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So gelingen großartige
Eichhörnchen-Fotos
In der letzten Folge dieser Serie haben
wir begonnen, durch Futter Vertrauen zu
den Eichhörnchen aufzubauen. Heute
geht es endlich ans Fotografieren.
Für die ersten Versuche eignen
sich lichtstarke Objektive mit
einer Brennweite von mindes-
tens 200 mm. Wenn du auf den
Besuch der possierlichen Nager
wartest, nutze möglichst stim-
mungsvolle Hintergründe, die
auch unscharf nett aussehen.
Fokussiere auf das Futter oder
die einzelne Nuss vor und arbeite
mit dynamischem Autofokus und
einer sehr kurzen Belichtungs-
zeit, idealerweise unter 1/320 s.
Lichte die fröhlichen Wald- und
Gartenbewohner mit einer ge-
ringen Schärfentiefe ab, um vor-
ne und hinten möglichst wenig
störende Elemente zu haben und
das Tier selbst gestochen scharf
aufs Bild zu bekommen. Tipp:
Fokussiere immer auf das Auge!
Sind die Eichhörnchen auf
Futtersuche, haben sie verständ-
licherweise kaum Zeit zum
längeren Verweilen, hektische
und sehr schnelle Bewegungen
sind daher fast immer zu erwar-
te. Der einzige Moment, der sich
für das Auslösen anbietet, ist der
kurze Augenblick, den das Hörn-
chen direkt nach dem Schnappen
der Nuss oder des Obststückes
verharrt. Sei nicht enttäuscht,
wenn die ersten 10 bis 20 Versu-
che nur einen unscharfen, sich
schnell entfernenden buschigen
Schwanz zeigen.
Bei kleinen Tieren wie Eich-
hörnchen bieten sich flache Per-
spektiven an, um auf Augenhöhe
und formatfüllend fotografieren zu
können. Hier bieten sich Stative
an, deren Beine auch „über Kopf“
geschwenkt werden können und
die Kamera direkt über den Boden
auf das Motiv richten. Eventuell
ist ein klassischer Kugelkopf zu
unflexibel, um mit den hektischen
Bewegungen der Eichhörnchen
mithalten zu können, hier ist ein
Gimbal ideal.
Nach den ersten Erfolgen mit lan-
ger Brennweite kannst du auch
mal mit einem Weitwinkelobjektiv
dein Glück versuchen. Platziere
ein paar Nüsse oder Samen auf
einer geeigneten Stelle und vor
einem nicht zu unruhigen Hin-
tergrund und lege dich mit deiner
Kamera auf die Lauer. Aber Vor-
sicht vor unbedachten Bewegun-
gen: Einmal verschreckt ist der
Shooting-Tag mit dem Eichhörn-
chen garantiert gelaufen.
Auch wenn man viel Geduld
und Glück braucht: Die wenigen
perfekten Aufnahmen werden
dich nachhaltig für die kleinen,
freundlichen und niedlichen Eich-
hörnchen begeistern – nicht nur
als „Einstiegsdroge“ in die aufre-
gende Welt der Wildtierfotografie.
In der „Capture
the Wildlife“-
Facebook-Gruppe
kannst du dir von
anderen Wildlife-
Fans und Profi-
Fotografen Tipps
und Tricks holen.
Haben sich die
Eichhörnchen an
die regelmäßige
Fütterung ge-
wöhnt, dulden sie
in gewissem Gra-
de Menschen in ih-
rer Nähe. In vielen
Parks kommst du
auch ohne eigenes
Anfüttern schon
ganz gut an die
kleinen Nager
heran. Der Rom-
bergpark in Dort-
mund beispiels-
weise bietet fast
paradiesische
Rahmenbedingungen.
Experimentiere
auch mit den
Beleuchtungs
situationen in
den verschiedenen
Bildebenen. Lass
das Eichhörnchen
selbst doch mal im
Schatten stehen
und verleihe dem
Bild eine ganz
besondere Atmo-
sphäre und Span-
nung, indem du den
Hintergrund heller
ablichtest.
Noch mehr von und mit Alex Ahrenhold, Wildlife-Fotograf:
www.rollei.de/blog