Technik
KAMERAS 24
KAUFBERATUNG
Die besondere Faszination
Foto: Unsplash
der Sofortbildkameras
Fujifilm hat mit seiner instax-Reihe den Sofortbild-Hype
neu entfacht. Wir haben drei spannende
Kameramodelle unterschiedlicher Hersteller
für dich zusammengestellt.
Von Thomas Probst
Sofortbildkameras erfreuen sich großer Beliebtheit.
Der Grund ist einfach: Das Foto-Erlebnis ist
viel intensiver, wenn du deine Bilder zeitnah nach
der Aufnahme in den Händen hältst und nicht erst
Tage oder Wochen darauf warten musst, bis du sie
vielleicht in einem Fotobuch oder auf einem Wandbild
präsentierst. Gerade wenn auf Hochzeiten und
anderen großen Feiern viele Menschen zusammenkommen,
sind Sofortbilder eine besondere Erinnerung,
die von den Gästen gleich mitgenommen
werden kann. Die hier vorgestellten Kameras von
Fujifilm, Kodak und Polaroid vereinen die analoge
Sofortbild-Eigenschaft mit modernen Funktionen.
Fujifilm instax Mini 11
Automatische Belichtung und Selfie-Modus
Die instax Mini 11 ist Fujifilms neuestes Modell
der instax-Reihe und wird in fünf verschiedenen
Pastellfarben ab rund 76 Euro angeboten. Während
bei anderen Sofortbildkameras die Belichtung
teilweise manuell eingestellt werden muss,
ist die instax Mini 11 mit einer automatischen Belichtungssteuerung
ausgestattet. Die erleichtert das
Fotografieren und verhindert ungewollt über- oder
unterbelichtete Bilder. Das ist vor allem
deshalb sehr hilfreich, da ein ausgedrucktes
Bild nicht wieder gelöscht
werden kann. Im normalen Foto-Modus
ist das eingebaute
Fujinon-Objektiv so eingestellt,
dass alles ab 30 Zentimetern
bis unendlich
scharfgestellt ist.
Für Nahaufnahmen,
und dazu gehören neben
Blumen auch Selfies aus
kurzem Abstand, wird das
Objektiv ein Stück weit
Die instax Mini 11 ist in den
fünf Farben Blau, Grau, Pink,
Violett und Weiß erhältlich.
aus dem Gehäuse herausgezogen,
bis die Aufschrift
„Selfie On“ sichtbar
ist. Daraufhin stellt
die Kamera alles im Abstand zwischen 30 und 50
Zentimetern scharf. Zusätzlich hat Fujifilm einen
kleinen Spiegel vorne am Objektiv eingebaut, um
kontrollieren zu können, dass man bei Selbstporträts
auch tatsächlich wie gewünscht im Bild zu
sehen ist. Sollte das Umgebungslicht eher schwach
ausfallen oder die Person, die fotografiert werden
soll, im Schatten stehen, lässt sich der eingebaute
Blitz hinzuschalten. Die Fotos haben eine Größe von
62 x 46 Millimetern. Ein instax-Mini-Film mit zehn
Fotos kostet rund 8,50 Euro. Etwas preiswerter wird
es im Doppelpack für rund 15 Euro.
Kodak Smile Classic
Kamera und Drucker in einem Gerät
Mit der Smile Classic hat Kodak eine Sofortbildkamera
im Retro-Design vorgestellt, die nicht nur selber
Fotos aufnimmt und ausdruckt, sondern auch
als Drucker für die Bilder von Smartphones und
Speicherkarten fungieren kann. Dafür lässt sich die
Kamera zum Beispiel per Bluetooth mit dem Smartphone
verbinden. Ist dort die kostenlose„Kodak
Instant Print App“ installiert, gibt es die Möglichkeit,
die Bilder vor dem Drucken
zu bearbeiten und mit
Filtern zu kombinieren.
Durch den seitlichen
microSD-Kartenschacht
können sogar
vorher am Computer
optimierte Bilder
über die Kodak
Smile Classic ausgedruckt
werden.
