PhotoWeekly 29/2018 | Page 21

Special R E P O R TA G E - F OT O G R A F I E  21 FÜGE ES ZUSAMMEN Verschiedene Medien können sich hervorragend zu einem Gesamtkunstwerk ergänzen. Bauersfrau, 2016: Menschen in den Kontext ihrer Um- welt zu stellen, ist wichtig. Rand der Klein- stadt, 2016: Bilder, die die Sze- ne bestimmen, sind wichtige Elemente. Behalte das große Ganze im Kopf. Denke daran, dass das Gesamt- bild wichtiger ist als die Teile, aus denen es besteht. Aber was ist das „große Bild“? Das kann schwierig sein, besonders wenn es dein erstes Dokumentarprojekt ist. Zwei Mittel können helfen: Beginne das Projekt mindestens mit einer kurzen Projektbeschrei- bung. Schreibe es so, als sei das Projekt bereits abgeschlossen. Verwende dies als anfängliches Ziel mit der Möglichkeit, es min- destens dreimal zu ändern, wäh- rend du durch das Projekt na- vigierst. Je mehr Recherche du betreibst, desto einfacher wird es, das zu konstruieren. Finde ande- re Fotografen und merke, was dir an ihren Beschreibungen gefällt. Sei in der Lage, das Projekt in 30 Wörtern (ein Elevator Pitch) und 250 Wörtern (die Standardlänge für eine Projektbeschreibung) zu beschreiben. Detailfotos: Laub, Zaun und Camper, 2015 - erfasse De- tails, um die Ge- schichte zu ver- vollständigen. Farmer-Porträt: Nahaufnahmen wie diese sind im- mer lohnenswert. Wenn du kritisch darüber nach- denkst, wo die endgültige Arbeit gezeigt werden Halt es leicht! soll, bestimmst du, wie In der Dokumentarfotogra- sie produziert und zu- fie ist es am besten, die Bilder sammengestellt wird. nicht (oder kaum) zu bearbei- ten. Das sorgt für einen „ech- Wird das Projekt zur teren“ Touch, fügt sich ins Online-Nutzung, eine Bild und macht dich als Fo- traditionelle Ausstel- tografen auch glaub- würdiger. lung, als Monographie enden, oder wird es sogar gar nicht veröffentlicht? Sei flexibel und erlaube Veränderun- gen, aber behalte eine allgemei- ne Vorstellung davon, auf was du hinarbeitest und warum. Sei rea- listisch, wo die Arbeit hingehört; nicht jeder kann Bilder in einer angesehenen kommerziellen oder öffentlichen Galerie ausstellen. Wenn wir auf die Idee des „gro- ßen Bildes“ zurückkommen, müs- sen wir einige weglassen, wenn sie nicht zur Erzählung oder zur weiteren Geschichte passen. Je- des Bild, jeder Audioclip, jedes ge- fundene Objekt ist ein Baustein. Manche helfen beim Bauen, man- che sind nur Doppler.