Special
SELBSTPORTRÄTS 18
KREATIV ANS WERK
Verleihe deinen Selbstporträts mit diesen
Ideen eine kreative und lebendige Note.
Kreative Mittel
einsetzen: Um dieses
Selbstporträt
aufzuwerten verwendete
Ivanova
Rauch- und Funkenfotos,
die sie
mit dem Porträt
verblendete.
Dass du dich selbst fotografierst,
bedeutet nicht, dass deine
Selbstporträts zwingend von
dir als Person „handeln“ müssen.
So stellt das Arbeiten mit
sich selbst als Motiv auch eine
großartige Möglichkeit dar, neue
und kreative Techniken zu erforschen
– ohne hierfür die Zeit
eines Models zu benötigen. Besonders
künstlerische Fotos erzeugst
du zum Beispiel, wenn du
die Szenerie absichtlich mit langen
Verschlusszeiten verwischst,
Doppelbelichtungen verwendest,
Filter oder spezielle Optiken wie
ein Lensbaby verwendest.
Die meisten Profis erzeugen
kreative Porträt-Effekte direkt
beim Fotografieren, anstatt sich
später auf die Zauberei von Photoshop
zu verlassen. Taya Ivanova
erzählt zum Beispiel: „Ich liebe es,
Vordergründe zu erschaffen. Dazu
bedecke ich einen Teil der Linse
mit Blumen, Haaren oder meiner
Hand. Diese Technik lässt selbst
die einfachsten Porträts traumhaft
aussehen. Zudem erstelle ich
gerne Doppelbelichtungen und
Reflexionen und verwende zufällige
Texturen, die ich online finde.
Verfügt deine Kamera über keine
Funktion für Mehrfachbelichtungen,
kannst du nämlich auch einfach
zwei Bilder aufnehmen und
in Photoshop mithilfe von Ebenen
überblenden.“
Um Hilfe bitten:
Für dieses abstrakte
Selbstporträt
fotografierte sich
Taya Ivanova durch
einen Diffusor hindurch.
Ein Familienmitglied
half
hierbei dabei, die
Haare zum Schweben
zu bringen.
Ein weiterer kreativer Ansatz
stellt das Fotografieren durch
halbtransparente Dinge dar –
zum Beispiel durch Stoffe, Laub
oder ein Fenster mit Spiegelungen.
Taya Ivanova verwendet
hierfür ganz alltägliche Gegenstände
und inszeniert sich selbst
mit Front- oder Gegenlicht. Julia
Wimmerlin beschichtete für eine
ihrer Selbstporträt-Serien ihre
Linse mit Vaseline. „Ich habe
selektiv Vaseline auf mein Objektiv
geschmiert, um in diesen
Bereichen die perfekte Schärfe
aufzulösen und den Fotos einen
malerischen Look zu verleihen.“
Behalte beim Fotografieren
stets im Hinterkopf, dass du nahezu
alle allgemeinen Porträttechniken
auch für deine Selbstporträts
anwenden kannst. Um
beispielsweise Bewegungsunschärfe
als Kreativeffekt zu nutzen,
wähle die Verschlusspriorität
deiner Kamera und stelle eine
lange Belichtungszeit ein. Unser
Tipp: Integriere Lichtquellen, wie
zum Beispiel Lichterketten, und
verwandle diese durch Bewegung
in leuchtende Streifen.
Nächstes Kapitel: Nachträgliche Bildeffekte