Großer Brennweitenbereich , praktische Features für jede Foto-Situation und jede Menge Video- Power in einem zugegeben wuchtigen Gehäuse – kann die Panasonic Lumix DC-FZ1000 II unter DSLRs und DSLMs mithalten ?
Von Sascha Ludwig
Eine moderne DSLR oder DSLM samt zwei oder drei Objektiven schlägt schnell ein ordentliches Loch in den Fotografen-Geldbeutel . Doch was wäre , wenn du ein leistungsstarkes Gesamtpaket
N O 169
15 / 2021
Panasonic Lumix DC-FZ1000 II
sehr gut bereits deutlich unter 1.000 Euro haben könntest ? Rund eineinhalb Jahre nach ihrem Erscheinen werfen wir in diesem Artikel einen näheren Blick auf die Panasonic Lumix FZ1000 II , die derzeit beste Bridgekamera auf dem Markt . Wir zeigen dir , wie sie sich im Vergleich zu deutlich teureren Modellen schlägt – beim Fotografieren und auch beim Filmen .
Ausstattung
Auf den ersten Blick könnte man die bullige Kamera beinahe mit einer herkömmlichen DSLM oder DSLR verwechseln . Mit einem Gesamtgewicht von etwas über 800 Gramm ist die FZ1000 II dennoch deutlich leichter als viele ihrer
Kollegen , ohne auf ein ausgewogenes , intuitives sowie griffiges Handling verzichten zu müssen . Sämtliche Bedienelemente sowie der große , elektronische Sucher als auch das schwenkbare 3-Zoll- Touchdisplay sind genau dort , wo wir sie auch erwarten .
Das große Zoomobjektiv , das in Zusammenarbeit mit Leica konstruiert wurde , ist anders als bei einer Systemkamera fest mit
Das seitlich aufgehängte Display erweist sich als äußerst praktisch ; beim Filmen und beim Fotografieren .
dem Body verbunden . Der große Brennweitenbereich von im Kleinbildformat gerechneten 24 bis 400 Millimetern meistert beinahe alle Aufnahmesituationen – angefangen bei ausladenden Landschaftsbildern bis hin zu Detail-Aufnahmen im Zoo . Erfreulich ist dabei , dass die Lichtstärke mit f / 2,8 im Weitwinkel und f / 4 im Telebereich sehr hoch ausfällt . Unterstützt wird die Optik und am Ende auch der Fotograf von einen Panasonictypischen , leistungsstarken Bildstabilisator . Selbst bei längster Brennweite arbeitet das System hervorragend und kompensiert selbst starke Wackler beinahe mühelos .
Hinter der per Motorzoom ausfahrbaren Optik sitzt das Herz der Kamera ; der große 1-Zoll-Sensor mit einer Auflösung von 20 Megapixeln . Beim Fotografieren schneller Serien schaufelt dieser Bildchip beachtliche 12 Bilder pro Sekunde auf die eingesetzte UHS-I-Speicherkarte . Wer dagegen lieber knackscharfes Bewegtbild drehen möchte , freut sich auf UHD-Clips mit 30 fps oder Full- HD-Videos mit bis zu 120 fps Sensorausgabe . Eine 3,5-mm- Klinkenbuchse zum Anschluss einen externen Mikrofons ist selbstverständlich vorhanden .
In Tele-Stellung , bei einer Brennweite von 400 Millimetern , fährt die Zoom-Optik sehr weit nach vorne aus .
Bildqualität
Wie bereits angerissen liefert das fest verbaute Zoom-Objektive dank großer Offenblende über den gesamten Brennweitenbereich ein hervorragendes Freistellungsvermögen . Das Bokeh ist akzeptabel , kann aber freilich nicht mit der feinen Unschärfe lichtstarker Festbrennweiten mithalten . Was die Auflösung und die Darstellung feiner Details angeht , überrascht uns die FZ1000 II dann aber doch ein wenig . Bei niedrigen ISO-Werten bis einschließlich ISO 800 gibt es keinerlei Grund zur Beanstandung : Die Kamera liefert klare sowie rauscharme Aufnahmen . Ab ISO 3.200 erkennen wir auf den Testaufnahmen aber dann doch vermehrt Störpixel . Die sonst so gute Schärfeleistung reduziert sich deutlich ; die Bilder werden etwas matschig . Und dennoch ; eine sehr gute Leistung , nicht erst wenn der günstige Preis der Kamera zum Tragen kommt ! Wer
nun noch den Bildstabilisator clever nutzt , bleibt kurzerhand unter der Marke von ISO 1.600 , auch in Schwachlichtsituationen .
Die Anordnung der Bedienelemente erlaubt ein intuitives Handling der Kamera .
Das sagen die Kollegen ... „ Wie schon ihr Vorgänger kann auch die FZ1000 II als eierlegende Wollmilchsau bezeichnet werden , mit der der fotografische Alltag in fast jeder Situation zu meistern ist . Damit zeigt sich die FZ1000 II als gute Bridgekamera mit durchdachten Features , einer guten Bildqualität und umfassenden Ausstattungsmerkmalen .“
( Harm-Diercks Gronewold )
sehr gut „ Die wichtigsten Neuerungen stellen der umfangreichere Ultra-HD-Video-Modus inkl . 4K-Foto-Modi , der verbesserte Bildstabilisator sowie die Touch-Funktion des Bildschirms dar . Ansonsten übernimmt die Lumix FZ1000 II die anderen Merkmale nahezu unverändert , das gilt auch in puncto Bildqualität .“ ( Moritz Wanke )
Das PhotoWeekly-Urteil
� Das hat uns gefallen : Wer auf Reisen oder der nächsten Foto-Tour gerne leicht unterwegs aber dennoch auf beinahe jede Aufnahmesituation vorbereitet sein möchte , sollte sich die FZ1000 II genauer ansehen . Clevere Ausstattungsmerkmale , ein starker Sensor samt hervorragendem Bildstabilisator und hohe Leistungsreserven garantieren dabei sehenswerte Bildergebnisse .
� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Wer bereits die Vorgängerin sein Eigen nennt , kann die FZ1000 II getrost ignorieren , zu wenig hat sich die neuere Bridge-Kamera weiterentwickelt . Nicht zu unterschätzen ist zudem der Stromhunger – ein zweiter oder sogar dritter Akku ist da beinahe schon Pflicht . Wer bei sehr wenig Umgebungslicht fotografieren oder filmen will , muss sich bewusst sein , dass hohe ISO- Werte zu Abstrichen bei der Bildqualität führen .