Praxis
PHOTO KLASSIK
04
www.photoklassik.de
Praxis-Tipps für bessere
Analogaufnahmen
PhotoKlassik berichtet viermal im Jahr über die
Welt der analogen Fotografie. In den nächsten
Ausgaben von PhotoWeekly findest du an dieser
Stelle jeweils einen PhotoKlassik-Tipp.
Text & Fotos: Thomas Raatz (analoge-fotografie.net)
Folge 6 von 10 – Für Selbstentwickler I:
Den Film nach Gehör zurückspulen
Dieser Tipp richtet sich an Freunde der analogen
Fotografie, die ihre Schwarzweiß-Filme selbst zu
Hause entwickeln. Durch diesen Trick erspart man
sich das lästige Gefummel mit einem Filmrück-
zieher. Man muss die Kleinbildpatrone auch nicht
mehr im Dunkeln »knacken« oder mit zwei Fingern
aufbiegen.
Ein klassischer
S / W-Film, den
man recht ein-
fach zu Hause
im Bad selbst
entwickeln
kann. Zuvor
muss man den
Filmanfang
aber wieder aus
der Patrone he-
rausbekommen.
Nachdem ich meinen Schwarzweiß-Film belichtet
habe, muss dieser im Inneren der Kamera wieder
zurück in die Patrone befördert werden. Hierzu
drückt man meist ein Knöpflein am Boden der ana-
logen Kamera. Dieses bewirkt, dass die rechte Spu-
le freigegeben wird und man den Film nun mittels
der Kurbel auf der anderen Seite ohne Widerstand
komplett zurück in die Patrone spulen kann. Hierbei
halte ich mein Ohr an die Rückwand des Fotoappa-
rates und lausche dem Transportgeräusch. Irgend-
wann gibt es ein Klick-Geräusch. Dieses Geräusch
deutet darauf hin, dass der Filmanfang soeben von
der Spule befördert wurde. An dieser Stelle kann
man dann die Kamera öffnen und erhält die Patrone
ohne eingezogenen Filmanfang. Da der Filmanfang
hier noch heraussteht, können Selbstentwickler
ganz einfach an den Film gelangen.
Extra-Tipp: Dieser belichtete Film unterscheidet
sich äußerlich nicht von einem unbelichteten Film.
Deshalb knicke ich den Filmanfang gleich nach
der Entnahme aus der Kamera, damit ich den Film
nicht aus Versehen mit einem unbelichteten ver-
wechsle.
Unser Autor:
Thomas Raatz fotografiert seit dem Ende der 1990er-Jahre und
seitdem durchgehend analog: „Ich lege keinen Wert auf Nost-
algie und Dogma, sondern bin an einer gewissen mechanischen
Qualität interessiert und am fotografischen Original (am phy-
sischen Datenträger [dem Negativ] und am Handabzug), zudem
auch am qualitativ hochwertigen Digitalisieren (Scannen) eines
solchen. Ich habe in den letzten Jahren vieles ausprobiert und
sogar ein Studium im Bereich Fotografie absolviert.“
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