lichteffekte, indem du eine warme Farbe aus dem Bild wählst, den Pinsel­ mischmodus auf Bildschirm än- derst und auf einer Duplikatebene über bestehende subtile Lichter malst, um eine größere Tiefe zu erhalten. Verwende einen niedri- gen Fluss und eine geringe Deck- kraft, um den Effekt aufzubauen. Feine Extras: Mit ein paar einfachen Handgriffen haben wir die Bildwirkung zur Goldenen Stunde gekonnt intensiviert.