PhotoWeekly 27.05.2020 | Page 24

Technik KAMERAS 24 KAUFBERATUNG Die besondere Faszination Foto: Unsplash der Sofortbildkameras Fujifilm hat mit seiner instax-Reihe den Sofortbild-Hype neu entfacht. Wir haben drei spannende Kameramodelle unterschiedlicher Hersteller für dich zusammengestellt. Von Thomas Probst Sofortbildkameras erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Grund ist einfach: Das Foto-Erlebnis ist viel intensiver, wenn du deine Bilder zeitnah nach der Aufnahme in den Händen hältst und nicht erst Tage oder Wochen darauf warten musst, bis du sie vielleicht in einem Fotobuch oder auf einem Wandbild präsentierst. Gerade wenn auf Hochzeiten und anderen großen Feiern viele Menschen zusammenkommen, sind Sofortbilder eine besondere Erinnerung, die von den Gästen gleich mitgenommen werden kann. Die hier vorgestellten Kameras von Fujifilm, Kodak und Polaroid vereinen die analoge Sofortbild-Eigenschaft mit modernen Funktionen. Fujifilm instax Mini 11 Automatische Belichtung und Selfie-Modus Die instax Mini 11 ist Fujifilms neuestes Modell der instax-Reihe und wird in fünf verschiedenen Pastellfarben ab rund 76 Euro angeboten. Während bei anderen Sofortbildkameras die Belichtung teilweise manuell eingestellt werden muss, ist die instax Mini 11 mit einer automatischen Belichtungssteuerung ausgestattet. Die erleichtert das Fotografieren und verhindert ungewollt über- oder unterbelichtete Bilder. Das ist vor allem deshalb sehr hilfreich, da ein ausgedrucktes Bild nicht wieder gelöscht werden kann. Im normalen Foto-Modus ist das eingebaute Fujinon-Objektiv so eingestellt, dass alles ab 30 Zentimetern bis unendlich scharfgestellt ist. Für Nahaufnahmen, und dazu gehören neben Blumen auch Selfies aus kurzem Abstand, wird das Objektiv ein Stück weit Die instax Mini 11 ist in den fünf Farben Blau, Grau, Pink, Violett und Weiß erhältlich. aus dem Gehäuse herausgezogen, bis die Aufschrift „Selfie On“ sichtbar ist. Daraufhin stellt die Kamera alles im Abstand zwischen 30 und 50 Zentimetern scharf. Zusätzlich hat Fujifilm einen kleinen Spiegel vorne am Objektiv eingebaut, um kontrollieren zu können, dass man bei Selbstporträts auch tatsächlich wie gewünscht im Bild zu sehen ist. Sollte das Umgebungslicht eher schwach ausfallen oder die Person, die fotografiert werden soll, im Schatten stehen, lässt sich der eingebaute Blitz hinzuschalten. Die Fotos haben eine Größe von 62 x 46 Millimetern. Ein instax-Mini-Film mit zehn Fotos kostet rund 8,50 Euro. Etwas preiswerter wird es im Doppelpack für rund 15 Euro. Kodak Smile Classic Kamera und Drucker in einem Gerät Mit der Smile Classic hat Kodak eine Sofortbildkamera im Retro-Design vorgestellt, die nicht nur selber Fotos aufnimmt und ausdruckt, sondern auch als Drucker für die Bilder von Smartphones und Speicherkarten fungieren kann. Dafür lässt sich die Kamera zum Beispiel per Bluetooth mit dem Smartphone verbinden. Ist dort die kostenlose„Kodak Instant Print App“ installiert, gibt es die Möglichkeit, die Bilder vor dem Drucken zu bearbeiten und mit Filtern zu kombinieren. Durch den seitlichen microSD-Kartenschacht können sogar vorher am Computer optimierte Bilder über die Kodak Smile Classic ausgedruckt werden. Statt mit Tinte arbeitet der Drucker mit Die 89 x 109 Millimeter großen Ausdrucke haben eine selbstklebende