Special
FOOD-FOTOGRAFIE
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Nutze das Licht
Der häufigste Fehler: Leckeres Essen in
scheußlichem Licht fotografieren.
Maßstab: Alles
oder nichts! Je
mehr du in das
Bild bringst, des-
to mehr Optionen
hast du für die
Komposition.
Kameras sehen Licht, keine Mo-
tive, auch wenn das Motiv lecker
und saftig schimmert. Die Le-
bensmittelfotografie beginnt im-
mer mit dem Licht. Das perfek-
te Licht ist weich, reichlich und
kommt schräg. Du brauchst viel
Licht zum Spielen, aber defini-
tiv kein direktes Sonnenlicht auf
der Szene. Es ist zu hart und zu
kontrastreich. Der beste Tisch im
Restaurant liegt am Fenster mit
hellem Tageslicht, das gefiltert
wird. Dieses Szenario verwandelt
das Fenster in eine sehr große
Softbox, die den Tisch mit gutem
Licht füllt, das verschiedene Auf-
nahmewinkel bietet.
Ausgangspunkt ist, in einem
Winkel quer zur Lichtquelle zu fo-
tografieren. Dieser Winkel bietet
ausreichend Kontrast, um Details
in der Szene sichtbar zu machen,
und bringt die Farben zum Vor-
schein. Du musst die gegenüber-
liegende Seite der Szene nicht
mit einem Reflektor oder Blitz
aufhellen, da du bei der Verar-
beitung der Dateien dunkle Be-
reiche des RAW-Bildes aufhellen
kannst. Die Feinabstimmung der
RAW-Dateien ist schneller.
Belichtung:
Die meisten Situa-
tionen profitieren
von einer weichen,
angewinkelten Be-
leuchtung. Direk-
tes Sonnenlicht
kann Kontraste in
eine Szene bringen.
Mit der Änderung des Winkels er-
zeugst du eine andere Lichtquali-
tät für die Szene. Je mehr du ins
Licht fotografierst, desto mehr
Kontrast und Drama werden auf-
gebaut. Die Farbfülle wird redu-
ziert, Schwarz wird härter und
einige Bereiche können zu hell
werden. Das ist aus Stil-Gründen
akzeptabel, wenn du Drama
willst. Wenn das Licht eher von
vorne auf die Szene fällt, wird der
Kontrast flacher.
Durch die Steuerung des Auf-
nahmewinkels relativ zum Fens-
ter kannst du also Kontrast und
Farbe einstellen – selbst wenn
das Licht sehr weich ist. Es ist
egal, wie toll das Essen auf einem
Teller aussieht, wenn das Licht
dafür nicht funktioniert. Schlech-
tes Licht und gutes Essen sorgen
leider immer für unappetitliche
Fotos. Im richtigen Licht sieht Es-
sen dagegen direkt viel leckerer
aus. Achte darauf!
Nächstes Kapitel: Blitz nutzen?