M OT I V-T I P P S
22
Schwarze Hunde
perfekt fotografieren
Da sich schwarze Hunde sehr schwer fotografie-
ren lassen, hat sich Regine Heuser in ihrer Foto-
reihe „Black Dogs“ diesem Thema angenommen.
Mit ihren Tipps solltest du mit der Belichtung von
schwarzen Hunden keine Probleme mehr haben.
Text & Fotos: Regine Heuser
Die richtige Belichtung ist die
Basis jedes guten Fotos. Um
ein korrekt belichtetes Foto zu
bekommen, müssen Verschluss-
zeit und Blende präzise aufeinan- Zur Person:
der abgestimmt sein. Insbeson-
Regine Heuser gilt
dere bei schwarzen Hunden ist
als eine der er-
folgreichsten Tier-
es wichtig, manuell zu belichten.
fotografinnen
in
Kameras legen für die Belich-
Deutschland. Sie
tungsberechnung einen Grau-
hatte schon die
wert von ca. 18 Prozent zugrunde. Hunde von vielen
Prominenten vor
Wenn du die Programmautoma-
ihrer Kamera. Zu-
tik nutzt, dann berechnet die Ka-
dem hat sie sich als
mera den schwarzen Hund viel
Autorin zahlreicher
Fachbücher zur
zu hell. Das bedeutet, Schwarz
Tierfotografie einen
muss in Minusrichtung korrigiert Namen gemacht.
werden. Für solche Aufnahme-
regineheuser.de
situationen ist die selektive bzw.
mittenbetonte Belichtungsmes-
sung deiner Kamera besonders gut geeignet.
Aber nicht jede Messmethode ist für jede
Aufnahmesituation geeignet.
Die gängigsten Messmethoden sind:
Mehrfeld- oder Matrixmessung
Selektivmessung
Spotmessung
Mittenbetonte Integralmessung
All diese Messmethoden haben verschiedene Vor-
und Nachteile und können je nach Situation gezielt
eingesetzt werden. Ich arbeite überwiegend mit der
Selektivmessung.
Schwarzer Hund an einem leicht bewölkten Tag
Aufnahme-Details: 200 mm (KB) | f/4,5 | 1/400 s | ISO 320
Wenn Blende und Verschlusszeit im Modus „M“ fest-
gelegt sind, misst man durch das Objektiv die Be-
lichtung. Wenn du deine Kamera in den manuellen
Modus stellst und durch den Sucher schaust, siehst
du eine Skala (bei einigen Kameramodellen seitlich
oder im unteren Bereich des Suchers) – dies ist die
Belichtungsskala. Minus sind die dunklen Bereiche,
Plus die hellen Bildbereiche. Fotografierst du einen
schwarzen Hund, sollte der Cursor des Belichtungs-
messers in den Minusbereich tendieren. Wie weit,
hängt von der jeweiligen Lichtsituation ab. Fotogra-
fiert man an einem sehr sonnigen Tag, muss also
mehr in Richtung Minus belichtet werden und an
einem bewölkten Tag etwas weniger.
Schwarzer Hund bei wenig Licht
Aufnahme-Details: 200 mm (KB) | f/3,5 | 1/250 s | ISO 800
Dieses Bild wurde an einem bewölkten Tag im Wald
aufgenommen. Hier muss darauf geachtet werden,
dass auch bei schlechtem Licht das schwarze Fell
eine schöne Durchzeichnung bekommt. Das heißt,
die Fellstruktur sollte gut erkennbar sein, und du
musst über eine korrekte Belichtung auch das Farb-
rauschen (entsteht bei Unterbelichtung) vermeiden.
Zu hell darfst du hier ebenfalls nicht belichten, da
sonst das Fell sehr schnell gräulich wird. Oft ist es
sogar besser, bei etwas bewölktem Himmel zu foto-
grafieren, weil du dann nicht mit so starken Kon-
trastumfängen zu kämpfen hast.
Wichtig: Wenn du in Wäldern fotografierst, ist die
Lichtsituation oftmals sehr anspruchsvoll. Beson-
ders an sonnigen Tagen mit viel Licht und Schat-
ten. Hier versagt der Belichtungsmesser der Kame-
ra meistens. Es empfiehlt sich, einfach ein Testbild
aufzunehmen und dann das Histogramm und das
Bild am Display auszuwerten.
Schwarzer Hund im Wasser
Wenn du einen schwarzen Hund im Wasser fotogra-
fierst, kann es sein, dass du je nach Lichtsituation
sehr deutlich ins Minus korrigieren musst. Die Was-
seroberfläche reflektiert das Licht, sodass es sehr
schnell zu einer Überbelichtung kommen kann. Be-
sonders bei dynamischen Aufnahmen, das aufsprit-
zende Wasser neigt sehr schnell zur Überstrahlung.
Mystische Stimmung
Aufnahme-Details: 300 mm (KB) | f/4 | 1/500 s | ISO 400
Neben der richtigen Belichtung ist auch die Bildge-
staltung ein wichtiger Punkt. Die Schwierigkeit bei
Hundeaufnahmen ist die Bildgestaltung und dass
der Hund auch an der richtigen Stelle steht. Denn
oft ist es so, dass ein paar Meter weiter links oder
rechts das Licht schon nicht mehr passt oder der
Bildaufbau nicht gefällt. Das Üben mit sehr gut
erzogenen Hunden ist daher zu empfehlen. Oft
reicht es aber auch, die eigene Position etwas zu
verändern, das ist oft einfacher als den Hund immer
wieder neu zu platzieren. Die feinen Äste, die ins
Bild ragen, sind das i-Tüpfelchen und tragen
positiv zur Bildaussage bei.
Zu gewinnen ...
Wir verlosen ein Exemplar
des Buchs „Hunde-Shooting –
fotografieren mit Wau-Effekt“.
Lerne weit mehr als nur Blende,
Verschlusszeit und ISO-Wert richtig einzustellen.
Regine Heuser liefert jede Menge Inspiration für
neue Bildideen. Das Buch ist voller Profitipps für
perfekte Fotos deines Hundes.
Schicke bis zum 12.02.2020 eine E-Mail mit
Betreff „Hunde-Shooting“ und deiner Anschrift
an redaktion@photo-weekly.de.
Praxis