Rückseite. einem „ZINK“-Verfahren (Zero Ink), bei dem Farbpartikel auf dem Papier durch Wärmezufuhr sichtbar werden. Die ausgegebenen Bilder haben eine Größe von 89 x 109 Millimetern. Das Bildformat ist damit größer als bei den bisherigen Kodak-Smile-Modellen. Durch die bei jedem Bild integrierte Klebe-Rückseite können die Ausdrucke in Fotobücher geklebt oder als Dekoration auf Geschenken verwendet werden. Spannend ist auch die Augmented-Reality-Funktion. Hierbei kann der Fotograf zusätzlich zum Bild ein 30-sekündiges Video aufnehmen und mit dem Foto verknüpfen. Wird das Bild nach dem Ausdruck über das Smartphone mit der App eingescannt, lässt sich das Video wieder abspielen. Die Kodak Smile Classic kostet rund 180 Euro. Ein Paket Kodak Smile Zink Fotopapier mit zehn Bildern schlägt mit rund 9,50 Euro zu Buche. Polaroid Now Im farbenfrohen Look mit Autofokus Die Polaroid Now ist mit einem eingebauten Autofokus-System ausgestattet. Das erleichtert den Wechsel zwischen nahen und weiter entfernten Motiven. Die Autofokus-Funktion ist allerdings stark eingeschränkt und nicht so variabel wie das AF-System einer Digitalkamera. Im Grunde arbeitet die Polaroid Now mit zwei fest definierten Fokusbereichen. Mit einem Bereich von 55-130 Millimetern für kurze Motivabstände und einem weiteren von 60 Millimetern bis unendlich für zum Beispiel Landschaftsmotive. Das AF-System der Polaroid Now ist in der Lage, selbstständig zu wählen, welcher der beiden Fokusbereiche für das anvisierte Objekt benötigt wird. Das erlaubt eine insgesamt schnel- Die Polaroid Now ist in verschiedenen Farben erhältlich und arbietet mit einem eingebauten Autofokus-System. lere Reaktion auf wechselnde Motive, als wenn der Fotograf erst, wie bei manch anderen Sofortbildkameras, das Objektiv manuell verstellen muss. Reicht das Licht nicht aus, schaltet die Kamera automatisch den eingebauten Blitz hinzu. Die Polaroid Now wird neben den Gehäusefarben Schwarz und Weiß auch in den Farben Rot, Orange, Gelb, Grün und Blau ab rund 117 Euro angeboten. Beim Papier unterstützt die Kamera sowohl das sogenannte i-Type-Format als auch die Polaroid- 600-Filme. Dabei setzt der Hersteller auf das klassische Polaroid-Format mit den Abmessungen von 107 x 88 Millimetern. Die Entwicklungszeit beim i-Type-Film beträgt rund 10-15 Minuten. Hier muss man sich also etwas gedulden. Auch der Preis ist nicht ganz ohne. Ein i-Type-Film mit acht Sofortbildern kostet rund 16,50 Euro. Das PhotoWeekly-Fazit „Sofortbilder haben eine starke, emotionale Note.“ Thomas Probst, Kamera-Experte Dass Sofortbildkameras wieder im Trend liegen, hat einen einfachen Grund. Wir fotografieren damit viel spontaner und suchen nicht ewig nach der optimalen Perspektive. Es geht darum, diesen einen besonderen Augenblick einzufangen und das Bild danach gleich mit nach Hause zu nehmen. Die Sofortbild-Fotografie hat damit einen starken emotionalen Charakter. Alle drei oben vorgestellten Kameras bedienen unterschiedliche Zielgruppen. Die Fujifilm instax Mini 11 setzt auf ein eher kleines Bildformat, das als Erinnerung gut ins Portemonnaie passt. Bei Kodak kommt ein integrierter Drucker zum Einsatz, der sogar Smartphone-Bilder drucken kann. Und Polaroid setzt auf das klassische Polaroid- Gehäusedesign mit einer modernen Note und einem eingebauten AF-System.