Technik
OBJEKTIVE 27
KAUFBERATUNG
Drei Weitwinkelobjektive
für das MFT-System
Schöne Landschaften lassen sich am besten mit
einem möglichst großen Bildwinkel einfangen.
Wir haben drei empfehlenswerte Objektive für dich.
Von Thomas Probst
Ob am Meer oder in den Bergen:
Beeindruckende Landschaftsaufnahmen
wirken auf
Fotos am besten, wenn nicht
nur ein kleiner Ausschnitt,
SERIE:
Weitwinkel für ...
Canon: 35/2020
Nikon: 36/2020
Sony: 37/2020
� MFT: 38/2020
sondern die Weite des Szenarios
festgehalten wird. In der APS-C-Klasse eignen
sich dafür vor allem Weitwinkelzooms und Weitwinkelfestbrennweiten.
Die Zooms haben neben
einer kurzen Brennweite zusätzlich den Vorteil,
dass sie am oberen Brennweitenende auch für
Reportage-Aufnahmen geeignet sind und dadurch
vielseitig eingesetzt werden können. Wir haben
drei Weitwinkelobjektive aus unterschiedlichen
Preisklassen zusammengestellt.
Für das kleine Gepäck
Laowa 9 mm f/2,8 ZERO-D
Das Laowa 9 mm f/2,8 ZERO-D
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38/2020
Laowa
9 mm f/2,8 ZERO-D
KAUFTIPP
zeichnet sich durch seine sehr
kompakte Bauweise aus. Es ist
gerade mal 60 Millimeter lang,
misst 53 Millimeter im Durchmesser
und wiegt kaum spürbare
215 Gramm. Damit eignet sich das Ultraweitwinkel
vor allem für Naturfotografen,
die mit wenig Gepäck reisen
möchten. Die Brennweite entspricht
umgerechnet 18 Millimetern
im Kleinbildformat. Im
Vergleich zu den weiter unten
vorgestellten Zoom-Objektiven
ist diese Festbrennweite für
Hobbyfotografen preislich attraktiver.
Rund 565 Euro kostet
das Laowa und kann dabei
gleichzeitig mit einer hohen
Lichtstärke punkten. Die Blende,
die beim Laowa-Objektiv
über einen Blendenring manuell
gesteuert wird, lässt sich
sehr weit bis auf f/2,8 öffnen.
Zudem bietet die Festbrennweite
einen Vorteil, der im
Quick Facts:
Preis: ca. 565 Euro
Brennweite an MFT
auf Kleinbild umgerechnet:
18 mm
Lichtstärke: f/2,8
Bildstabilisator: nein
Größe: 58 x 48 mm
Gewicht: 215 g
Ultraweitwinkelbereich nicht
selbstverständlich ist: Es verfügt über einen Filterdurchmesser
von 49 Millimetern. Damit lassen sich
also auch Schraubfilter, wie zum Beispiel ND-Filter
für lange Verschlusszeiten, am Laowa anbringen.
Auf einen Autofokus muss man hier allerdings
verzichten. Beim Laowa wird ausschließlich
manuell scharfgestellt.
Professionelles Ultraweitwinkelzoom
Olympus M.Zuiko Digital ED 7-14 mm f/2,8 Pro
Das Olympus M.Zuiko Digital ED
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38/2020
Olympus
M.Zuiko Digital ED
7-14 mm f/2,8 Pro
KAUFTIPP
7-14 mm f/2,8 Pro ist auf erfahrene
Fotografen zugeschnitten und
überzeugt sowohl mit einem
rundum gegen Staub und Feuchtigkeit
abgedichteten Gehäuse
als auch mit einer sehr guten optischen Leistung.
Der verfügbare Bildwinkel entspricht mit 114-75
Grad dem eines 14-28-mm-Kleinbildzooms. Einen
Bildstabilisator hat das kompakte Objektiv zwar
nicht zu bieten – das macht aber
nichts, da bei Olympus und
Panasonic die Kameras mit einem
sensorbasierten Bildstabilisator
ausgestattet sind. Zusätzlich
präsentiert sich das
Ultraweitwinkelzoom sehr
lichtstark und gibt dem Fotografen
die Möglichkeit, die Blende
über die gesamte Zoomspanne
konstant bis auf f/2,8 zu öffnen.
