Wir haben das Nikon Nikkor Z 180 – 600 mm f / 5,6 – 6,3 VR drei Tage lang in verschiedenen Aufnahmesituationen getestet .
Von Thomas Probst
Zoomstarke Teleobjektive wie das Nikon Nikkor Z
180 – 600 mm f / 5,6 – 6,3 VR gehören zu den wichtigsten Aufnahmewerkzeugen in der Tier- und Sportfotografie . Scheue oder gar gefährliche Tiere , Sportler auf dem Spielfeld oder Rennwagen , die um die Kurve driften , lassen sich durch den extrem langen Telebereich aus großer Entfernung und damit auch aus sicherem Abstand fotografieren . Wir haben Nikons neues Super- Telezoom für Vollformatkameras des Z-Systems ausführlich in der Praxis getestet – und dafür einen eher ungewohnten Ansatz gewählt . Drei Tage lang begleitete uns das Nikkor Z 180 – 600 mm f / 5,6 – 6,3 VR auf einem Redaktionsausflug in der schönen belgischen Stadt Antwerpen . Dabei konnte es in zahlreichen , sehr unterschiedlichen Aufnahmesituation seine Allround-Fähigkeiten unter Beweis stellen .
Innenzoom und Bildstabilisierung
Das Nikkor Z 180 – 600 mm f / 5,6 – 6,3 VR macht bereits beim Auspacken einen sehr wertigen Eindruck . Das Gehäuse wirkt robust und ist rundum gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet . Bei den Bedienelementen beschränkt sich Nikon auf einen AF / MF-Fokusschalter , einen weiteren Schalter für die Begrenzung des Fokussierbereichs , einen
QUICK FACTS
Preis : ca . 2.000 Euro
Abmessungen : 110 x 316 mm
Gewicht : ca . 2.140 g ( mit Stativadapterring )
Filterdurchmesser : 95 mm
Naheinstellgrenze : 1,3 m
Erhältlich für : Nikon Z
großen und griffigen Zoomring sowie einen Einstellring und vier L-Fn-Tasten . Dem Einstellring können neben der manuellen Fokussierung verschiedene Funktionen über das Menü der angesetzten Kamera zugewiesen werden . Wir haben darüber zum Beispiel die ISO-Empfindlichkeit gesteuert . Auch die L-Fn-Tasten lassen sich individuell mit einer häufig genutzten Funktion belegen .
Etwas verwundert hat uns der fehlende Schalter für die optische VR-Bildstabilisierung . Die ist tatsächlich immer aktiv und kann nicht deaktiviert werden . Drückt man den Auslöser der Kamera halb durch , ist nach einem kurzen Augenblick eine deutliche Beruhigung des Sucher- und Monitorbilds zu sehen . Richtig gut gefällt uns der Innenzoom . Das Nikkor Z 180 – 600 mm f / 5,6 – 6,3 VR fährt beim Zoomen nicht nach vorne aus , wodurch der Schwerpunkt in allen Zoom stufen nahezu unverändert bleibt .
Entdeckt : Es hat Spaß gemacht , Vögel hoch in den Bäumen schnell und einfach heranzuzoomen .
Verdichten : Rund 400 Meter Luftlinie liegen zwischen der Statue von David Teniers und dem Antwerpener Hauptbahnhof . Durch den Kompressionseffekt mit dem Super- Telezoom wirkt der Abstand deutlich kürzer .
An der Stelle noch ein paar Worte zum Gehäuse : Mit Abmessungen von 110 x 315,5 Zentimetern und einem Gewicht von rund zwei Kilogramm fällt es für den extremen Zoombereich recht kompakt und leicht aus – wenn man das Supertele aber , wie wir , stundenlang durch Antwerpen trägt , geht es natürlich trotzdem etwas „ in die Arme “. Deshalb unser Tipp : Ein Kameragurt und ein Einbeinstativ machen das Leben leichter . Beides lässt sich ( aber nicht parallel ) an der mitgelieferten Stativschelle befestigen .
Gutes Licht ist von Vorteil
Da sich die Blende nur bis maximal f / 5,6 bei kürzester und bis f / 6,3 bei längster Brennweite öffnen lässt , ist es von Vorteil , wenn man bei reichlich Tageslicht fotografiert . So mussten wir selbst bei actionreicheren Tieraufnahmen bei kurzen Verschlusszeiten von 1 / 2.500 Sekunde die ISO-Empfindlichkeit der Kamera nur moderat auf ISO 1.600 bis 2.000 erhöhen . Bei schwachem Licht sind bei kurzen Verschlusszeiten entsprechend höhere Empfindlichkeiten nötig . Die Schärfe gefällt uns bei Offenblende bereits sehr gut . Durch zweifaches Abblenden lässt sich aber noch einen Tick mehr an Details herausholen . Die optische Bildstabilisierung macht einen soliden Job und ermöglichte bei 600 mm an der Nikon Z 6II noch scharfe Aufnahmen bei 1 / 40 Sekunde . Das entspricht vier Blendenstufen . Der Autofokus arbeitet flott . Bei Vögeln im Flug kam er zwar manchmal kurz aus dem Tritt , fand das Motiv aber schnell wieder .
Das Fazit
„ Ein vielseitiges Super- Telezoom mit guter Bildstabilisierung .“
Thomas Probst , Leitender Redakteur
Ob Tiere , Architektur , Details oder Porträts – das Nikkor Z 180 – 600 mm f / 5,6 – 6,3 VR hat uns in der Praxis richtig Spaß gemacht . Das Gewicht ist aber nicht ganz ohne . Der Autofokus saß auch bei actionreichen Motiven recht gut . Die Stabilisierung macht mit vier Blendenstufen bei 600 mm einen guten Job .
� Das hat uns gefallen : Gut verarbeitet , abgedichtet , Bildstabilisierung , gute Abbildungsleistung
� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Braucht möglichst viel Licht , auf Dauer mit rund 2 kg recht schwer