PhotoWeekly 51/2018 | Page 6

Hot Shots   „Shake“ von Stephen Sheffield Was für ein Selbstporträt: Be- einflusst von Film Noir und Kriminalromanen, konstruiert Sheffield in seinen fotografischen Projekten ikonische Momente, die das Auge des Betrachters magisch anziehen. Das Gesicht wird durch Bewegung ver- schwommen, was ihm eine gewisse Anonymität gibt. Tech- nisch ist das Ganze eigentlich ziemlich einfach: Kamera aufs Stativ, relativ lange Belichtungs- zeit (1/15 Sekunde beispielsweise) einstellen und das Model bewegt den Kopf waagerecht zügig von links nach rechts oder umge- kehrt. Nach ein paar Versuchen hat man im wahrsten Sinne des Wortes „den Dreh raus“. Stephen Sheffield stellt seit über 25 Jahren vor allem in den USA aus. Er ist „Vollzeitkünstler“ und leitete an der New England School of Photography in Boston 12 Jahre lang das Hauptfach Schwarzweiß- fotografie. Er fotografiert vor- nehmlich analog. Dieses Bild ent- stand mit einer 6x7-Kamera Graflex Speed Graphic, einer bekannten Pressekamera für 120er-Rollfilm, die zwischen den 40er- und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts häufig im Einsatz war. Als Film verwendete er den Kodak Tri-X (400 ISO), die Belich- tungszeit für das Selbstporträt be- trug 1/30 Sekunde. 06