PhotoWeekly 42/2018 | Page 16

H O L A L L E S A U S D E R LO C AT I O N  16 Überdenke die Komposition Die Drittelregel ist so etwas wie die Grund- schule des Fotografie- rens. Da geht mehr! Fotografiere quer: Das native, hori- zontale Format gibt einen natür- lichen „Breitbild“- Frame aus, ähnlich der Perspektive, die wir mit unseren eigenen Augen sehen würden. Wie hier gezeigt, sollten führende Elemente von den Kanten her ins Bild eindringen. Alle Digitalkameras sind so konzipiert, dass sie im Querformat gehal- ten werden sollen. Der rechteckige Sensor wird so positioniert, dass ein Bild ent- steht, das breiter als hoch ist. Die- ser Ansatz hat eine Logik - die menschliche Sicht hat eine pano- ramische Qualität, das bedeutet, dass sich die Orientierung in der Landschaft für uns als natürlich anfühlt. Die einzigen Situatio- nen, in denen wir normalerweise in Erwägung ziehen, die Kame- ra zu drehen, um hohe Bilder zu schießen, sind bei Porträts oder sehr großen, hohen, dünnen Mo- tiven wie Gebäuden. Es gibt je- doch viele andere Gelegenhei- ten, bei denen ein Wechsel der Bildausrichtung der Komposition zugute kommen kann – der Fotograf muss ein- fach erkennen können, wann dies der Fall ist. Wenn ein starkes Vor- dergrundelement vor- handen ist, besteht eine beliebte Technik darin, einen niedrigen Winkel zu wäh- len und das Hochformat zu ver- wenden, um ein Gefühl der Tie- fe zu erzeugen, wobei das Auge vom unteren Rand des Rahmens in die Mitte und den Hintergrund geführt wird. Diese Technik hat ihre eigenen Herausforderun- gen. Die Kamera kann so nah am Vordergrund platziert wer- den, dass die Tiefenschärfe stark eingeschränkt ist, was zu einem verschwommenen Hintergrund führt. Auf der anderen Seite er- lauben Panoramen ultrabreite Perspektiven, die ideal geeignet sind, um weite Landschaftsan- sichten abzubilden. „Der Ausschnitt sollte nicht einfach das zeigen, was jeder jeden Tag sieht.“ Nutze das Hoch- format: So kannst du störende De- tails in der Um- gebung der Szene ausschließen und die Aufmerksam- keit im Bild kon- zentrieren. Hier erzeugt das For- mat eine enge, tunnelartige Komposition. Die Wahl des Objektivs ist kei- ne leichte. Die extremen Brenn- weiten sind meist recht schwer. Wenn wir dagegen eine mittlere Brennweite verwenden, sollten wir sicherstellen, dass unser Bild nicht einfach das wiedergibt, was unsere Zuschauer jeden Tag mit ihren eigenen Augen sehen. Nächstes Kapitel: Werde zum Panorama-Meister Special