PhotoWeekly 40/2018 | Page 23

Praxis MEIN SMARTPHONE 23 Schöne Fotos aus der Vogelperspektive sind bei Instagram, Facebook und Co. nach wie vor beliebt. Sogenannte Flatlays herzustellen, macht wirklich Spaß und sie sind kein fotografisches Hexenwerk. Von Simone Naumann Der interessante Blickwinkel aus der Höhe wird oft für Themen wie Food, Mode, Wohnen oder Lifestyle genutzt – eignet sich aber auch gut im Business, sogar am Arbeitsplatz oder für den eige- nen Schreibtisch. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Objekte willkürlich arrangiert werden, oder akkurat symmetrisch aufgebaut sind. Auch ein besonderes Licht, eine außergewöhnliche Kameraperspektive oder die Schärfentiefe spielen keine Rolle. Die Bildgeschichte wird einzig und allein von den Objekten erzählt. Über die Art, wie sie angeordnet sind, durch Farben, Formen und den Hintergrund, auf dem sie drapiert wurden. Du kannst also getrost deine Bedenken über komplizierte Fototechniken, Stativ und Profiausleuchtung nach Hause schicken. Alles, was du brauchst, sind deine Objekte, den pas- senden Hintergrund, ein Fenster, Styroporplatten aus dem Baumarkt und deine Smartphone-Kamera. Ich verrate dir noch ein paar Profi-Tipps und dann steht der Produktion deiner Kunstwerke nichts mehr im Wege. Was willst du fotografieren? Plane dein Thema, wähle die Objekte und den passenden Hintergrund. Bedenke dabei, dass jedes Element im Bild zu deiner Geschichte beitragen muss und nicht ablenken darf. Die Kaffee- tasse auf einem Schreibtisch zum Beispiel erzählt vielleicht eher, dass der Kollege gerade Pause hat, als dass an diesem Tisch gerade große Projekte entstehen. Mir haben es die leuchtenden Farben des Spätsommers und Herbstes angetan, sodass ich mir gleich einen großen Strauß bun- ter Blumen kaufen musste. Als Hintergrund dient eine dünne Holzplatte mit leichter Maserung. Set-Aufbau Suche dir eine Lichtquelle, ein großes Fenster zum Beispiel, und achte darauf, dass du bei der Aufnahme nicht selbst im Licht stehst. In dieser Aufnahme habe ich die Blumen in Richtung Fens- ter gelegt, damit auch die großen Blüten viel Licht abbekommen. Mehr Licht Styropor ist der beste Reflek- tor schlechthin und bekanntlich fängt die Objektfotografie im Bau- markt an. Ich habe mir sehr dicke Platten gekauft, die selbst stehen können. Damit ich selbst keine Schatten werfe, habe ich auch an den Seiten Styropor aufgebaut. Gerade Linien Um Verzerrungen zu vermeiden, ist es wichtig, dass dein Smart- phone horizontal gerade ausge- richtet ist. Ganz besonders bei Flatlays, die symmetrisch ausge- richtet sind, aber auch bei will- kürlichen Aufnahmen ist es not- wenig, damit die Objekte nicht unterschiedlich groß dargestellt werden. Richte die Smartphone- Kamera gerade über dein Set aus. Dazu helfen dir Gitterlinien der Kamera (siehe auch Photo Weekly 06/2018). Einige Kamera- Apps, wie zum Beispiel Lightroom CC, verfügen über eine digitale Wasserwaage. Du kannst damit besser sehen, aber auch genau fühlen, wenn dein Handy exakt ausgerichtet ist. Sehr hilfreich ist dabei auch ein Selfiestick, damit hältst du die Kamera ruhiger. Nachträglich Ausrichten Trotzdem ist es oft sinnvoll oder notwendig, die Ausrichtung der Aufnahmen nachträglich leicht zu korrigieren. Die meisten Bild- bearbeitungs-Apps bieten diese Funktion an. Lass bei der Auf- nahme ein bisschen Platz an den Bildrändern, damit durch das nachträgliche Ausrichten keine Objekte ungewollt angeschnitten werden. Fertig? Letzter Check! Bevor du dein Set