Special
HAUSTIERE
presented by
Elke Vogelsang im Interview
Die professionelle Tierfotografin sprach mit uns
über ihren geschickten Umgang mit Tieren vor der
Kamera und das perfekte Equipment für den Job.
Elke, womit bist du gerade beschäftigt, welche
Projekte stehen bei dir auf der Agenda?
Derzeit arbeite an meiner eigenen Bilddatenbank
mit Werbebildern von Hunden und Katzen. Um die
Datenbank aufzubauen fotografiere ich momentan
sehr viel und verschlagworte meine Aufnahmen,
die ich dort einfüge. Dies nimmt aktuell sehr viel
meiner Zeit in Anspruch.
Wie hast du den Sprung von einer Hobbyfotografin
zur erfolgreichen Berufsfotografin geschafft?
Nichts ist über Nacht passiert, aber im Laufe meiner
Entwicklung als Hobbyfotografin war Fotografie zu
meiner Leidenschaft geworden und ich wollte nicht
aufhören Fotos zu machen. Hinzu kam, dass immer
mehr Menschen mich fragten, ob ich ihre Hunde
auch fotografieren würde. Final beschloss ich, mehr
von dem zu tun, was ich liebe und meine Kreativität
mit der Fotografie professionell auszuleben. Da ich
seither nicht mehr mit der Fotografie pausiert habe
und jeden Tag nutze, um zu fotografieren, meldete
ich 2011 ein Gewerbe an und stellte meinen eigentli-
chen Job als Übersetzerin ein. Es dauerte ein wenig,
bis ich meinen alten Job komplett ausgeglichen hat-
te. Mittlerweile bin ich als Vollzeit-Fotografin tätig
und verdiene sozusagen das Geld für drei Hunde und
zwei Erwachsene. Insgesamt war es eine langsame,
aber lohnende Reise.
Karlo
FUJIFILM X-T3
mit XF16-55 mm
F2.8 R LM WR
Aufnahme-Infos:
24 mm (KB) | f/13 |
1/800 s | ISO 640
Nasenbild
FUJIFILM X-T2
mit XF16-55 mm
F2.8 R LM WR
Aufnahme-Infos:
44 mm (KB) | f/10 |
1/500 s | ISO 250
Was zeichnet eine gute Tierfotografin aus?
Ich finde es sehr wichtig, dass man viele Tiere ken-
nenlernt, da jedes Tier dich vor eine neue Heraus-
forderung stellt und dir einen neuen Trick beibringt.
Aus persönlicher Sicht finde ich es auch spannender,
Tiere in Aktion zu fotografieren und ein wenig Dy-
namik in ein Shooting zu bringen. Denn selbst wenn
ich mich sozusagen auf meine Hinterbeine stelle
und versuche mit Geräuschen das Interesse der Tie-
re zu wecken, häufig gelingt dies weitaus einfacher,
wenn ein wenig Action am Set ist.
Wie bekommst du es hin, dass die Tiere den
Quatsch auch mitmachen?
Wenn ich fotografiere, bekommen die Tier-Models
immer sehr viel Auf-
merksamkeit, freund-
„ Jedes Tier ist
liche Worte und gerne
eine
neue
Heraus-
auch mal ein Leckerli
von mir. Ebenfalls
forderung! “
wichtig ist das Thema
Spielen. Gerne setze ich Hunde auch auf kleine
Podeste, die bei mir im Fotostudio stehen, um deren
Bewegung etwas einzuschränken und in dem Licht
zu positionieren, in dem ich sie haben möchte.
Irgendwann ist es aber auch eine Konzentrations-
frage, da Tiere nicht so lange durchhalten.
Piña
FUJIFILM X-H1
mit XF50mmF2
R WR
Aufnahme-Infos:
75 mm (KB) | f/2 |
1/500 s | ISO 2.000
Welches Objektiv verwendest du dafür am liebsten?
Im Studio nutze ich fast ausschließlich das
FUJINON XF16-55mmF2.8 R LM WR, da ich hier
verhältnismäßig nah am Tier bin und auch mal
eine Weitwinkelaufnahme mache. Bin ich allerdings
draußen, habe ich oft auch einen Assistenten oder
den Hundebesitzer, der mir den Hund bespaßt. In
dem Fall nutze ich das FUJINON XF50-140mm F2.8
R LM OIS WR. Damit kann man alles Mögliche ma-
chen, wie Hunde in Bewegung fotografieren oder das
Motiv schön vom Hintergrund freistellen. Bin ich mit
meinen eigenen Hunden unterwegs, mag ich es, ein
möglichst leichtes Equipment mitzuführen, da ich
meist auch ein Spielzeug oder Leckerlis in der Hand
habe. Außerdem trage ich mittlerweile fast immer
eine Extra-Kamera mit mir herum, so dass das Ge-
wicht und die Bauweise eine wichtige Rolle für die
Wahl meines Equipments spielen. Außerdem nutze
ich auch gerne das FUJINON XF50mm F2 R WR –
eine Festbrennweite, die ich wirklich liebe!
Wie bist du zu FUJIFILM gekommen?
Als ich damals als Berufsfotografin anfing, ist mir
nach einiger Zeit klar geworden, dass ich eine klei-
ne kompakte Kamera brauche, damit ich weiterhin
täglich fotografieren kann. So fiel meine Wahl zu-
nächst auf die FUJIFILM X-20. Diese Kamera rich-
tet sich eher an Anfänger und Fotografen, die gerne
eine kleine „Immer-dabei-Kamera“ wollen. Allerdings
habe ich schnell gemerkt, dass ich einfach kreativer
sein möchte und dafür eine Kamera benötige, mit
der ich noch mehr Möglichkeiten habe. So kam ich
zu meiner FUJIFILM X-M1. Mittlerweile arbeite ich
mit meinem leistungsstarken Profi-Equipment wie
der FUJIFILM X-T3. Die Handhabung und das Design
sprechen hier einfach für sich. Darüber hinaus
bin ich seit einigen Jahren Teil der ausgewählten
FUJIFILM X-Photographer – eine besondere Wert-
schätzung meiner Arbeit, auf die ich sehr stolz bin.
Katze
FUJIFILM X-T3
mit XF16-55mmF2.8
R LM WR
Aufnahme-Infos:
24 mm (KB) | f/13 |
1/800 s | ISO 640
Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit mit
Menschen von der mit Tieren?
Tiere sind im Gegensatz zu Menschen natürlich
nicht eitel, so dass ich sie problemlos veralbern
kann. Bei Menschen wäre das nicht so toll. Weit-
winkelnahaufnahmen sind für Menschen nun mal
nicht besonders Vorteilhaft. Tiere stört das nicht.
Früher habe ich private Buchungen angenommen.
Das mache ich tatsächlich nicht mehr, sondern be-
schränke mich da auf Hunde und Katzen zu Werbe-
zwecken für Unternehmen.
Was steht nächstes Jahr bei dir auf dem Programm?
Aktuell arbeite ich an einem zweiten Buch über
Hundefotos, für das ich noch einen Verlag suche.
Daneben befülle ich weiterhin mein Bilderarchiv
und bin dabei mich vollständig auf Werbefotografie
für Unternehmen auszurichten.
Elke Vogelsang
ist Tierfotografin und hat sich auf Werbefotos von
Hunden und Katzen spezialisiert. Ihre Fotos wur-
den bereits im deutschen und US-amerikanischen
Fernsehen sowie in Büchern, Zeitungen und Magazinen veröf-
fentlicht. Weitere Infos: elkevogelsang.com
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