Test
M E TA -T E S T
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NIKON D500
Die fast
perfekte
Kamera
Beim Lesen der Eckdaten der Nikon D500 wird
schnell klar: Das ist eine Kamera für alle Fälle.
Von Ruben Schäfer
Jahrelang haben eingefleisch-
te Nikon-Fans gewartet und
gezweifelt, ob die Japaner noch
mal einen Angriff im APS-C-Be-
reich wagen würden. Es wurde
mehr als das. Die D500 ist de fac-
to eine Nikon D5, die weniger als
ein Drittel kostet und – zumin-
dest auf dem Papier – fast genau
so viel kann. Grund, sich das ein-
mal näher anzusehen.
N O 022
14/2018
Nikon
D500
sehr gut
Ausstattung
Der größte Unterschied wird
mit Blick auf den Sensor deut-
lich: Während das Flaggschiff ei-
nen Vollformat-Sensor sein Herz
nennen darf, hat die D500 einen
APS-C-Chip mit einem Cropfak-
tor von 1,5 eingebaut. Etwas über
20 Megapixel sind es ge-
Quick
Facts:
worden, die ISO reicht
Preis:
ca.
2.000
Euro
im erweiterten Bereich
Gewicht: 840 g
über eineinhalb Milli-
Auflösung: 20,7 Megapixel
onen – ob das auch et-
ISO:
50-1.640.000
was bringt, erfahren wir
Video:
4K,
30
Bilder/s
später. Jedenfalls bleibt
ein wesentliches Bau-
teil gleich: Die D500 hat den glei-
chen AF wie die große D5 und da-
mit 153 Messfelder, die durch den
kleineren Chip noch viel breiter
verteilt sind und das Suchfeld
sehr gut abdecken.
Gute Verarbeitung,
gute Ergonomie
und tolle innere
Werte: Darauf
haben Fans lange
gewartet.
Ebenfalls auf einem Niveau ist
die Verarbeitung, die D500 ist
sehr hochwertig und sie liegt
gut in der Hand. Dichtungen ge-
gen Staub und Spritzwasser un-
terstreichen den professionellen
Anspruch. Kleine Einbußen gilt
es im Bereich Serienbild einzuge-
hen – die D500 liefert aber immer
noch solide 10 Bilder pro Sekun-
de ab und kann dieses Tempo für
200 Bilder durchhalten.
Bleiben noch die Themen Video
und Konnektivität. Ersteres meis-
tert die Nikon mit Bravour, zwar
ist das 4K-Video nochmal mit ei-
nem 1,5-fachen Crop versehen,
ist aber scharf. Auch der Auto-
fokus ist besser, auch wenn das
Niveau einiger Canon-Model-
le noch unerreicht bleibt. Dafür
gibt es aber einen Anschluss für
Mikrofone und einen Kopfhö-
rerausgang. Nikon verbaut übri-
gens auch einen Touchscreen,
der mit einem Fingertipp fokus-
siert und dazu noch klappbar
ist. Konnektivität ist leider eine
Schwäche – einzige Option: die
Nikon-eigene SnapBridge-Tech-
nologie. Klassisches WLAN sucht
man vergebens. Immerhin ist
die Nikon-App schon merklich
besser geworden. Einen Blitz
gibt es übrigens nicht ab Werk.
Der klappbare
Touchscreen ist
beim Fotografieren
oder Filmen in un-
gewöhnlichen Po-
sitionen überaus
hilfreich.
Die D500 hat ei-
nen besonders
tiefen Griff und
liegt so gut in
der Hand. Da-
rin finden eine
SD- und eine
XQD-Karte Platz.
Bildqualität
In Sachen Bildqualität tritt bei
Nikon erstmals der 20,7-Megapi-
xel-Sensor an und überzeugt auf
ganzer Linie. Sprechen wir zu-
nächst über den ISO-Bereich. Du
hast es vermutlich kommen se-
hen – ISO 1,6 Millionen ist voll-
kommen unbrauchbar, aber der
natürliche ISO von 51.200 beein-
druckt dafür um so mehr und er-
laubt immer noch akzeptable Er-
gebnisse, wie Chip schreibt. „Die
Auflösung des APS-C-Sensors ist
bei ISO 100 sehr hoch, die Bilder
überzeugen mit knackigen Kon-
trasten und vielen Details“, so
die Tester weiter. „Der Dynamik
umfang bewegt sich zwischen
ISO 100 und 400 auf einem sehr
hohen Niveau von gut elf Blen-
denstufen“, stellt digitalkamera.
de fest. Das ist für APS-C-Kame-
ras ein guter Wert. Im Test sank
der Dynamikumfang auch erst
ab ISO 6.400 unter 10 Stufen. Die
Farbdarstellung blieb bis zu dem
Punkt ebenfalls gut.
Das sagen die Kollegen ...
„Die Nikon D500 ist eine sehr gut verarbeitete DSLR, die
obendrein perfekt in der Hand liegt. Ohne unnötig schwer zu
sein, bringt sie doch ein gutes Gewicht für eine ordentliche
Balance mit. Das Bedienkonzept ist zwar teilweise etwas
gewöhnungsbedürftig, aber nach der Einarbeitung gut und
vor allem identisch zum Profimodell D5.“
(Benjamin Kirchheim)
sehr gut
„Mit der Nikon D500 startet im Test eine DSLR der Super-
lative durch. Sie ist erschwinglich und punktet mit vielen
Profi-Features, treffsicherem Autofokus und beachtlich
schnellem Serienbildtempo. Ultra-HD, Touchscreen und die
SnapBridge-Anbindung sind nette Extras. Aufs Wesentliche
reduziert ist die Nikon D500 aber vor allem eines: eine wirk-
lich sehr gute Kamera“ (Moritz Wanke)
sehr gut
„Als DX-Schwester der D5 überzeugt die neue Nikon D500
mit großartigen Ausstattungsmerkmalen und einem sehr
leistungsstarken Autofokussystem samt 99 Kreuzsensoren
und 15 besonders lichtempfindlichen Fokusmessfeldern. Ab-
gerundet wird der starke Auftritt durch den umfangreichen
4K-Videomodus. Unser Urteil: Super!“ (Tim Herpers)
sehr gut
„Die Nikon D500 setzt im Segment der Spiegelreflexkame-
ras neue Maßstäbe und ist für alle, die sich eine Nikon D5
nicht leisten können oder wollen, eine ideale Alternative.
Das PhotoWeekly-Urteil
Das hat uns gefallen: Wenn schon, denn
schon. Nikon hat die B edürfnisse der Fotografen
genau erkannt und umgesetzt. Die Kamera ist
ein Arbeitstier und eine der besten Kameras für
wirklich alle Fälle.
Hier besteht Nachbesserungsbedarf:
Die Konnektivität lässt sich mit den Worten „sie
bemühten sich stets“ zusammenfassen. Und die
Angeberei mit ISO „über eine Million“ hat Nikon
bei der Leistung gar nicht nötig.
Nikon
D500
N 022
O
14/2018
sehr gut