Special
FOOD FOTOGRAFIE
18
Volle Kontrolle
Tipps für brillante Bilder
Erzähle Geschich-
ten: Dynamische
Momente tragen
viel zur Geschichte
des Bildes bei. Zum
Beispiel ist das
Aufgießen einer
Brühe in ein Nudel-
gericht ein einfa-
cher Moment der
Fertigstellung für
den Küchenchef,
aber für den Foto-
grafen ein wesent-
licher Moment.
Was das Food-Styling von den
meisten Genres der Fotografie
unterscheidet, ist der Grad der
Kontrolle über das Motiv. Du
kannst alles tun, was du möch-
test. Du kannst es sogar essen.
Verglichen mit einem kompletten
Studio-Set oder dem Warten auf
Sonnenaufgang über einer Land-
schaft ist es einfach, das Licht
über einer Szene von der Grö-
ße eines Tisches zu steuern. Es-
sen ist da und zieht still die Auf-
merksamkeit an, ohne sich zu
bewegen. Natürlich ist das nicht
immer so – sei vorsichtig mit
Eiscreme, die innerhalb von Mi-
nuten schmelzen kann.
Aufgrund des Umfangs und
der stillen Natur der Lebensmit-
telfotografie hast du hervorragen-
de Kompositionsmöglichkeiten.
Es ist ein großartiges Genre, um
den Einsatz von Farbe, Perspekti-
ve und Mustern zu erforschen.
Du brauchst aber nicht alle
Farben. Versuche stattdessen,
zunächst mit einer begrenzten
Farbpalette zu arbeiten, und su-
che nach Möglichkeiten, sie in
der Szene zu wiederholen. Und
verwende mehr als ein Gericht,
um von größerem Umfang und
mehr Ideen zu profitieren. Ändere
deine Perspektive beim Fotogra-
fieren. Probiere die Ansicht von
oben nach unten aus, suche dann
nach verschiedenen Winkeln, die
mehr oder weniger bestimmte
Elemente betonen.
Es ist eine gute Idee, im Stu-
dio oder vor Ort mit einem Laptop
und Kabel zu arbeiten. Das ist ein
großer Vorteil, da ein Laptop-Mo-
nitor deutlich präzisere Kontrol-
le ermöglicht. Die Klarheit eines
großen Laptop-Bildschirms sorgt
außerdem für mehr Kontrolle der
Kompositionen, einschließlich
der von dir bevorzugten Bearbei-
tung, da jedes Bild direkt verar-
beitet werden kann.
Die erste Regel ist jedoch, im-
mer mit dem Licht zu beginnen.
Es ist egal, wie interessant das
Essen ist, wenn du kein gutes
Licht hast. Strebe nach weichem,
sattem, angewinkeltem Licht.
Wenn du die Perspektive änderst,
kannst du auch den Lichtwinkel
ändern. Wie beim Hinzufügen
von Salz und Pfeffer zu einem Ge-
richt passt dein Winkel die Würze
des Bildes an.