PhotoWeekly 02/2019 | Page 26

Praxis PHOTO KLASSIK 04 www.photoklassik.de Praxis-Tipps für bessere Analogaufnahmen PhotoKlassik berichtet viermal im Jahr über die Welt der analogen Fotografie. In den nächsten Ausgaben von PhotoWeekly findest du an dieser Stelle jeweils einen PhotoKlassik-Tipp. Text & Fotos: Thomas Raatz (analoge-fotografie.net) Folge 6 von 10 – Für Selbstentwickler I: Den Film nach Gehör zurückspulen Dieser Tipp richtet sich an Freunde der analogen Fotografie, die ihre Schwarzweiß-Filme selbst zu Hause entwickeln. Durch diesen Trick erspart man sich das lästige Gefummel mit einem Filmrück- zieher. Man muss die Kleinbildpatrone auch nicht mehr im Dunkeln »knacken« oder mit zwei Fingern aufbiegen. Ein klassischer S / W-Film, den man recht ein- fach zu Hause im Bad selbst entwickeln kann. Zuvor muss man den Film­anfang aber wieder aus der Patrone he- rausbekommen. Nachdem ich meinen Schwarzweiß-Film belichtet habe, muss dieser im Inneren der Kamera wieder zurück in die Patrone befördert werden. Hierzu drückt man meist ein Knöpflein am Boden der ana- logen Kamera. Dieses bewirkt, dass die rechte Spu- le freigegeben wird und man den Film nun mittels der Kurbel auf der anderen Seite ohne Widerstand komplett zurück in die Patrone spulen kann. Hierbei halte ich mein Ohr an die Rückwand des Fotoappa- rates und lausche dem Transportgeräusch. Irgend- wann gibt es ein Klick-Geräusch. Dieses Geräusch deutet darauf hin, dass der Filmanfang soeben von der Spule befördert wurde. An dieser Stelle kann man dann die Kamera öffnen und erhält die Patrone ohne eingezogenen Filmanfang. Da der Filmanfang hier noch heraussteht, können Selbstentwickler ganz einfach an den Film gelangen. Extra-Tipp: Dieser belichtete Film unterscheidet sich äußerlich nicht von einem unbelichteten Film. Deshalb knicke ich den Filmanfang gleich nach der Entnahme aus der Kamera, damit ich den Film nicht aus Versehen mit einem unbelichteten ver- wechsle. Unser Autor: Thomas Raatz fotografiert seit dem Ende der 1990er-Jahre und seitdem durchgehend analog: „Ich lege keinen Wert auf Nost- algie und Dogma, sondern bin an einer gewissen mechanischen Qualität interessiert und am fotografischen Original (am phy- sischen Datenträger [dem Negativ] und am Handabzug), zudem auch am qualitativ hochwertigen Digitalisieren (Scannen) eines solchen. Ich habe in den letzten Jahren vieles ausprobiert und sogar ein Studium im Bereich Fotografie absolviert.“ www.analoge-fotografie.net