M OT I V-T I P P S
21
So fotografiert man
Milchstraße & Co.
Praxis
Wer nachts die Kamera in Richtung Himmel
richtet, sollte für gute Aufnahmen ein paar
Dinge beachten. Zwei Ereignisse für Astro-
Fans stehen unmittelbar bevor.
Von Alexander Heinrichs
Ganz gleich, ob Eifel oder Namib-Wüste – für Astro-
Fotografie ohne Abstriche benötigt man eine Kame-
ra, die sich vollständig manuell steuern lässt und
bei der vierstellige ISO-Werte keine Abstriche in der
Bildqualität bedeuten. Im Klartext: Je größer der Sen-
sor, desto besser. Kein Wunder also, dass Alexander
Heinrichs auf die Alpha 7RM3 von Sony setzt. Wer
bei der Wahl des Objektivs alles richtig machen
möchte, setzt auf Lichtstärke, denn nur bei Offen-
blende hält man die Empfindlichkeit in einem ver-
tretbaren Rahmen. Außerdem gibt es nur wenige
Objektive, die kein „Koma“ erzeugen. „Koma“ – latei-
nisch „coma“ gleich „Schweif“ – steht für unschöne
Verzerrungen hinter den eigentlich scharfgestellten
Himmelskörpern. Das neue SEL24F14-G-Master -
Objektiv von Sony zeigt als eines der wenigen Objek-
tive weltweit dieses lästige Phänomen nicht. Mit
ihm lassen sich also wirklich scharfe Bilder des Ster-
nenhimmels
festhalten.
„Sternenfoto-
grafie ist immer
die Suche nach
dem bestmög-
lichen Kompro-
miss“, erklärt
Profi Alexander
Heinrichs. „Die
Verschlusszeit
der Kamera
darf nicht zu
lang werden,
weil die Erde
nicht stillsteht
und so die Ster-
ne beginnen
zu verwischen.
Die ISO darf nicht zu hoch werden, weil sonst das
Rauschen zu auffällig wird. Die Blende muss so offen
wie möglich sein, ohne die Abbildungsleistung zu
schmälern.“ Das kompakte Weitwinkelobjektiv von
Sony scheint für ihn die derzeit bestmögliche Lösung
zu sein: „Das Objektiv ist bei Blende F1,4 bis in die
Ränder scharf und verzerrt Sterne nicht – Stichwort
Koma.“ Die Belichtungszeit liege im Idealfall bei 500
Sekunden geteilt durch die Brennweite des Objek-
tivs. Der ISO-Wert sollte vierstellig bleiben.
Trotzdem: Wenn das Wetter nicht mitspielt und
der Himmel bewölkt ist, hilft die beste Technik nicht
weiter. „Deshalb sollten Aufnahmen vom Sternenhim-
mel gut geplant sein“, erklärt Alexander Heinrichs
und empfiehlt www.meteoblue.de als perfekte Quel-
le zum Thema Wolken und Co. Einen Tipp für dieje-
nigen, die zukünftig in das Thema Astro-Fotografie
einsteigen, hat er zum Abschluss:
„Gerade hierzulande kann es
Sternenparks
nachts kalt werden.“ Deshalb nut-
in Deutschland
zen diejenigen, die es ganz perfekt
Westhavelland
machen wollen, eine Objektiv-
Eifel
Heizung. „In Namibia in der Wüste
Rhön
habe ich sie aber nicht gebraucht.“
Termine
Dunkle Nacht und leuchtende
Sterne – viel mehr ist gar nicht 31. März - 7. April:
„Dark Sky Week“
nötig für beeindruckende Land-
16. Juli: Partielle
schaftsaufnahmen mit Sternen-
Mondfinsternis
himmel. Profifotograf Alexander
Heinrichs war Ende des ver-
gangenen Jahres mit seiner Sony Alpha und
dem speziell für Sternenaufnahmen optimierten
SEL24F14GM-Objektiv mehrere Wochen in Namibia
und hat aus Afrika neben People- und Naturaufnah-
men auch Bilder von der Milchstraße zurück nach
Deutschland gebracht. Schließlich gehört die im
Südwesten Afrikas liegende Namib-Wüste zu den
dunkelsten Flecken der Erde.
Doch auch in Deutschland gibt es Orte, die sich be-
sonders zum Sterneschauen und Fotografieren eig-
nen. In den Sternenparks Westhavelland und Rhön
sowie dem Nationalpark Eifel wird es nachts beson-
ders dunkel, denn keine unerwünschten Lichter grö-
ßerer Städte illuminieren ungewollt den Himmel.