PhotoWeekly 12.08.2020 | Page 26

Special SOMMER 24 Foto: Ludwig Groß Schöne Spiegelung Spiegelungen können problemlos um 180 Grad gedreht werden, ohne auf den ersten Blick bemerkt zu werden. Nicht nur im Sommer sind Spiegelungen gern gesehene Motive, sie setzen allerdings spezielle Aufnahmebedingungen voraus. Große Bedeutung im Aufnahmeprozess kommt der Bildkomposition zu. Lehrbücher der Fotografie predigen den goldenen Schnitt oder die Drittel-Regel als einzig wahres Mittel zum perfekten Bildaufbau, aber es gibt auch Motive, wo dies nicht zutrifft. Platziere den Horizont in die Bildmitte, was in Kombination mit der Reflexion zu einem fast symmetrischen Bildaufbau führt. Frühmorgens oder bei Sonnenuntergang verhalten sich Gewässer ruhiger als tagsüber, was die Spiegelung noch intensiver macht. Zudem wirkt das Licht dann harmonischer als in der harten Mittagssonne. Setze den Fokus in die Bildmitte, dann kannst du das Bild später in einem Bildbearbeitungsprogramm um 180 Grad drehen. 1 Passende Location suchen Größere Gewässer eignen sich hervor ragend für symmetrische Spiegelbilder. Fotografiere mit der Sonne im Rücken, um besonders intensive Farben zu erhalten – oder bei schwachem Licht gegen die Sonne für eine ganz spezielle Lichtstimmung. 2 Kamera-Einstellungen Gegenlicht erfordert spezielle Kamera-Einstellungen: Je tiefer die Sonne am Horizont steht, desto schwächer ist die Intensität. Verwende dennoch eine kurze Belichtungszeit, um Verwacklungen zu vermeiden. Die Wahl einer niedrigen ISO-Zahl empfiehlt sich, um Bildrauschen auszuschließen. 3 Weitwinklige Brennweiten Spiegelungen wirken vor allem bei weiten Landschaftsaufnahmen beeindruckend. Verwende ein Weitwinkel-Objektiv oder alternativ eine Fisheye-Optik. Der Vorteil: Da der Horizont bei Spiegelungen durch die Mitte verlaufen sollte, gibt es kaum Verzerrungen oder krumme Linien. Letztes Kapitel: Sonnenuntergang