Extrablatt
HÄRTETEST
06
Zwischen Schnee
und Wüstensand
Erster Härtetest der neuen Rollei
F:X Pro Rechteckfilter in den USA.
Text und Fotos: Thomas Güttler
Die Profi-Rechteckfilter von Rollei haben sich
dank ihrer Verarbeitung und ihrer Widerstands-
fähigkeit einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Die
neueste Generation der Steckfilter musste daher di-
rekt nach der Produktionsreife ihre Qualitäten unter
Beweis stellen. Im Frühjahr 2019 packten Rollei-
Geschäftsführer Thomas Güttler und Mitglieder
seines Teams ihre Reise- und Fotokoffer. Von Ham-
burg nach San Francisco, über den verschneiten
Yosemite Nationalpark bis in die brütende Hitze des
Death Valley. Zwischenstationen legten die Foto-
profis an beeindruckenden Natur-Spots ein.
Nach der Landung in San Francisco wurden die
Reisenden von Fotograf und Location-Guide Paul
Reiffer in Empfang genommen. Der hatte sich eine
besonders vielfältige Route überlegt. Nach der Be-
grüßung ging es erst einmal zu einem Aussichts-
punkt an der weltberühmten Golden Gate Bridge,
um die raffinierte Stahlkonstruktion mit den neuen
F:X Pro im Rechteck-Filterhalter noch vor dem
Sonnenuntergang ablichten zu können. Das
Wetter meinte es nicht gut.
San Francisco, Golden Gate Bridge
Fujifilm GFX 50S mit 100mm ND64-Filter
Aufnahme-Details: 18 mm (KB) | f/11 | 60 s | ISO 100
Am nächsten Morgen war das Wetter leider nicht
gnädiger: Aufgrund hartnäckigen Bodennebels war
die Brücke gar nicht mehr zu sehen. Unverrichteter
Dinge – aber mit guter Laune – machte sich das
Team auf den Weg, um möglichst pünktlich den
Yosemite Nationalpark zu erreichen. Als nächsten
Fotostopp hatte Paul Reiffer den sogenannten
„Tunnel View“ eingeplant, einen spektakulären Pano-
rama-Blick in den Talkessel des Yosemite Valley.
Sonnenuntergang im Yosemite National Park
Fujifilm GFX 50S mit ND64- und Medium-GND16 Filter
Aufnahme-Details: 18 mm (KB) | f/18 | 60 s | ISO 50
Auch hier schaffte es das Rollei-Team, pünktlich
zum beeindruckenden Sonnenuntergang die Kame-
ras in Position zu bringen – mit einem ND64 und ei-
nem Medium GND16 im Rechteck-Filterhalter. Oben
im Bild, das eine Minute lang belichtet wurde, ist der
unter Bergsteigern berüchtigte Monolith „El Capitan“
zu sehen. Seine Bekanntheit motivierte übrigens die
Verantwortlichen eines weltbekannten Computer-
und Smartphone-Herstellers, die 12. Hauptversion
ihres Desktop-Betriebssystems nach diesem überdi-
mensionalen Fels-Quader zu benennen.
Für den nächsten Tag war ursprünglich eine ver-
gleichsweise kurze Autofahrt zum Mono Lake ge-
plant. Leider war die direkte Passage über den Tioga
Pass durch den bekannten Nationalpark aufgrund
der Schneelage noch gesperrt – Thomas Güttler und
seine Begleiter mussten einen ordentliche Schwen-
ker nach Norden machen, um dann schließlich
ziemlich erschöpft ihre Unterkunft in der unmit-
telbaren Nähe des Natronsees beziehen zu können.
Aus der Nähe des Mono Lakes wird seit 1941 Was-
ser über eine 520 km lange Leitung abgeführt, um
die Einwohner von Los Angeles zu versorgen. Diese
erhebliche Dauerentnahme sorgte dann dafür, dass
der Wasserspiegel des Sees immer weiter sank, der
Salzanteil enorm zunahm und sich über die Jahre
bizarre Kalktuff-Formationen bildeten – die sich zu
echten Tourismus- und Fotografen-Magneten ent-
wickelten. Mitten im See wächst immer noch eine
Formation kontinuierlich an, die vom Rollei-Team
als Hauptmotiv auserkoren wurde. Dank der Belich-
tungszeit von 30 Sekunden und der Verwendung
eines CPL- und eines ND64-Filters wirken der See
und der bewölkte Himmel ziemlich dramatisch.
Dramatische Wolken am Mono Lake
Fujifilm GFX 50S mit CPL- und ND64-Filter
Aufnahme-Details: 37 mm (KB) | f/22 | 30 s | ISO 50
Im Death Valley: Mitten im knochentrockenen und
bis zu 50 Grad heißen „Tal des Todes“ liegt der so-
genannte „Devil‘s Golf Course“ – ein ausgetrock-
neter See, dessen ebener Grund kilometerweit von
messerscharfen Salzverkrustungen überzogen ist.
Tatsächlich machen sich einige Touristen immer
wieder den Spaß, ein paar Golfbälle abzuschlagen
– verzichten aber aus verständlichen Gründen da-
rauf, ihre Kunststoffkugeln wieder einzusammeln.
Das Rollei-Team war ökologisch verträglicher un-
terwegs und schoss nur ein paar absolut sehens-
werte Aufnahmen mit dem Panorama-Kopf, ei-
ner f/11-Blende, einer Belichtungszeit von lediglich
1/160 s und einer Brennweite von 32 mm. Für das
satte Blau des Himmels und den erhöhten Kontras-
tumfang sorgte noch der in den Rechteckfilterhalter
einschraubbare Polfilter F:X Pro CPL.
Devil‘s Golf Course, Death Valley
Fujifilm GFX 50S mit Soft-GND8 developed (Panoramakopf 200)
Aufnahme-Details: 25 mm (KB) | f/16 | 10 s | ISO 100
Den gesamten Bericht inklusive aller Fotospots
der Reise findest du online im Rollei Fotowissen.
Fazit
„Rollei stellt mit den neuen
Rechteckfiltern wieder kompro-
misslose Premiumqualität zur Verfügung.“
Thomas Güttler, Geschäftsführer Rollei
Die neuen Rollei F:X Pro Rechteckfilter haben
ihre uneingeschränkte Einsatzbereitschaft – und
umfassende Temperaturbeständigkeit – ein-
drucksvoll unter Beweis stellen können. Dank
der extrem widerstandsfähigen Versiegelung
konnte selbst feinster Wüstensand trotz „Dauer-
bestrahlung“ der Oberfläche der Einsteckfilter
nichts anhaben.