Indem die Wassertropfen und die Augen so scharf wie möglich abgebildet wurden , hebt sich die Libelle wirkungsvoll vom Hintergrund ab .
� f / 8 | 1 / 125 s | ISO 100
Die Makrofotografie ist ein Genre , das ein spezielles Objektiv erfordert , jedoch auch für Hobbyfotograf : innen durchaus im erschwinglich Bereich liegt . Makro- Objektive ermöglichen einen einzigartigen Blick und es verwundert deshalb nicht , dass sie neben Weitwinkel- und Telebrennweiten zu der beliebtesten Linsen für Hobbyfotograf : innen gehören .
Obwohl viele Objektive die Bezeichnung „ Makro “ auf ihrem Tubus tragen , wird ein Objektiv erst zum echten „ Makro “, wenn es einen Abbildungsmaßstab von 1:1 ermöglicht – sprich Objekte in Lebensgröße wiedergeben kann . Echte 1:1-Makro-Objektive besitzen in der Regel eine Brennweite von 60 mm bis 105 mm , sodass sie auch als lichtstarke Porträt-Objektive eingesetzt werden können .
1 KEEPING IT SHARP
Die größte Herausforderung der Makrofotografie besteht darin , ein scharfes Motiv zu erhalten : Selbst bei einer mittleren Blende wie f / 8 oder f / 11 ist die Schärfentiefe sehr begrenzt , wenn du ganz nah an ein Motiv herangehst .
Um dieser Tatsache entgegenzuwirken , kann es helfen , „ flach “ auf das Motiv zuzugehen , sodass es parallel zum Objektiv und zum Sensor liegt – diese Herangehensweise eignet sich zum Beispiel gut für Naturstudien , die komplizierte Details zeigen . Oder aber du entscheidest , welcher Teil des Motivs scharf dargestellt und welcher Teil in sanfte Unschärfe verschwimmen soll . Diese Aufnahmetechnik erzeugt dynamischere Aufnahmen – mit kunstvollem Potenzial . Reicht die Schärfentiefe jedoch nicht aus , um dein Hauptmotiv durchgehend scharf abzubilden , kannst du dir die sogenannte Focus-Stacking-Technik zunutze machen , bei der du eine Reihe von Bildern mit unterschiedlichen Fokuspunkten aufnimmst und diese später mittels Software zusammenfügst .
2 MANUELL MUSS SEIN
Foto : Getty Foto : Andrew James
MAKRO-OBJEKTIVE Kleines ganz groß abbilden
Mit einem Makro-Objektiv lassen sich winzige Motive lebensgroß abbilden – für Fotos , die Betrachter : innen zum Staunen bringen .
Makro-Objektive gibt es in verschiedenen Brennweiten Dabei gilt : Je länger die Brennweite ist , desto größer muss der Arbeitsabstand zwischen dir und deinem Motiv sein .
Da Makro-Aufnahmen einen unglaublich kleinen Schärfebereich aufweisen , kann es leicht zu Fehlern kommen , wenn du mit dem Autofokus arbeitest . Nutze deshalb lieber den manuellen Fokus in Verbindung mit dem Live-View-Modus ( mit zehnfacher Vergrößerung ) und gehe so auf Nummer sicher , dass die Schärfe auch genau an dem Punkt liegt , an dem du sie benötigst beziehungsweise haben möchtest . Eine Voraussetzung : Kamera und Motiv sollten möglichst statisch sein , denn jede noch so kleine Bewegung kann zu Problemen führen .
3 UNSCHÄRFEN GEZIELT EINSETZEN
Viele Fotograf : innen entscheiden sich für Makro-Objektive zwischen 90 und 105 mm : Diese ermöglichen lebensgroße Aufnahmen und einen komfortablen Arbeitsabstand .
Foto : Andrew James
Die geringe Schärfentiefe , die Makro-Objektive bieten , muss nicht zwingend als Nachteil betrachtet werden : Sie kann sogar von Vorteil sein , wenn du künstlerische Aufnahmen magst – und du sie ganz gezielt einsetzt .
Mithilfe von Unschärfen können die gewöhnlichsten Haushaltsgegenstände unter der Vergrößerung eines Makro-Objektivs zu faszinierenden Studienobjekten werden . Der Schlüssel zur kreativen Unschärfe liegt im Experimentieren und in der Vorstellungskraft , den unscharfen Bereich als ebenso wichtig zu betrachten wie den Bereich der Schärfe . Bei einem Makro-Objektiv kann die Schärfe bei maximaler Blendenöffnung nur wenige Millimeter reichen , was Texturen , Details und Formen in eine unvorhersehbare , aber auffällige Abstraktion verwandelt . Durch das Spiel mit zusätzlichen Lichtquellen – egal , ob Blitz oder LED- Dauerlicht – kannst du so beeindruckende Bilder komponieren .
PROFI-TIPP
Etwas Licht hinzufügen
Die „ Bühne “ für Makroaufnahmen ist so klein , dass es einfach ist , zusätzliches Licht einzubringen , um den Kontrast und die Modellierung deines Motivs zu unterstützen . Eine preiswerte Option ist ein einfacher Reflektor . Du kannst ein faltbares Modell kaufen oder einen selbstgebauten Reflektor aus einem Stück Alufolie verwenden .
Tragbare Lichtquellen – von Taschenlampen bis hin zu kleinen LED-Lampen – sind ebenfalls eine kostengünstige Möglichkeit und erzeugen ein gut kontrollierbares und stark gerichtetes Licht . Sie können direkt auf dem Boden oder auf einem kleinen Lichtstativ angebracht werden , um das Motiv aus der perfekten Richtung auszuleuchten .