News
T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R
10
OLYMPUS OM-D E-M1 MARK III
Schnelles Spitzenmodell
mit jeder Menge Extras
Von Thomas Probst
Mit der OM-D E-M1 Mark III hat
Olympus ein neues Top-Modell
mit einem 20,4-Megapixel-Sensor
vorgestellt, das nicht nur viele Ver-
besserungen gegenüber der wei-
terhin erhältlichen E-M1 Mark
II mit sich bringt, sondern auch
noch viele Funktionen aus dem
Profi-Flaggschiff E-M1X bereithält.
Dreh- und Angelpunkt der kom-
pakten und leichten E-M1 Mark
III ist ein neuer TruePic-Bildpro-
zessor der neunten Generation.
Der sorgt nicht nur für eine Stei-
gerung der Bildqualität, die laut
Olympus durch eine
verbesserte Detailwie-
dergabe jetzt sogar auf
E-M1X-Niveau liegen soll.
Auch die Geschwin-
digkeit konnte deutlich
gesteigert werden. Ne-
ben 18 Bildern in der Se-
Quick Facts:
kunde mit kontinuier-
Preis: ca. 1.800 Euro
licher Neufokussierung
Sensor: 20,4-MP-Live-MOS
macht sich der Tempo-
Video-Auflösung: C4K/24p
schub vor allem auch
Display: 3-Zoll-Touchscreen
(1.040.000
Bildpunkte)
bei der Bildverarbei-
ISO:
64-25.600
tung bemerkbar. Ab so-
Serienbild: bis zu 18 B/s (AF-C)
fort sind Fotografen mit
der E-M1 Mark III in der
Lage, 50-Megapixel-High-Res-Bil-
der aus der Hand aufzunehmen.
Dabei nutzt die Kamera ihren
5-Achsen-Bildstabilisator und
nimmt mithilfe des beweglich
gelagerten Sensors 16 leicht ver-
setzte Bilder auf. Die werden an-
schließend direkt in der Kamera
zusammengerechnet. Auf diese
Weise entstehen Dateien mit ei-
ner Auflösung von bis zu 320 Me-
gapixeln. Die High-Res-Funktion
gab es bereits im Flaggschiff
E-M1X, mit dem Unterschied,
dass die E-M1X dafür zwei Pro-
zessoren benötigte. Der TruePic
IX soll diese Leistung dank acht
Kernen jetzt auch mit nur einem
Prozessor schaffen.
Diese Reduzierung auf einen Pro-
zessor ist auch mit ein Grund,
weshalb die E-M1 Mark III weiter-
hin kleiner ausfällt als die deut-
lich größere E-M1X. Mit der neuen
„Tripod-High-Res-Shot“-Funktion
geht Olympus sogar noch einen
Schritt weiter und ermöglicht
RAW- und JPEG-Bilder mit bis zu
80 Megapixeln vom Stativ. Auch
die erstmals in der E-M1 Mark III
verfügbare „Live ND“-Filterfunktion
ist aus der E-M1X bekannt. Dabei
legt die Kamera mehrere Auf-
nahmen übereinander, um einen
ähnlichen Effekt zu erzielen wie
er mit einem Neutraldichte-Filter
bei Langzeitbelichtungen am
Tag entsteht. Ein fließendes Ge-
wässer wirkt dadurch selbst bei
hellem Umgebungslicht seidig
weich. Die E-M1 Mark III simuliert
ND-Filter mit den Stärken ND2
(1 Blendenstufe) bis ND32
(5 Blendenstufen).
Das 3-Zoll-Dis-
play ist dreh- und
schwenkbar und
verfügt über eine
Touchfunktion.
Olympus hat den
Griff gegenüber
der E-M1 Mark II
leicht vergrößert,
damit die E-M1
Mark III besser in
der Hand liegt.
Für Astrofotografen gibt es ei-
nen neu entwickelten „Starry
Sky AF“, der in der Lage sein soll,
auch bei dunkler Nacht zuverläs-
sig und automatisch auf die weit
entfernten Sterne scharfzustel-
len. Videografen dürfen sich über
Bewegtbilder mit einer Cinema-
4K-Auflösung mit 4.096 × 2.160
Pixeln bei 24 Bildern in der Se-
kunde freuen. Neben einem Mi-
krofon kann parallel ein Kopfhö-
rer angeschlossen werden. Wie
das Schwestermodell ist auch die
E-M1 Mark III gegen Staub und
Spritzwasser abgedichtet. Darü-
ber hinaus kommt sie mit Tem-
peraturen bis zu minus zehn Grad
Celsius zurecht. Die E-M1 Mark III
kann per USB-Kabel geladen und
gleichzeitig verwendet werden.
Das ermöglicht lange Belichtun-
gen mithilfe einer Powerbank.
Der 5-Achsen-Bild-
stabilisator er-
möglicht mit der
„Sync-IS“-Funktion
bis um 7,5 Blenden-
stufen längere Be-
lichtungszeiten.
Unser erster Eindruck
„Sie wirkt wie eine ‚kleine‘ und
preiswertere E-M1X.“
Thomas Probst, Kamera-Experte
Mit der OM-D E-M1 Mark III ist Olympus eine se-
henswerte Kamera gelungen, die viele Top-Funk-
tionen des Profi-Flaggschiffs E-M1X in einem
vergleichsweise kompakteren und leichteren Ge-
häuse vereint. Wer also bei der E-M1X noch mit
dem Formfaktor gehadert hat, dürfte an der neu-
en E-M1 Mark III Gefallen finden. Spannend sind
vor allem die vielen Zusatzfunktionen wie der
High-Res-Shot, der Live-ND-Filter und der neue
Autofokus-Algorithmus für die Astrofotografie.