PhotoWeekly 05.02.2020 | Page 22

M OT I V-T I P P S  22 Schwarze Hunde perfekt fotografieren Da sich schwarze Hunde sehr schwer fotografie- ren lassen, hat sich Regine Heuser in ihrer Foto- reihe „Black Dogs“ diesem Thema angenommen. Mit ihren Tipps solltest du mit der Belichtung von schwarzen Hunden keine Probleme mehr haben. Text & Fotos: Regine Heuser Die richtige Belichtung ist die Basis jedes guten Fotos. Um ein korrekt belichtetes Foto zu bekommen, müssen Verschluss- zeit und Blende präzise aufeinan- Zur Person: der abgestimmt sein. Insbeson- Regine Heuser gilt dere bei schwarzen Hunden ist als eine der er- folgreichsten Tier- es wichtig, manuell zu belichten. fotografinnen in Kameras legen für die Belich- Deutschland. Sie tungsberechnung einen Grau- hatte schon die wert von ca. 18 Prozent zugrunde. Hunde von vielen Prominenten vor Wenn du die Programmautoma- ihrer Kamera. Zu- tik nutzt, dann berechnet die Ka- dem hat sie sich als mera den schwarzen Hund viel Autorin zahlreicher Fachbücher zur zu hell. Das bedeutet, Schwarz Tierfotografie einen muss in Minusrichtung korrigiert Namen gemacht. werden. Für solche Aufnahme- regineheuser.de situationen ist die selektive bzw. mittenbetonte Belichtungsmes- sung deiner Kamera besonders gut geeignet. Aber nicht jede Messmethode ist für jede Aufnahmesituation geeignet. Die gängigsten Messmethoden sind:  Mehrfeld- oder Matrixmessung  Selektivmessung  Spotmessung  Mittenbetonte Integralmessung All diese Messmethoden haben verschiedene Vor- und Nachteile und können je nach Situation gezielt eingesetzt werden. Ich arbeite überwiegend mit der Selektivmessung. Schwarzer Hund an einem leicht bewölkten Tag  Aufnahme-Details: 200 mm (KB) | f/4,5 | 1/400 s | ISO 320 Wenn Blende und Verschlusszeit im Modus „M“ fest- gelegt sind, misst man durch das Objektiv die Be- lichtung. Wenn du deine Kamera in den manuellen Modus stellst und durch den Sucher schaust, siehst du eine Skala (bei einigen Kameramodellen seitlich oder im unteren Bereich des Suchers) – dies ist die Belichtungsskala. Minus sind die dunklen Bereiche, Plus die hellen Bildbereiche. Fotografierst du einen schwarzen Hund, sollte der Cursor des Belichtungs- messers in den Minusbereich tendieren. Wie weit, hängt von der jeweiligen Lichtsituation ab. Fotogra- fiert man an einem sehr sonnigen Tag, muss also mehr in Richtung Minus belichtet werden und an einem bewölkten Tag etwas weniger. Schwarzer Hund bei wenig Licht  Aufnahme-Details: 200 mm (KB) | f/3,5 | 1/250 s | ISO 800 Dieses Bild wurde an einem bewölkten Tag im Wald aufgenommen. Hier muss darauf geachtet werden, dass auch bei schlechtem Licht das schwarze Fell eine schöne Durchzeichnung bekommt. Das heißt, die Fellstruktur sollte gut erkennbar sein, und du musst über eine korrekte Belichtung auch das Farb- rauschen (entsteht bei Unterbelichtung) vermeiden. Zu hell darfst du hier ebenfalls nicht belichten, da sonst das Fell sehr schnell gräulich wird. Oft ist es sogar besser, bei etwas bewölktem Himmel zu foto- grafieren, weil du dann nicht mit so starken Kon- trastumfängen zu kämpfen hast. Wichtig: Wenn du in Wäldern fotografierst, ist die Lichtsituation oftmals sehr anspruchsvoll. Beson- ders an sonnigen Tagen mit viel Licht und Schat- ten. Hier versagt der Belichtungsmesser der Kame- ra meistens. Es empfiehlt sich, einfach ein Testbild aufzunehmen und dann das Histogramm und das Bild am Display auszuwerten. Schwarzer Hund im Wasser Wenn du einen schwarzen Hund im Wasser fotogra- fierst, kann es sein, dass du je nach Lichtsituation sehr deutlich ins Minus korrigieren musst. Die Was- seroberfläche reflektiert das Licht, sodass es sehr schnell zu einer Überbelichtung kommen kann. Be- sonders bei dynamischen Aufnahmen, das aufsprit- zende Wasser neigt sehr schnell zur Überstrahlung. Mystische Stimmung  Aufnahme-Details: 300 mm (KB) | f/4 | 1/500 s | ISO 400 Neben der richtigen Belichtung ist auch die Bildge- staltung ein wichtiger Punkt. Die Schwierigkeit bei Hundeaufnahmen ist die Bildgestaltung und dass der Hund auch an der richtigen Stelle steht. Denn oft ist es so, dass ein paar Meter weiter links oder rechts das Licht schon nicht mehr passt oder der Bildaufbau nicht gefällt. Das Üben mit sehr gut erzogenen Hunden ist daher zu empfehlen. Oft reicht es aber auch, die eigene Position etwas zu verändern, das ist oft einfacher als den Hund immer wieder neu zu platzieren. Die feinen Äste, die ins Bild ragen, sind das i-Tüpfelchen und tragen positiv zur Bildaussage bei. Zu gewinnen ... Wir verlosen ein Exemplar des Buchs „Hunde-Shooting – fotografieren mit Wau-Effekt“. Lerne weit mehr als nur Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert richtig einzustellen. Regine Heuser liefert jede Menge Inspiration für neue Bildideen. Das Buch ist voller Profitipps für perfekte Fotos deines Hundes. Schicke bis zum 12.02.2020 eine E-Mail mit Betreff „Hunde-Shooting“ und deiner Anschrift an redaktion@photo-weekly.de. Praxis