PhotoWeekly 27.03.2019 | Page 21

M OT I V-T I P P S  21 So fotografiert man Milchstraße & Co. Praxis Wer nachts die Kamera in Richtung Himmel richtet, sollte für gute Aufnahmen ein paar Dinge beachten. Zwei Ereignisse für Astro- Fans stehen unmittelbar bevor. Von Alexander Heinrichs Ganz gleich, ob Eifel oder Namib-Wüste – für Astro- Fotografie ohne Abstriche benötigt man eine Kame- ra, die sich vollständig manuell steuern lässt und bei der vierstellige ISO-Werte keine Abstriche in der Bildqualität bedeuten. Im Klartext: Je größer der Sen- sor, desto besser. Kein Wunder also, dass Alexander Heinrichs auf die Alpha 7RM3 von Sony setzt. Wer bei der Wahl des Objektivs alles richtig machen möchte, setzt auf Lichtstärke, denn nur bei Offen- blende hält man die Empfindlichkeit in einem ver- tretbaren Rahmen. Außerdem gibt es nur wenige Objektive, die kein „Koma“ erzeugen. „Koma“ – latei- nisch „coma“ gleich „Schweif“ – steht für unschöne Verzerrungen hinter den eigentlich scharfgestellten Himmelskörpern. Das neue SEL24F14-G-Master - Objektiv von Sony zeigt als eines der wenigen Objek- tive weltweit dieses lästige Phänomen nicht. Mit ihm lassen sich also wirklich scharfe Bilder des Ster- nenhimmels festhalten. „Sternenfoto- grafie ist immer die Suche nach dem bestmög- lichen Kompro- miss“, erklärt Profi Alexander Heinrichs. „Die Verschlusszeit der Kamera darf nicht zu lang werden, weil die Erde nicht stillsteht und so die Ster- ne beginnen zu verwischen. Die ISO darf nicht zu hoch werden, weil sonst das Rauschen zu auffällig wird. Die Blende muss so offen wie möglich sein, ohne die Abbildungsleistung zu schmälern.“ Das kompakte Weitwinkelobjektiv von Sony scheint für ihn die derzeit bestmögliche Lösung zu sein: „Das Objektiv ist bei Blende F1,4 bis in die Ränder scharf und verzerrt Sterne nicht – Stichwort Koma.“ Die Belichtungszeit liege im Idealfall bei 500 Sekunden geteilt durch die Brennweite des Objek- tivs. Der ISO-Wert sollte vierstellig bleiben. Trotzdem: Wenn das Wetter nicht mitspielt und der Himmel bewölkt ist, hilft die beste Technik nicht weiter. „Deshalb sollten Aufnahmen vom Sternenhim- mel gut geplant sein“, erklärt Alexander Heinrichs und empfiehlt www.meteoblue.de als perfekte Quel- le zum Thema Wolken und Co. Einen Tipp für dieje- nigen, die zukünftig in das Thema Astro-Fotografie einsteigen, hat er zum Abschluss: „Gerade hierzulande kann es Sternenparks nachts kalt werden.“ Deshalb nut- in Deutschland zen diejenigen, die es ganz perfekt  Westhavelland machen wollen, eine Objektiv-  Eifel Heizung. „In Namibia in der Wüste  Rhön habe ich sie aber nicht gebraucht.“ Termine Dunkle Nacht und leuchtende Sterne – viel mehr ist gar nicht 31. März - 7. April: „Dark Sky Week“ nötig für beeindruckende Land- 16. Juli: Partielle schaftsaufnahmen mit Sternen- Mondfinsternis himmel. Profifotograf Alexander Heinrichs war Ende des ver- gangenen Jahres mit seiner Sony Alpha und dem speziell für Sternenaufnahmen optimierten SEL24F14GM-Objektiv mehrere Wochen in Namibia und hat aus Afrika neben People- und Naturaufnah- men auch Bilder von der Milchstraße zurück nach Deutschland gebracht. Schließlich gehört die im Südwesten Afrikas liegende Namib-Wüste zu den dunkelsten Flecken der Erde. Doch auch in Deutschland gibt es Orte, die sich be- sonders zum Sterneschauen und Fotografieren eig- nen. In den Sternenparks Westhavelland und Rhön sowie dem Nationalpark Eifel wird es nachts beson- ders dunkel, denn keine unerwünschten Lichter grö- ßerer Städte illuminieren ungewollt den Himmel.