Special
DIE KUNST DER ARCHITEKTUR
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Passe dich der
Umgebung an
Kein fotografischer Ansatz passt zu allen
Baustilen. Passe deinen Shooting-Stil an, um
architektonische Vielfalt zu zeigen.
Wenn du in einem grö-
ßeren städtischen Ge-
biet ankommst, könn-
test du dich von der
Vielzahl an interes-
santen Motiven über-
wältigt fühlen. Zu wissen, wo
man beginnt und wie man die
Atmosphäre und den Ton einer
Stadt am besten einfangen kann,
scheint eine unmögliche Aufga-
be zu sein. Eine (leider falsche)
Strategie von Anfängern ist es, al-
les auf einmal zu versuchen und
zu erfassen, oft mit Weitwinkel
objektiven und umfangreichen
Kompositionen. Dies ist ein Feh-
ler, da die Detaildichte ein Bild
schnell überschwemmen und
den Gesamteindruck schmälern
kann. Ein Stil passt nicht zu je-
dem Gebäudetyp und Design.
Wenn es viele Texturen und
Details gibt, nutze auch Be-
reiche, die glatter sind. Diese
zerlegen das Bild und sorgen
für ein angenehmes Gleichge-
wicht und die passende Tiefe.
Ältere Gebäude haben oft far-
benfrohe Fassaden oder auf-
wendiges Mauerwerk. Suche
nach kontrastierenden Farben
oder Formen, um das Muster
aufzubrechen und dem Auge
etwas zum Ausruhen zu geben.
Das Alter der Struktur
hat einen großen Ein-
fluss darauf, wie sich
der Fotograf dem Mo-
tiv nähern sollte. Alte
Gebäude weisen häu-
fig eine große Menge an farbigen,
strukturierten Steinen mit einem
oft eckigen Profil auf. Diese Bau-
materialien reflektieren nur sehr
wenig Licht, was dazu führt, dass
das Motiv bei Beleuchtung von
vorne stumpf erscheint. Warm-
farbener Stein kann auch Weiß-
abgleichprobleme verursachen,
was zu deutlichen Cyan- oder
Grünfarbstichen führt. Nutze an
dieser Stelle eine Belichtungskor-
rektur von möglicherweise +2 EV
und wähle vor allem einen pas-
senden Weißabgleich anhand der
Vorgaben in der Kamera aus. Zur
Not hilft auch eine manuelle Ein-
stellung oder Korrektur.
Zeitgenössische Gebäude wei-
sen häufig sich wiederholende
Muster mit vielen horizonta-
len und vertikalen Linien auf.
Platziere die Kamera exakt
parallel zum Motiv, um die
Symmetrie optimal zu nutzen.
Bei der Aufnahme mo-
derner Strukturen, die
große Mengen an Glas
in ihrer Konstruktion
verwenden, solltest du
darauf vorbereitet sein,
die Kameraeinstellungen anzu-
passen, um die stark reflektieren-
den Bereiche zu kompensieren.
Helle „Hotspots“ sind üblich, be-
sonders unter der Mittagssonne,
also verwende etwa -1 EV, um den
Verlust von Spitzlichterdetails
zu vermeiden. Stelle dich so hin,
dass die Sonne in einer Reflexion
nicht direkt sichtbar ist. Zeitge-
nössische Designs verwenden
mehr Kurven als Architektur vor
dem 20. Jahrhundert, also versu-
che es mit einem Weitwinkel!
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