PhotoWeekly 06.10.2021 | Page 24

Special

MAKRO-FOTOGRAFIE 24

Auf zur Gartensafari

Für diese Art der Safari benötigst du keine Flugtickets nach Afrika , sondern pirschst durch die Büsche vor deiner Haustür .

S pricht man von der Makro-

Fotografie , dürfen natürlich

Insekten , Spinnen und allerlei anderes Krabbelgetier nicht fehlen . Sie sind nämlich so klein und oft so flink , dass ein Mensch sie nicht in Ruhe betrachten kann . Diese Probleme lösen Makros , die die Insekten sehr groß auf ein Foto bannen . So kann man sie hinterher mit Muße betrachten und allerhand feine Details entdecken . Jedoch muss man wissen , welche Arten wann herumfliegen , -krabbeln oder in den Netzen hängen . Schmetterlinge werden in der Regel erst im April wieder richtig aktiv . Spinnen , Käfer und andere Insekten kannst du je nach Wetter und Temperatur auch früher im Jahr beobachten . Auch gibt es Unterschiede , ob du nun im Park , in deinem Garten oder an einem Teich auf Insekten-Safari gehst . Daher sollten sich Makrografen neben technischem auch biologisches Wissen aneignen und ihre Motive kennenlernen . Das erleichtert die Suche und verhindert frustrierende Fototouren , von denen du ohne Bilder wiederkommst . Hilfreich sind hier Bücher zur Artenbestimmung und Fotogruppen , die gemeinsam in die „ Wildnis “ ziehen . Hier kannst du Erfahrungen austauschen und dir gegenseitig gute „ Jagdgebiete “ zeigen . Zudem raten wir dazu , sich früh am Morgen auf die Lauer zu legen . Insekten sind nämlich wechselwarm . Das bedeutet , sie können ihre Körpertemperatur nicht selbst steuern und sind auf Umgebungswärme angewiesen . Über Nacht verkriechen sich daher die meisten Insekten und schützen sich so vor den kalten Temperaturen . Am frühen Morgen kommen die ersten Tierchen dann aus ihren Nachtlagern und wärmen sich unter den ersten Sonnenstrahlen auf . Das ist deine Chance , die noch recht inaktiven Tiere in Ruhe abzulichten .

Auch bei Insekten solltest du stets versuchen , auf die Augen zu fokussieren .

Hast du dein Wunschmotiv entdeckt , solltest du dich vorsichtig nähern . Eventuell braucht es einige Anläufe , um die Fluchtdistanz des Tieres herauszufinden . Solange du diese nicht unterschreitest , sollte das Tier aber ruhig vor dir sitzen bleiben . Hilfreich sind hier Makro-Objektive mit längeren Brennweiten zwischen 105 und 180 mm ( KB ). So kannst du Abstand zu den Krabblern halten .

Von wo du dich letztendlich anpirschst , ist dabei aber egal , denn aufgrund der Facettenaugen haben Insekten dich meistens eh schon gesehen . Achte lediglich darauf , dass beim Annähern dein Schatten nicht auf das Motiv fällt , denn dies würde sehr wahrscheinlich sofort dessen Fluchtreflex auslösen .

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Vorsichtiges Annähern Hast du dein Motiv entdeckt , nähere dich vorsichtig an , um es nicht zu verscheuchen . Viele Tiere haben eine ganz bestimmte Fluchtdistanz . Unterschreitest du diese , werden die Tiere fliehen und du musst dich erneut anpirschen .

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Die Kamera einstellen

Vermeide bei der Aufnahme Verwacklungen und Bewegungsunschärfen durch eine kurze Verschlusszeit ab 1 / 320 Sekunde und kürzer . Auch solltest du für mehr Schärfentiefe leicht abblenden und dafür mit der ISO ein wenig hochgehen .

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Die richtige Schärfe Fokussiere manuell auf die Augen des Insekts . Nutze hierzu auch den LiveView deiner Kamera . Hilfreich ist es , wenn du den Kamerasensor parallel zum Körper des Tieres ausrichtest . Dann liegt dieser komplett in der Schärfenebene .