Special
PERFEKTE FOTOS BEI WENIG LICHT
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Straßenszenen
bei Nacht fotografieren
Nutze das Licht und die Farbe der Stadtland-
schaft, die sich bei Dunkelheit verändert.
Stadtlandschaften bei Nacht sind
ausgesprochen beliebt. Denn ob-
wohl wilde Landschaften eine
magische Anziehungskraft aus-
strahlen, sind urbane Gebiete für
die meisten Fotografen doch viel
einfacher und schneller zu errei-
chen. Dies führt nicht nur dazu,
dass wir mehr Personen zu den
am besten geeigneten Tageszei-
ten sehen, sondern gibt uns auch
viel Zeit, um mit minimalem Rei-
seaufwand großartige Bilder zu
planen, zu besuchen und neu auf-
zunehmen. All diese Faktoren
sind wichtig, um Nachtfotos in
der Stadt perfekt abzulichten.
1
Farbkontraste
2
Achte auf unterschiedliche
Farbtöne und betone sie, um
mehr Interesse zu wecken und
den Blick im Bild zu lenken.
1
Bewegung
Verwende längere Verschluss-
zeiten und komponiere so,
dass bewegte Objekte in und
durch das Bild führen.
2
3
4
3
Schöne Akzente
4
Trotz Dunkelheit ist der Him-
mel nicht rabenschwarz. Ach-
te auf Wolken, die das Licht
der Stadt reflektieren.
Feiner Kontrast
Fokussiere dich auf tiefe
Schatten und helle Lichter,
aber überschreite nicht den
Kontrastumfang.
Low-Light-Stadtlandschaften
umfassen eine Vielzahl von Bild-
typen, von der Straßen- und Do-
kumentarfotografie über die ab-
strakte Architektur bis hin zur
langbelichteten Lichtspurauf-
nahme. Oft ist die beste Zeit, um
diese Motive aufzunehmen, ein
Winterabend, da die Sonne frü-
her untergeht und mehr Mög-
lichkeiten für kreative
Fotos bietet. Darüber hi-
naus kommt das teils
schlechte Wetter städ-
tischen Szenen zugute.
Etwa in Form von Refle-
xionen in nassen Stra-
ßen oder durch die At-
mosphäre bei schlechter
Sicht am nebligen Mor-
gen. Dies ermöglicht es
dir, Bilder unter allen
Bedingungen aufzunehmen.
Eine der größten Herausfor-
derungen beim Fotografieren in
urbanen Landschaften ist die
Dichte der potenziellen Motive,
was es schwieriger macht, her-
auszufinden, worauf man sich für
eine erfolgreiche Komposition
konzentrieren sollte. Wesentli-
che Aspekte, die den Stadtbildern
zugrunde liegen, sind Skylines,
Bewegungen und Kontraste von
Farbe und Helligkeit. Das sind
Merkmale, die fast auf jede Stadt
zutreffen. Die Kunst ist es aber,
vor Ort die richtigen Bilder aus-
zuwählen und aufzunehmen.
Falsch kombiniert machen sich
die Aufnahmen gegenseitig Kon-
kurrenz und können den Betrach-
ter überfordern. Zudem erzeugt
das geringe Umgebungslicht har-
te Kontraste, die schwer zu kon-
trollieren sind. Das menschliche
Auge wird von Natur aus von den
hellsten Bereichen einer Szene
angezogen, was bedeutet, dass
eine falsch platzierte Helligkeit
die „Richtung“ eines Bildes durch-
einanderbringen kann.
Entscheide zunächst, wie viel
du von einer Szene zeigen möch-
test – willst du die ganze Skyline
aufnehmen oder eher einen Ein-
druck von der Lebendigkeit der
Stadt vermitteln? Letzteres ist ein
toller Ansatz für bekannte Stand-
orte, an denen du eine einzigar-
tige Perspektive einnehmen soll-
test. Als nächstes versuche, nach
spannenden Farben in der Szene
zu suchen. Schließlich solltest du
Energie ins Bild bringen, indem
du etwa Bewegungen durch krea-
tive Verschlusszeiten dynamisch
festhältst oder durch starke For-
men im Bild.
Das Auge schaut
immer auf die hellsten
Bereiche einer Szene.
Eine falsch platzierte
Helligkeit bricht da-
her die „Richtung“
deines Bildes.
Nutze lichtstar-
ke Festbrennwei-
ten: Ein Weitwinkel
ist ideal für Auf-
nahmen bei wenig
Licht. Denn selbst
wenn das Motiv
etwa von Stra-
ßenlaternen gut
ausgeleuchtet er-
scheint, kann die
Verschlusszeit bei
mittleren ISO-Ein-
stellungen überra-
schend lang sein.
Die Investition in
eine 35 mm, 45 mm
oder 50 mm f/1,4
ermöglicht schär-
fere Aufnahmen
aus der Hand.
Nächstes Kapitel: Auf den Punkt belichten