AUSSTIEG
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Drachenalarm
in Fernost
Text: Steffen Schmidtke, Foto: South China Morning Post
Post
Finale
China. Ein 120 Meter großer Riesen-
drache mit einem Durchmesser von
1,5 Metern sprang am frühen Nachmit-
tag des 17. Juli aus dem Wasser und
löste nicht nur eine Massenpanik in
der Region aus, sondern steht auch im
dringenden Tatverdacht, das Erdbe-
ben in der Provinz Sichuan verursacht
zu haben. Diese Meldung ist natürlich
völliger Humbug – sollte man meinen.
Und dennoch hat dieses schlecht ge-
photoshoppte Bild bei mindestens ei-
ner älteren Dame Panik ausgelöst. So
die Aussage der chinesischen Polizei,
die hart durchgriff und den Pixelpfu-
scher Zhang hinter fernöstliche Gar-
dinen sperrte. Die Moral von der Ge-
schichte: Als Photoshop-Künstler lebt
man in der Volksrepublik gefährlich –
und mit Drachen spaßt man im Reich
der Mitte nicht.