Praxis
REISETIPP DER WOCHE
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TRAUMZIELE FÜR FOTOGRAFEN
Plowdiw
In dieser Serie stellen wir die tollsten
Städte, Länder und Regionen vor, in denen
Fotografen voll auf ihre Kosten kommen.
Von Anja Bethge
Plowdiw ist als Reiseziel bis-
lang nur ein Geheimtipp. Das
soll sich ändern – denn neben
Matera in Italien ist Plowdiw die-
ses Jahr Europas Kulturhaupt-
stadt. Bulgariens zweitgrößte
Stadt blickt auf eine sehr lange
und bewegte Geschichte zurück
und ist eine der ältesten Städte
Europas – älter als Athen
und Rom. Thraker, Kel-
Quick Facts
ten, Römer und Osma-
Anreise: Sollten nicht doch noch
Direktflüge aus Deutschland
nen haben ihre Spuren
aufgelegt werden, musst du
hinterlassen. Hier leh-
erst nach Sofia fliegen. Mit Bus,
Taxi oder Hoteltransfer geht‘s
nen antike griechische
dann in ca. 2 Stunden weiter
Säulen an römischen
nach Plowdiw (140 Kilometer).
Mauern und uralten tür-
Unterkunft: Empfehlenswert
sind
die
kleinen,
stilvollen
Ho-
kischen Bädern. Wäh-
tels in der Altstadt; im moder-
rend du in der einen Gas- nen Zentrum gibt es aber auch
Vier-und Fünf-Sterne Hotels.
se eine Synagoge oder
Kulturhauptstadt-Programm:
eine frühchristliche Ba-
Unter dem Motto „Plovdiv to-
gether 2019“ sind rund 500
silika entdeckst, ragt
Veranstaltungen geplant, dar-
über den Dächern im
unter Festivals, Kunstwochen,
Stadtzentrum die Dschu- Konzerte, eine Ausstellung
über die Berliner Mauer sowie
maja-Moschee aus dem
eine integrative Inszenierung
des
antiken
Dramas
„Medea“.
15. Jahrhundert hervor.
Eine Mulitkulti-Stadt! Das antike
Marmortheater aus dem 2. Jahr-
hundert ist eines der schönsten
Andenken an die Römer. Etwa
7.000 Menschen konnten hier
antike Tragödien und Komödien
sehen. Auch im Kulturhauptstadt-
jahr wird das Amphitheater
eine spektakuläre Kulisse für
Opern- und Konzertfestivals sein.
Unter der lebhaften Fußgänger-
zone verbirgt sich das 180 Meter
lange römische Stadion aus dem
zweiten Jahrhundert nach Chris-
tus. In vielen Geschäften ist es
durch Glasböden hindurch sicht-
bar. Im Vergleich zu den antiken
Bauten sind die schmucken Alt-
stadthäuser aber relativ jung. Die
Altstadt thront auf drei Hügeln
über der Stadt. In den kopfstein-
gepflasterten Gassen rund um
den alten Torbogen Hisar Kapiya
herrscht eine fast dörfliche Atmos-
phäre mit Kirchen, Krämerlä-
den und Kaufmannsvillen. Ganz
besonders hat sich das histo-
rische Handwerkerviertel Ka-
pana auf das Kulturhauptstadt-
jahr vorbereitet: Bunte Graffitis
sind das Markenzeichen es neu-
en In-Viertels. Es wurde in den
letzten Jahren restauriert und
ist mit seinen vielen Bars, Cafés,
Restaurants und kleinen hand-
werklichen Boutiquen das Binde-
glied zwischen der Altstadt und
der zentralen Einkaufszone. 2019
rechnet die europäische Kultur-
hauptstadt mit etwa zwei Millio-
nen Besuchern aus aller Welt. Die
„schlafende Schönheit“ hofft, so
zum Leben erweckt zu werden.
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