Special
SOMMER 23
Foto: Sebastian Lang
Sonnige Porträts
Porträts im Sonnenlicht zählen zur
schönsten Form der Personenfotografie.
Wichtigstes Utensil: der Reflektor.
Die warmen Sonnenstrahlen des
Sommers vermitteln eine einzigartige
Atmosphäre, die du optimal
für deine Porträtbilder nutzen
kannst. Besonders stimmungsvoll
wirken Aufnahmen im Gegenlicht.
Für eine ausgeglichene
Ausleuchtung solltest du dabei
das Gesicht der Person leicht mit
einem weißen oder silbernen Reflektor
aufhellen.
Sieh dich bei der Suche nach
der passenden Location am besten
im Stadtpark, im heimischen
Garten oder auf einer Wiese um.
Neben grünen Pflanzen und Bäumen
eignen sich vor allem bunte
Blüten und Brunnen als Hintergrundmotiv.
Damit der Hintergrund
erkennbar bleibt, solltest
du das Model maximal zehn Meter
davor platzieren. So kannst du
über die Blende den Schärfeverlauf
steuern und selbst entscheiden,
wie stark Wasser und Bäume
in der Unschärfe verschwimmen.
Beim Fotografieren an einem
Brunnen spielt neben der Entfernung
auch die genaue Position
des Models eine wichtige Rolle.
Die Wassertropfen der Fontäne
funkeln im Gegenlicht wie kleine
Kristalle. Wähle eine Perspektive,
aus der dieser Glitzereffekt
besonders schön zur Geltung
kommt und positioniere die Person
entsprechend einige Meter
vor dem Brunnen.
Um den sommerlichen Charakter
der Aufnahme zusätzlich
zu verstärken, solltest du entsprechende
Accessoires vorbereiten.
Ein Strohhut oder eine Sonnenbrille
eignen sich gut und schützen
darüber hinaus die Augen vor
der grellen Sonne. Zudem sollte
das Model auf die passende Kleidung
achten. Ein weißes Oberteil
überstrahlt auf dem Bild, besser
eignen sich farbige Tops.
1
Gegenlicht und Reflektor
Porträts wirken im Gegenlicht
besonders sommerlich.
Allerdings liegt
das Gesicht im Schatten
und säuft folglich ab.
Verwende einen Reflektor, um
das Motiv von vorne aufzuhellen.
Durch eine leicht erhöhte Reflektorposition
wirkt das Gesicht auf
dem Bild noch etwas markanter.
2
Fokuspunkt suchen
Durch das starke Gegenlicht
im Kopfbereich lässt
sich das Gesicht häufig
schlecht fokussieren.
Ziele deshalb mit dem
AF-Punkt auf einen kontrastreichen
Bereich am Körper, beispielsweise
den Kragen oder den Gürtel.
Schwenke anschließend zum gewünschten
Bildausschnitt.
3
Augen schließen!
Der Reflektor wirft das
Sonnenlicht fast wie
ein Spiegel zurück und
blendet extrem. Um zugekniffene
Augen zu
vermeiden, sollte das Model diese
schließen und erst auf dein
Kommando nur für den Moment
der Aufnahme öffnen. Alternativ
kannst du – siehe großes Bild –
eine Sonnenbrille verwenden.
4
RAW-Format einsetzen
Fotografiere unbedingt
im RAW-Format. Dadurch
bekommst du die
Möglichkeit, das Bild
ohne Verluste nachträglich
gelb-rötlich zu verfärben, um
den sommerlichen Charakter zu
unterstreichen. Experimentiere
außerdem mit ganz unterschiedlichen
Blenden-Einstellungen.
5
Lange Brennweite nutzen
Verwende für deine
sommerlichen Porträts
ein Tele-Objektiv. Erstens
weisen diese Optiken
weniger Verzerrungen
als ein weitwinkliges
Objektiv auf. Zweitens fällt auch
die Schärfentiefe geringer aus,
sodass du das Model noch besser
vom Hintergrund abheben kannst.
Nächstes Kapitel: Schöne Spiegelung