Foto: Fernando Frazão / Agência Brasil via Wikipedia
Sebastião Salgado
* 1944 – † 2025
Von Wolfgang Heinen
Er gehörte zu den bekanntesten und einflussreichsten Fotografen der Welt. Seine – vor allem schwarzweißen – Bilder sind Ikonen der Foto- und Zeitgeschichte: Sebastião Salgado ist vor wenigen Tagen im Alter von 81 Jahren gestorben. Die französische Akademie der Schönen Künste in Paris würdigte ihn als einen „ großen Zeugen der menschlichen Verfassung und des Zustands des Planeten“.
Für seine fotografische Arbeit und sein humanitäres Engagement erhielt Salgado zahlreiche Auszeichnungen – unter anderem als erster Fotograf den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels im Jahr 2019. Seine Fotos seien, so die Jury damals, Botschaften „ für den Frieden, für die Menschlichkeit, für die Verständigung der Völker“. Bei kaum einem Fotografen verband sich das fotografisch-künstlerische Schaffen auf höchstem Niveau so eng mit einer visuellen Botschaft wie bei Salgado. Seine Bilder – geprägt von dokumentarischer Tiefe und ästhetischer Kraft – hatten und haben nachhaltige Relevanz für Gesellschaft und Politik. Sie werden noch lange wirken.
„ Gold“ von Sebastião Salgado ist eine monumentale Fotoreportage über das brasilianische Goldminen-Drama von Serra Pelada in den 1980er-Jahren – ein visuell überwältigendes Dokument menschlicher Ausbeutung, das an biblische Szenen erinnert und Salgados kompromisslosen Blick auf soziale Ungleichheit eindrucksvoll offenlegt.