Mittlerweile schießen auch unsere Smartphones ausgezeichnete Porträts . Wie du mit der richtigen Position und Location dein Model in Szene setzt , zeigt dir Gabor Richter , Video-Trainer auf TutKit . com .
Text : Markus Möller , TutKit . com ; Fotos : Merle Nicksch
Für ein gutes Porträt kannst du ein Studio mieten , teures Equipment auffahren und zur High-End- Kamera greifen . Oder du stellst dich wie Gabor Richter in den Garten und schießt von deinem Model per Smartphone bestechende Aufnahmen . Doch ob SLR oder Smartphone – die Kamera führt dich nur im Zusammenspiel mit deinem wachen Blick ans Ziel . Welche Umgebung kannst du dir zunutze machen ? Ist es sonnig oder schattig ? Welche Perspektive erzeugt die bessere Wirkung ? Mit ein wenig Gespür entstehen auch mit einfachen Mitteln erstklassige Aufnahmen .
3 Tipps vor dem ersten Knips
1 . Was ist der Hintergrund ? Auch wenn er nur die Nebenrolle spielt – der Hintergrund ist ein wichtiges Stilelement . Ist er zu hell oder zu unruhig , lenkt er von deinem Model ab . 2 . Wie ist das Wetter ? Wenn die Sonne scheint , kannst du im Porträt gezielt mit Licht und Schatten spielen . Hält sich das Wetter bedeckt , ist das Licht aus jedem Winkel neutral . 3 . Wer ist dein Model ? Bei erwachsenen Personen kannst du ruhig aus verschiedenen Perspektiven statt immer nur auf Augenhöhe auslösen . Gehe für Kinder oder kleine Tiere lieber in die Knie .
Nimm die passende Location in den Fokus
Ob auf dem Gehweg oder im eigenen Garten – gute Fotos kannst du überall machen . Das gilt natürlich auch für Porträts . Doch speziell der Hintergrund ist dabei ein wichtiges Element . Schau dich also erst mal um , bevor du mit der Fotosession startest .
Eine Möglichkeit : Du platzierst dein Model vor einer weißen Wand . Moment mal , fällt dir was auf ? Die helle Farbe lässt das Model dunkler erscheinen . Und da unsere Augen automatisch von Dunkel zu Hell wandern , raubt der Hintergrund dem Model die Aufmerksamkeit . Besser scheint hier ein dezenter , dunkler Hintergrund zu sein – zum Beispiel eine Baumgruppe . Siehst du , dass nun die Person im Mittelpunkt steht ?
Eine weiße Wand lässt die Person dunkler wirken . Der dunkle Hintergrund hellt die Person auf .
Wähle Winkel und Format
Moderne Smartphones bieten mittlerweile mindestens zwei Objektive . Eines davon kann ein Weitwinkel sein . Doch ein Porträt damit aufnehmen ? Lass es lieber bleiben , denn dein Model würde es dir übelnehmen . Je näher du ihm mit der Kamera kommst , umso mehr blähst du es per Balloneffekt auf . Wähle also lieber den Telemodus .
Ein Weitwinkel ( links im Bild ) bläht das Gesicht auf .
Auch das Format entscheidet über die Bildwirkung . Du stehst aufs klassische Hochformat ? Halt mal kurz inne . Das Querformat könnte mehr Reiz haben . Wenn du dabei dein Model im rechten oder linken Drittel des Bildes platzierst , entsteht eine viel spannendere Szene .
Quer macht manchmal mehr her .
Bring dein Model in Stellung
Im Stillgestanden vor der Kamera posieren ? Wir sind doch nicht bei der Bundeswehr . Versuche eine lässigere Körperhaltung . Hierbei gilt : Hauptsache , es wirkt natürlich und passt zum Charakter der Person . Auch Gestik und Mimik machen den Unterschied . Mal in die Kamera oder zur Seite blicken , mal lächeln oder zwinkern – alles ist es wert , ausprobiert zu werden . Das Lächeln wirkt noch etwas aufgesetzt ? Teste ein Foto , bei dem der Mund leicht offen steht . Du wirst sehen , gleich geht das Lächeln automatisch von den Lippen .
Spiele mit den Perspektiven
Auch die Perspektive ist elementar für ein gutes Porträt . Da wir Smartphones eher als Schnappschussmaschinen verstehen , lösen wir oft auf der eigenen Augenhöhe aus . Doch es lohnt sich , mit der Perspektive zu spielen . Wie wär ’ s von oben herab ? Oder von unten nach oben . Achte aber auf den Doppelkinn-Effekt .
Für Kinder und Tiere wie Katzen solltest du lieber in die Hocke gehen . Gerade bei Kindern wirken Fotos sonst meist respektlos und von oben herab . Und ist es nicht schöner , wenn dich deine Katze bildfüllend anschnurrt ?
Von unten und von oben , von oben nach unten – interessante Alternativen zur klassischen Augenhöhe .
Taste dich ran an dein Lieblingsporträt
Schieß ein Foto – und schau dir auf dem Screen in Ruhe an , was du besser machen kannst . Ist der Hintergrund unruhig ? Wie siehts aus mit Schärfentiefe ? Willst du den Abstand zwischen Hintergrund und Model nicht doch lieber vergrößern ? Hat dein Smartphone einen Unschärfe-Effekt mit an Bord ? Prima . Mit ihm rückst du die Person prominenter in den Vordergrund und erzeugst eine 3D-Stimmung .
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