Neben den Profi-Modellen Z 7 und Z 6 baut Nikon das spiegelloses Z-System mit der Z 5 nach unten
Foto : Nikon hin aus . Die Neue im Line-up ist zwar leicht abgespeckt , bietet aber viele Merkmale der Z 6 .
Von Thomas Probst
Mit der Z 5 möchte Nikon das
N O 149
44 / 2020
Nikon Z 5
gut spiegellose Z-Vollformat-System für Einsteiger und Hobbyfotografen interessanter gestalten , die nur selten filmen und auf hohe Serienbildgeschwindigkeiten verzichten können . Sprich : Die Z 5 richtet sich an Anwender , die in erster Linie auf klassische Motive wie Landschaften , Architektur , Street , Makro und Porträts aus sind . Um den Preis zu senken , wurden im Vergleich zum Schwestermodell Z 6 zwar ein paar Einsparungen vorgenommen – dennoch überzeugt die Z 5 als wertige Vollformatkamera mit vielen modernen Funktionen .
Die gute Nachricht : Auch Nikons Einstiegsmodell in die Vollformatfotografie ist mit einem Bildstabilisator direkt im Kameragehäuse ausgerüstet . Der beweglich gelagerte Sensor ist in der Lage , Bewegungen auf fünf Achsen auszugleichen . Was die Sensorauflösung betrifft , hat sich Nikon an den rund 24 Megapixeln des Schwestermodells Z 6 orientiert und die Z 5 mit einem 24,3 Millionen Pixel auflösenden CMOS-Bildwandler ausgestattet . Das Hybrid-Autofokussystem der Z 5 umfasst 273 Messfelder und unterstützt die Augen-AF-Funktion für Menschen und Tiere . Der Bildaufbau kann entweder über den nach oben und unten neigbaren 3,2 Zoll großen Touchmonitor , oder über den elektronischen Sucher vorgenommen werden . Der Sucher löst mit 3,69 Millionen Bildpunkten genauso hoch auf wie der Sucher in der Nikon Z 6 .
Das Gehäuse der Z 5 ist gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet . Bei den Speicherkarten-Schächten schlägt Nikon einen für Hobbyfotografen vorteilhaften Weg ein . Während die
Bei der Bedienung setzt Nikon auf einen Joystick und ermöglicht zusätzlich die Einstellung zahlreicher Funktionen über das 3,2 Zoll große Touchdisplay .
Profi-Modelle Z 7 und Z 6 ihre Daten auf die zwar schnellen , dafür aber meist auch kostpieligeren XQD-Karten ablegen , hat die Z 5 gleich zwei SD-Kartenschächte für das UHS-II-Format zu bieten . XQD-Karten werden in der Z 5 ohnehin nicht benötigt , da die Serienbildgeschwindigkeit deutlich zurückgeschraubt wurde .
Das Einstiegsmodell nimmt lediglich 4,5 Bilder pro Sekunde auf . Eine weitere Einsparung findet sich auf der oberen Gehäuseseite . Nikon verzichtet auf das Statusdisplay aus der Z 6 . Stattdessen findet sich dort nun das Modusrad . Auch im Videomodus gibt es eine Umstellung zur Z 6 . Die Z 5 filmt zwar in Ultra-HD- Auflösung , liest dabei aber nicht den gesamten Sensor , sondern pixelgenau nur einen Teil des Sensors aus . Das führt zu einem 1,7-fachen Crop-Faktor .
Nikon verzichtet auf das Statusdisplay aus der Z 6 . Dafür wandert das Modusrad auf die rechte Seite .
Bildqualität
Im Vergleich zum Schwestermodell Z 6 , die mit einem rückseitig belichteten BSI-Sensor arbeitet , kommt in der Z 5 eine herkömmliche Belichtung von der Vorderseite zum Einsatz . Dabei verdecken Leiterbahnen Teile der Sensorfläche , was zu einer geringeren Lichtausbeute führt . Ist die Z 5 damit im Nachteil ?
Benjamin Kirchheim von digitalkamera . de hat die Kamera mit dem im Kit angebotenen Nikkor Z 24 – 50 mm 1:4 – 6,3 getestet und berichtet von einer hohen Auflösung im Bildzentrum bei Offenblende . Durch Abblenden nimmt die Schärfe bis f / 11 sogar noch etwas zu .
Sascha Ludwig von CHIP FOTO-VIDEO lobt die gute Signalverarbeitung und zieht Vergleiche zur Bildqualität der Z 6 : „ Bis einschließlich ISO 800 hat der Neuzugang bei der Auflösungsmessung die Nase leicht vorne , jenseits dieser Marke wendet sich das Blatt zugunsten der Z 6 .“ Was das Bildrauschen betrifft , hat die Nikon Z 5 , so Ludwig , sowohl in der 100-Prozent-Ansicht am Monitor als auch beim Druck auf DIN A3 leicht die Nase vorn .
Das sagen die Kollegen ... „ Nikon ist mit der Z 5 eine sehr gute spiegellose Systemkamera gelungen , die spätestens , sobald der Marktpreis etwas gesunken ist , eine gelungene Alternative zur Z 6 für diejenigen ist , bei denen die Video- und Serienbildfunktion nicht die oberste Priorität haben .“ ( Benjamin Kirchheim )
gut
„ Zum Preis von 1.850 Euro samt kompaktem Kit-Objektiv macht die Nikon Z 5 sehr viel richtig und katapultiert sich so in die engere Auswahl , wenn es eine günstige und handliche Kleinbild-DSLM sein soll . Verwunderlich nur , dass die ältere , in manchen Bereichen aber auch stärkere Z 6 aktuell schon für rund 1.600 Euro zu haben ist ; wenn auch ohne Objektiv .“ ( Sascha Ludwig )
Das PhotoWeekly-Urteil
� Das hat uns gefallen : Nikons Einstiegsmodell in die Vollformatklasse des Z-Systems ist mit einem eingebauten Bildstabilisator , einem guten Autofokussystem und einer überzeugenden Bildqualität ausgestattet . Unserer Ansicht nach war es eine gute Idee , von den XQD-Karten auf zwei SD-Speicherschächte zu wechseln .
� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Der Crop-Faktor im UHD-Videomodus zeigt , dass der Fokus bei der Z 5 eindeutig auf die Foto- und nicht auf die Videoeigenschaften gelegt wurde . Filmer greifen besser zur Z 6 . Darüber hinaus fällt die Serienbildgeschwindigkeit mit nur 4,5 Bildern in der Sekunde gemächlich aus . Der Preis für das Z-5-Gehäuse ist im Vergleich zur Z 6 noch zu hoch . Wer sich für die Z 5 interessiert , wartet am besten noch , bis der Preis etwas gefallen ist .