PhotoWeekly 50/2018 | Page 22

P R O F I-T I P P S  presented by Michael Praxis Michael Zober-Frede, Landschaftsfotograf Fotografieren im Winter Der Winter beschert uns die schönsten Motive. Doch besonders Schneelandschaften stellen Fo- tografen vor große Herausforderungen. Michael Zober-Frede hat uns seine besten Tipps verraten. Wenn ich im Schnee unterwegs bin, kann es mit der korrekten Belichtung manchmal etwas schwierig werden. Die Kamera nimmt an, dass sie mehr Licht hat als wirklich vorhanden ist und belichtet unter. Sprich: Die Bilder sind zu dunkel. Abhilfe schafft hier die Belichtungskor- rektur, die jede Kamera – egal ob System oder Spiegelreflex – be- sitzt. Wenn ich bei Sonnenschein und Schnee unterwegs bin, sind es manchmal bis zu +1.5 Blenden. 1 Belichtungskorrektur Auswahl des Dateiformats In letzter Zeit setzt sich immer mehr die JPEG-Fotografie durch. Ich habe schon so viele Entwick- lungswerkzeuge in meiner Sys- temkamera Fujifilm XT- 2 oder der neuen Mittelformatkamera GFX 50S, dass ich als Anwender ver- leitet bin, nur noch JPEG-Dateien aufzunehmen und auf das RAW- Format zu verzichten. Ich bevor- zuge beides. Ich stelle in meiner Kamera RAW und JPG ein. So sehe ich auf meinem Display das nach meinen Vorgaben entwickelte Foto, habe aber für die Nachbe- arbeitung, was bei Winterbildern mal schnell notwendig wird, spä- ter das RAW-Bild zur Verfügung. Gerade mit Softwarepaketen wie der NIK Collection ist hier noch eine Menge herauszuholen. 3 Manfrotto Schnee- schuhe: Kleine Helfer, große Wirkung. Mit den Schneeschuhen von Manfrotto ist eine höhere Sta- bilität in Schnee, Schlamm oder auf weichen Unterla- gen gewährleistet. Das Stativ Als Landschaftsfotograf nutze ich zu über 90% ein Stativ. Warum? Nun, die Kamerahersteller sug- gerieren uns durch immer hö- here ISO-Zahlen, dass ein Stativ nicht mehr notwendig ist, da ich ja auch bei schlechten Lichtver- hältnissen aus der Hand fotogra- fieren kann. Möchte ich aber mit der Schärfentiefe arbeiten, bin ich mit einem Stativ deutlich besser aufgestellt. So kann ich bei ISO 100 oder 200 auch bei schlechten Lichtverhältnissen eine meiner Kreativität erwünschten Zeit-/ Blenden-Kombinationen erar- beiten, ohne ein Rauschen oder sonstige unerwünschte Nebenef- fekte zu erzeugen. Interessant wird es, sobald ich einen Grau- oder Polfilter einsetzen möchte. Ich möchte zum Beispiel be- wusst die Belichtungszeit auf eine oder mehr Sekunden ver- längern. Schon benötige ich ein Stativ. Auch bringt es mehr Ruhe in die Fotografie. Ich persönlich kann mich mehr auf den Bildaus- schnitt konzentrieren. By the way: Wenn es minus 20 Grad oder weniger sind, dann darf man auch mal ins Warme. Die Kamera bleibt auf dem Stativ und ich finde später die gleiche Aufnahmesituation vor. Sollten die Stativbeine mal kei- nen Halt im Schnee finden und immer wieder einsinken, besorgt euch Manfrotto Schneeschuhe  für euer Stativ. Ich arbeite mit meinem  Manfrotto 055 und zwei unter- schiedlichen GITZO Stativen der Systematics-Serie jeweils mit 405 Getriebeneiger  – alles je nach Kameramodell und Auftragsanforderung. Gitzo Systematic: Das starke, pro- fessionelle Carbon- faser-Stativ Gitzo  GT5543LS Syste- matic trägt beson- ders lange Objek- tive und schwere Kameras sehr si- cher und hält Tem- peraturen bis -30 Grad stand. 2 Filterfotografie Die Winterfotografie schreit förm- lich nach dem Einsatz von Grau- verlaufs-, Grau- und Polfil- tern. Mit dem Grauverlaufsfil- ter schaffe ich mir besonders in der Schwarzweiß-Winterfoto- grafie einen harmonischen Him- mel, verwende ihn aber auch ge- dreht, sodass ich den unteren Bildbereich leicht unterbelichten kann. Dies ist bei grellen Schnee- flächen oder stark glitzernden Wasseroberflächen eine gute Hil- fe. Der Graufilter in verschiede- nen Dichten ist das Handwerks- zeug, um Wasser etwas weicher zu machen oder Spiegelungen im Wasser besser herauszuarbei- ten. Auch erreiche ich durch den Einsatz eines Graufilters einen leicht höheren Kontrast und ge- sättigtere Farben. Der Polfilter hat in der Winterfotografie mehre- re Funktionen. Zum einen kann ich Reflexe aus dem Wasser eli- minieren, das heißt oft, ich habe die Möglichkeit, auch Dinge wie Steinformationen unterhalb der Wasseroberfläche wahrzuneh- men, gleichzeitig kann ich durch Verdrehen der Filterscheibe mit dem Kontrast und der Farbtem- peratur spielen – für mich eines der wichtigsten Werkzeuge in der Winterfotografie: Filter. 5 4 Lowepro Powder: Der Outdoor- Wanderrucksack Lowepro Powder bietet die perfekte Balance zwischen Performance, sicherem Trans- port der Kamera und Gelände-Aus- rüstung für den Winter. Er ist sehr leicht und schützt das Equipment bei extremen Schnee- verhältnissen. Und was ist mit Strom? Nehmt immer einen Zweit- oder Drittakku mit. Auch haben sich in letzter Zeit die Powerbanks mehr und mehr durchgesetzt, womit ich schnell mal einen Akku vor Ort laden kann, sofern erforder- lich. Die Akkus, die voll und nicht benutzt sind, haben draußen im Rucksack nichts zu suchen. Zur Person: Michael Zober-Frede (*1961) arbeitet seit 15 Jahren als selbständiger Natur-, Reise- und Landschafts-Fotograf sowie als Veranstalter für Fotoreisen und Fotoworkshops. Zudem ist er Inhaber von Fotoabenteuer.de. Der professionelle Fotograf setzt auf die Qualität von Manfrotto, Lowepro und Gitzo. Michael führt seit 2005 Fotografen rund um die Region des Vildmarksvägen in Schwedisch Lappland. Somit ist er der Garant für beste Winter- fotos an spektakulären Locations. www.fotoabenteuer.de