Special
LUFTBILDFOTOGRAFIE
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MEISTERE DIE
LUFTFAHRT
Das Fotografieren aus einem Hubschrauber ist
herausfordernd, obwohl der schwierigste Teil
der Luftaufnahmen wahrscheinlich nicht das
ist, was du dir vorstellt.
Luftaufnahme des
Chrysler Building,
New York: Unter-
schätze nicht, wie
viel Einfluss die
Wahl der richtigen
Tageszeit hat. Nut-
ze die Dämmerung
für lange Schatten,
den Nachmittag
für kurze Schat-
ten und den Son-
nenuntergang für
die schöne goldene
Stunde.
Als ich zum Fotografen ausge-
bildet wurde, ging ich den klas-
sischen Weg und assistierte an-
schließend für mindestens zwei
Jahre in einem Studio. Es dauer-
te ein paar Monate, bevor ich den
Sprung zur Vollzeit-Luftfotografie
wagte. Meiner Meinung nach
kann die Theorie nie die Erfah-
rung vor Ort ersetzen!
Die überwiegende Mehrheit
der von mir verwendeten Techni-
ken unterscheiden sich nicht von
denen eines Landschafts- oder
Editorialfotografen. Du brauchst
ein gutes Gespür für Komposition,
ein Auge für den Bildausschnitt,
ein Bewusstsein für gutes Licht
und Kenntnisse über Belichtung
und Verschlusszeit. Du musst
deine Kamera kennen und
sicherstellen, dass sie sich wie
ein verlängerter Arm anfühlt.
Bereite dich vor:
Sobald du ab
gehoben bist, hast
du eine begrenzte
Zeit, um die Luftfo-
tos zu machen. Be-
reite dich also vor-
ab so gut es geht
auf den Job vor.
Über New York:
Eine Luftaufnahme
des Battery Park
und des Financial
District. Versuche,
die gewünschte
Aufnahme vorher
zu visualisieren.
Wenn es eine Technik gibt, die
speziell für das Fotografieren aus
einem Hubschrauber entwickelt
wurde, dann ist es vor allem das
Verhältnis zwischen dir und dem
Piloten. Wenn du 30 Euro pro Mi-
nute ausgibst, zählt jede Sekunde.
Umso wichtiger ist es, dass dein
Pilot genau versteht, was du vor-
hast und was du erreichen musst,
bevor ihr startet.
Zum Beispiel habe ich vor kur-
zem neben dem Centre Point in
London fotografiert. Ich musste
nachts direkt nach unten schau-
en, was bedeutete, den Hub-
schrauber auf die Seite zu kippen
und danach in ein sehr schnelles
Manöver zu wechseln. Folglich
hatte ich buchstäblich nur zwei
Sekunden für das Foto. Das wäre
unmöglich gewesen, wenn die
Chemie zwischen mir und dem
Piloten nicht gepasst hätte.
Interessanterweise ist die ei-
gentliche Schwierigkeit bei der
Luftbildfotografie nicht die tech-
nische Seite, sondern das Flugge-
schäft. Für jeden Flugtag, den du
machst, gibt es wahrscheinlich
zwei Tage, um den Job zu orga-
nisieren, und zwei Tage, um die
RAW-Dateien zu bearbeiten und
zu entwickeln. Das Timing ist
entscheidend.
Nächstes Kapitel: Betrachte die Perspektive