Special
FOOD FOTOGRAFIE
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Essen stylen
Sorge dafür, dass deine Motive lecker aussehen!
Das Ergebnis liegt in einem Spek-
trum von Ansätzen, an einem
Ende liegt Foodstyling und am
anderen der Fotojournalismus.
Du kannst entweder die ge-
wünschte Szene mit Requisiten
und Styling von Grund auf neu er-
stellen, oder du suchst nach Mo-
menten in einer Szene, die bereits
in der realen Welt vorhanden ist.
Die besten Ergebnisse kommen
in der Regel aus einer Mischung.
50 mm: Ein licht-
starkes Objektiv
mit einer Brenn-
weite von 50 mm
ist ideal für die
Foodfotografie.
Sinn der Tiefe:
Baue einige Objek-
te im Hintergrund
und Vordergrund
unscharf mit ein,
so werden Ebenen
zu einer Szene.
Styling ist eine komplexe Fähig-
keit. Bei einem kommerziellen
Shooting kann der Stylist tat-
sächlich mehr verdienen als der
Fotograf. Stylisten liefern ihre Re-
quisiten und Ideen und in der Re-
gel liegt das Gesamtkonzept des
Shootings am stärksten in ihren
Händen. Der Fotograf muss die
Führung übernehmen, das Licht
zu seinem Vorteil nutzen und
sicherstellen, dass die endgültige
Szene technisch einwandfrei ist.
Als Fotograf ist es grandios,
mit einem guten Stylisten zu-
sammenzuarbeiten, weil sie so
viel kreativen Input einbringen.
Wenn der Stylist die Szene vor-
bereitet, kannst du dich auf die
Komposition konzentrieren.
Wenn eine Person sowohl Foto-
grafie als auch Styling machen
muss, wird es in der Regel sehr
komplex und es werden leichter
Details übersehen. Daher bietet
sich ein Team viel eher an.
Requisiten: Nimm
dir Zeit, um Re-
quisiten zu nut-
zen. Diese beiden
Szenen werden im
selben Küchen-
fenster aufgenom-
men, bieten jedoch
unterschiedliche
Farbpaletten. Bau-
ernhaus im Land-
hausstil mit einem
Krug Blumen ge-
genüber skandina-
vischer „fika time“.
Bei der Fotografie vor Ort ist es
wichtig zu berücksichtigen, wie
viel von dem ursprünglichen
Charakter des Restaurants oder
der Küche bleiben sollen. Der Stil
des Fotojournalismus legt fest,
dass Bilder die Natur des Motivs
offenlegen, während das Styling
ein Versuch ist, es zu Kunst zu
verwandeln. In der Praxis gibt es
immer einen gewissen Anteil von
beidem.
Ich mag es, „in der Szene zu fo-
tografieren“, wenn ich einen Ort
besuche. Ich bitte das Personal,
die Tische so zu stellen, wie sie es
für die Gäste tun würden, und die
Speisen mit eingegossenen Wei-
nen zu präsentieren. Ich möchte
sehen, wie sie ihre Arbeit präsen-
tieren. An einem fertig gedeck-
ten Tisch suche ich dann nach
Momenten innerhalb der Szene.
Ich suche einen Helden und gra-
be Kompositionen aus, die meh-
rere Elemente beinhalten. Und
dann fange ich vielleicht an, den
Tisch ein wenig zu stylen. Nicht
viel, aber ein bisschen. Ich nehme
Anpassungen vor, entferne Ab-
lenkungen und füge dem Hinter-
grund Elemente hinzu. Durch das
Zusammenführen dieser beiden
Ansätze entsteht eine Vielfalt an
Bildern.
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