Das lässt Freihandaufnahmen
während der Dämmerung
zu und führt zu schönen
Detailfreistellern vor unscharfem
Hintergrund.
Die minimale Aufnahmedistanz
beträgt nur 20 Zentimeter
ab der Sensorebene.
Damit kommt der Fotograf
Quick Facts:
Preis: ca. 1.100 Euro
Brennweite an MFT
auf Kleinbild umgerechnet:
14-28 mm
Lichtstärke: f/2,8
Bildstabilisator: nein
Größe: 106 x 79 mm
Gewicht: 534 g
sehr nah an sein Motiv heran.
Wer vom automatischen auf den manuellen Fokus
wechseln möchte, findet dafür keinen klassischen
Schalter an der Seite. Beim Olympus 7-14 mm wird
stattdessen der gesamte Fokusring vor- und zurückgeschoben.
Wichtige Info: Da das Objektiv mit
einer fest verbauten Gegenlichtblende versehen ist,
lassen sich keine Schraubfilter anbringen.
Sehr lichtstarkes Zoom
Panasonic Leica DG Vario-Summilux
10-25 mm f/1,7 Asph.
N O 143
38/2020
Panasonic Leica
DG Vario-Summilux
10-25 mm f/1,7 Asph.
KAUFTIPP
Mit dem Leica DG Vario-Summilux
10-25 mm f/1,7 Asph. hat
Panasonic dem oben vorgestellten
Olympus 7-14 mm eine starke,
wenn auch hochpreisige Konkurrenz
entgegengestellt. Mit
umgerechnet 20-50 mm (KB) ist es zwar nicht ganz
so weitwinklig wie das Olympus-Objektiv – dafür
kann es die bessere Lichtstärke
für sich verbuchen. Wer sich
für das rund 1.625 Euro teure
Leica-Zoom entscheidet, kann
bei jeder Brennweite die Blende
sehr weit bis auf f/1,7 öffnen.
Weitwinklige Landschaftsaufnahmen
bei
einsetzender Dämmerung
sind damit kein Problem.
Da das Objektiv auch die typischen
Reportagebrennweiten
mit 35 und 50 Millimetern (KB)
abdeckt, lassen sich mit diesem
Zoom auch erstklassige Porträts
mit sehr schönem Bokeh
umsetzen. Ganz im Stile eines
Profi-Objektivs hat der Hersteller
einen extra Blendenring
verbaut. Der Blendenring rastet
nicht ein und lässt sich damit
Quick Facts:
Preis: ca. 1.625 Euro
Brennweite an MFT
auf Kleinbild umgerechnet:
20-50 mm
Lichtstärke: f/1,7
Bildstabilisator: nein
Größe: 128 x 88 mm
Gewicht: 690 g
geräuschlos verstellen. Das Objektivgehäuse
ist gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet
und bleibt auch bei frostigen Temperaturen
bis zu minus zehn Grad Celsius einsatzbereit.
Das PhotoWeekly-Fazit
„Unsere drei Tipps bieten für
jeden das passende Weitwinkel.“
Thomas Probst, Objektiv-Experte
Du fragst dich, welches der drei Objektive am
besten zu dir und deinen Fotografiergewohnheiten
passt? Im Grunde ist die Entscheidung gar
nicht so kompliziert, da jedes der vorgestellten
Objektive eine eigene Zielgruppe abdeckt. Wer
mit kleinem Gepäck reisen und nicht gleich 1.000
Euro ausgeben möchte, der wird mit dem manuellen
Laowa 9 mm f/2,8 ZERO-D seine Freude haben.
Wünschst du dir dagegen mehr Brennweite
bei zugleich hoher Lichtstärke und ein abgedichtetes
Gehäuse, dann ist das Olympus M.Zuiko
Digital ED 7-14 mm f/2,8 Pro genau das Richtige
für dich. Das Panasonic Leica DG Vario-Summilux
10-25 mm f/1,7 Asph. richtet sich in erster Linie
an Profis und erfahrene Fotografen, die bereit
sind, für die durchgängig höhere Lichtstärke
noch etwas tiefer in den Geldbeutel zu greifen.