PhotoWeekly 34/2018 | Page 19

HOL ALLES AUS DEINER KAMERA 19 Perfektioniere deine Videos Möchtest du mit Videos experimentieren? Nut- ze deine fotografische Expertise für professio- nelle Ergebnisse. Fang den Moment ein: Wenn du vor Ort bist, kannst du mit Videos mehr Raum für die Ver- mittlung von At- mosphäre und Energie nutzen als es ein Foto jemals könnte. Die Aufnahme von HD-Videoaufnahmen in DSLR-Kameras war eine Revolution, die sowohl den Foto- als auch den Filmmarkt nachhaltig geprägt hat. Es ist daher bedauer- lich, dass viele Fotografen noch nicht versuchen, die Produktion von Videos in ihr Portfolio zu in- tegrieren. Das liegt wahrschein- lich an den wahrgenommenen Unterschieden zwischen den bei- den Medien und dem Gefühl, dass wir den Betrieb unserer Kameras neu lernen müssten. Es stimmt zwar, dass Fotografen und Video- filmer die Aufnahmebedingungen etwas anders angehen müssen, aber beide Formen der Bildge- bung sind jetzt austauschbarer als je zuvor und können unser ge- samtes Skillset als Schöpfer er- gänzen, wenn wir mit beiden arbeiten möch- ten. Der Hauptvorteil von DSLR-Videoaufnah- men ist das vertraute Steuerungslayout – die grundlegende Kamerabedienung ist die gleiche, so dass wir die Einstellungen genauso wie bei der Aufnahme von Standbil- dern aufrufen und ändern kön- nen. Diese Vertrautheit erstreckt sich auch auf die Postproduk- tion, wo es nun möglich ist, Vi- deoclips in Photoshop und an- deren ähnlichen Anwendungen zu bearbeiten, wobei die meisten der gleichen Werkzeuge wie bei RAW- oder JPEG-Bearbeitungen verwendet werden. DSLR-Gehäu- se sind außerdem viel leichter und tragbarer als dedizierte Vi- deokameras, was bedeutet, dass es einfach ist, Filmaufnahmen in unseren normalen Foto-Shoo- ting-Prozess zu integrieren. Es gibt natürlich Herausforde- rungen, auf die man achten soll- te, nämlich wie Verschlusszeit, Blende und ISO zur Steuerung der Belichtung verwendet werden können. Während alle die gleiche Funktion wie in der Fotografie haben, ist die Art und Weise, wie sie verwendet werden können, subtil unterschiedlich. Da eine Beleuchtung nicht durch einen Blitz ergänzt werden kann und eine Änderung der Verschlusszeit zwischen den Clips nicht ratsam ist, kann dies den Videofilmer zu- sätzlich belasten. Die Verwen- dung von ND-Filtern kann dazu beitragen, breitere Blendenzahlen für eine geringe Schärfentiefe zu ermöglichen, und eine Investition in ein Video-LED-Licht ist Pflicht. „Fotografie und Video- grafie sind heute näher als jemals zuvor!“ Was brauchst du für den Start? Erweitere dein Imaging-Know-how, indem du dein Portfolio um den Bereich Video erweiterst. 1 Nutze ein Stativ 2 Wähle das richtige Objektiv 3 Die Bildrate 4 Wähle eine Verschlusszeit 5 Stelle den Weißabgleich ein 6 Markiere den Fokus Anders als bei der Aufnahme von Standbildern ist ein Video in Sachen Kamerabewegung sehr unnachgiebig. Wenn du kein vernünftiges Ka- mera-Rig oder einen Stabilizer hast, empfiehlt es sich, in ein stabiles Stativ mit einem Videokopf zu investieren. Full-HD-Video misst nur 1.920 x 1.080 Pixel – während dies eine professionelle Filmqualität be- deutet, bietet es nicht viele Zuschneideoptionen. Stelle sicher, dass das Objektiv die erforderliche Brennweite hat, um das zu kompensieren. Ein lichtstarkes Objektiv ist sehr wichtig. Die Anzahl der pro Sekunde aufgenommenen Bil- der definiert das Aussehen deines Videos. 24 fps bieten eine filmischere Darstellung, während 60 fps eher für Hochgeschwindigkeitsaktionen (oder leichte Zeitlupenaufnahmen) geeignet sind. 30 fps als Standard liefern ein flüssiges Video. Die Wahl der Verschlussgeschwindigkeit ist komplizierter als bei der Standfotografie, da sie begrenzter ist. Wählen Sie eine Verschlusszeit, die ungefähr doppelt so hoch ist wie die Bildrate - also 1/60 Sekunden für 30 Bilder. Während du die Farbe im Video während der Ver- arbeitung ändern kannst, bleibt trotzdem weni- ger Spielraum als beim Foto. Nimm daher einen benutzerdefinierten Weißabgleich vor oder wähle eine geeignete Weißabgleich-Voreinstellung, be- vor du mit der Aufnahme beginnst. Finde den Fokus für das Motiv und notiere dir die Position des Fokusrings des Objektivs. Auf diese Weise kannst du den Fokus sofort auf diese Posi- tion ziehen, um einen reibungslosen Fokuseffekt im endgültigen Video zu erzielen. Special