Statt mit Tinte arbeitet
der Drucker mit
Die 89 x 109 Millimeter großen
Ausdrucke haben eine
selbstklebende Rückseite.
einem „ZINK“-Verfahren
(Zero Ink), bei dem Farbpartikel auf dem Papier
durch Wärmezufuhr sichtbar werden. Die ausgegebenen
Bilder haben eine Größe von 89 x 109 Millimetern.
Das Bildformat ist damit größer als bei den
bisherigen Kodak-Smile-Modellen. Durch die bei
jedem Bild integrierte Klebe-Rückseite können die
Ausdrucke in Fotobücher geklebt oder als Dekoration
auf Geschenken verwendet werden. Spannend
ist auch die Augmented-Reality-Funktion. Hierbei
kann der Fotograf zusätzlich zum Bild ein 30-sekündiges
Video aufnehmen und mit dem Foto verknüpfen.
Wird das Bild nach dem Ausdruck über
das Smartphone mit der App eingescannt, lässt sich
das Video wieder abspielen. Die Kodak Smile Classic
kostet rund 180 Euro. Ein Paket Kodak Smile
Zink Fotopapier mit zehn Bildern schlägt mit rund
9,50 Euro zu Buche.
Polaroid Now
Im farbenfrohen Look mit Autofokus
Die Polaroid Now ist mit einem eingebauten Autofokus-System
ausgestattet. Das erleichtert den Wechsel
zwischen nahen und weiter entfernten Motiven.
Die Autofokus-Funktion ist allerdings stark eingeschränkt
und nicht so variabel wie das AF-System
einer Digitalkamera. Im Grunde arbeitet die Polaroid
Now mit zwei fest definierten Fokusbereichen. Mit
einem Bereich von 55-130 Millimetern für kurze Motivabstände
und einem weiteren von 60 Millimetern
bis unendlich für zum
Beispiel Landschaftsmotive.
Das AF-System
der Polaroid Now
ist in der Lage,
selbstständig zu
wählen, welcher
der beiden Fokusbereiche
für das
anvisierte Objekt benötigt
wird. Das erlaubt
eine insgesamt schnel-
Die Polaroid Now ist in verschiedenen
Farben erhältlich
und arbietet mit einem eingebauten
Autofokus-System.
lere Reaktion auf wechselnde
Motive, als wenn der Fotograf erst, wie bei
manch anderen Sofortbildkameras, das Objektiv
manuell verstellen muss. Reicht das Licht nicht
aus, schaltet die Kamera automatisch den
eingebauten Blitz hinzu.
Die Polaroid Now wird neben den Gehäusefarben
Schwarz und Weiß auch in den Farben Rot, Orange,
Gelb, Grün und Blau ab rund 117 Euro angeboten.
Beim Papier unterstützt die Kamera sowohl das sogenannte
i-Type-Format als auch die Polaroid-
600-Filme. Dabei setzt der Hersteller auf das klassische
Polaroid-Format mit den Abmessungen von
107 x 88 Millimetern. Die Entwicklungszeit beim
i-Type-Film beträgt rund 10-15 Minuten. Hier muss
man sich also etwas gedulden. Auch der Preis ist
nicht ganz ohne. Ein i-Type-Film mit acht Sofortbildern
kostet rund 16,50 Euro.
Das PhotoWeekly-Fazit
„Sofortbilder haben eine
starke, emotionale Note.“
Thomas Probst, Kamera-Experte
Dass Sofortbildkameras wieder im Trend liegen,
hat einen einfachen Grund. Wir fotografieren
damit viel spontaner und suchen nicht ewig
nach der optimalen Perspektive. Es geht darum,
diesen einen besonderen Augenblick einzufangen
und das Bild danach gleich mit nach Hause
zu nehmen. Die Sofortbild-Fotografie hat damit
einen starken emotionalen Charakter. Alle
drei oben vorgestellten Kameras bedienen unterschiedliche
Zielgruppen. Die Fujifilm instax Mini
11 setzt auf ein eher kleines Bildformat, das als
Erinnerung gut ins Portemonnaie passt. Bei
Kodak kommt ein integrierter Drucker zum Einsatz,
der sogar Smartphone-Bilder drucken kann.
Und Polaroid setzt auf das klassische Polaroid-
Gehäusedesign mit einer modernen Note und
einem eingebauten AF-System.