Interview
DENNIS SCHMELZ
presented by
„Ein Riesen-
sprung nach
vorn!“
Dennis Schmelz
Der Filmemacher und Sony-Ambassador
Dennis Schmelz über kreatives Filmen und die
Vorzüge der brandneuen Sony Alpha 7S III in
Sachen Slow Motion, Handling und Low Light.
Dennis, gleich ein dickes Kompliment:
Wir haben uns die
Referenzen auf deiner Website
angesehen und finden, dass du
es definitiv verstehst, eine Sogwirkung
zu entwickeln – atmosphärisch
dichte Bilder, toller
Schnitt, bewegende Musik. Kurz:
großes Kino im Kurzfilmformat.
Vielen Dank, das freut mich zu
hören. Ich glaube tatsächlich, dass
das Narrative und Atmosphärische
zu meinen Stärken zählt. Ich will
mit meinen Filmen Geschichten
erzählen, mit emotional aufgeladenen
Bildern und der richtigen
Musik Menschen berühren.
Wie macht man das?
Zur Person:
Dennis Schmelz
(31) ist ein professioneller
Filmemacher
und Fotograf
aus Erfurt. Er hat
in mehr als 60
Ländern für renommierte
Marken gedreht,
zahlreiche
Preise auf internationalen
Filmfestivals
gewonnen und
ist seit April Sony
Alpha Ambassador.
dennisschmelz.de
Da gibt es kein Patentrezept. Ich
produziere beispielsweise viel für die Tourismusbranche.
Viele Kollegen setzen in diesem Genre
ganz überwiegend auf überwältigende Natur- und
Stadtlandschaftsbilder. Die gibt es bei mir natürlich
auch. Darüber hinaus spielen bei mir aber auch immer
Menschen eine Rolle, die etwas über den jeweiligen
Ort erzählen. Das bringt aus meiner Sicht den
entscheidenden dramaturgischen Spin, der aus einer
Reihe von schönen Bildern eine Story werden
lässt und die Leute emotional abholt.
Foto: Pascal Blaurock Foto: Pascal Blaurock
Beim Dreh in Berlin
war neben einem
Freerunner auch
die Tänzerin Elena
Ramírez Hernández
am Start.
Dank des Klappdisplays
und des
„Active"-Modus
sind auch Aufnahmen
aus ungewöhnlichen
Perspektiven
kein
Problem mehr.
Du bist seit sieben Jahren selbstständig. Vorher
hast du bei einer Produktionsfirma gearbeitet,
die Inhalte für öffentlich-rechtliche Anstalten
produziert hat. Warum hast du dort aufgehört?
Es war zweifellos eine harte, aber gute „Schule“, dort
habe ich das Handwerkszeug erlernt und gelernt, präzise,
schnell und effektiv zu arbeiten und Zeitpläne
einzuhalten. Irgendwann wollte ich aber freier und vor
allem kreativer arbeiten. Einer der Hemmschuhe war
unter anderem die dort verwendete Kameratechnik.
Inwiefern? Es heißt doch immer, die Kamera sei
bloß ein Werkzeug, es komme allein auf den
Menschen dahinter an …
Das ist gerade beim Filmen nur ein Teil der Wahrheit.
Während meiner Ausbildung kamen ausschließlich
schwere Schulterkameras zum Einsatz.
Das hat große Teams erforderlich gemacht
und auch ästhetisch weniger Spielräume ermöglicht.
Filmtaugliche Spiegelreflexkameras oder
Spiegellose bieten da ganz andere Möglichkeiten.
Ich habe damals schon
„Wenn du auf
Reisen Emotionen
einfangen willst,
dann funktioniert
das mit kleinen
Kamerasystemen
deutlich besser.“
freie Arbeiten mit einer
Vollformat-DSLR
umgesetzt, weil ich damit
alleine und spontaner
arbeiten konnte
und weil sie dank der
größeren Sensoren einen
echten Kinolook mit
starken Schärfeverläufen
ermöglichen. Hinzu
kommt: Wenn du auf
Reisen Emotionen von Menschen einfangen willst,
dann funktioniert das mit kleinen Kamerasystemen
deutlich besser, weil die weniger einschüchternd
wirken. Ich habe unter anderem Nomaden in Jurten
in der Mongolei gefilmt, die vielleicht noch nie eine
Kamera gesehen hatten. Mit einer großen Kamera
und einem großen Team hätte ich nie derart nahe
und natürliche Bilder bekommen.
Vor sechs Jahren bist du auf das spiegellose
Sony-Alpha-System umgestiegen. Warum?
Als die Sony Alpha 7S I herauskam, war das ein
echter Gamechanger. Die Bildqualität war herausragend
und die Specs waren so stark wie bei keiner
anderen Kamera dieser Klasse. Sie besaß Funktionen
und Hilfetools, die man bis dato nur von Camcordern
kannte: Timecode, Zebramuster für die
richtige Belichtung, Peaking zum Schärfeziehen,
Pegelanzeige für den Ton, Klarbild-Zoom und die
verschiedensten Markierungsanzeigen wie Grid,
Fadenkreuz, Aspect-Ratio usw. Zunächst habe ich
noch Fremdobjektive per Adapter angeschlossen,
das funktionierte gut. Inzwischen ist meine komplette
Objektivpalette aber von Sony – dadurch ist
der Autofokus nochmal schneller und präziser.
Standardequipment
auf Reisen: Gimbal,
Drohne, Optiken,
Ton-Equipment,
Licht, Filter, Monitor,
Stative usw.
Foto: Pascal Blaurock
Spontan in Berlin
angesprochen und
sofort für den Dreh
gewonnen: Ein amerikanischer
Oldtimer
samt Insassen.
Inzwischen hat Sony die Alpha 7S III vorgestellt,
du hattest bereits die Gelegenheit, mit ihr zu arbeiten.
Wie ist dein Eindruck?
Die Alpha 7S III bedeutet im Vergleich zum Vorgängermodell
einen deutlichen Sprung nach vorne. Sie
kann 100 Bilder im 4K-Modus, was vierfachen Slowmotion-Aufnahmen
bei höchster Qualität entspricht.
Sie arbeitet mit 10 statt mit 8 Bit Farbtiefe – via HDMI
und Aufzeichnung über einen externen Rekorder ist
sogar 16-Bit-RAW möglich. Sie bietet einen sehr großen
Dynamikumfang von 15+ Blendenstufen sowie
einen neuen 280 Codec. Dank der geringeren Kompression
und der neuen 4:2:2-Abtastung ist sie jetzt
endgültig TV-tauglich. Auch beim Farbraum hat sich
einiges getan: Das Cine Farbspektrum wurde von
Profi-Camcordern übernommen. Hinzu kommen
ein paar weitere coole neue Details. So lässt sich das
Display anders als bisher nicht nur horizontal kippen,
sondern ganz herausklappen. Dadurch sind jetzt
Aufnahmen aus der Froschperspektive oder im Selfiemodus
kein Problem mehr. Außerdem wurde der
Micro-HDMI durch einen großen HDMI-Anschluss
ersetzt. Die Kamera fühlt sich insgesamt wertiger an
und liegt auch nochmal besser in der Hand.
Du hast mit ihr bereits einen Kurzfilm erstellt.
Wie müssen wir uns die Dreharbeiten vorstellen?
Wir haben in Berlin gedreht, unter anderem im Regierungsviertel
und in Kreuzberg. Am Start waren ein
amerikanischer Oldtimer, eine Tänzerin und ein Freerunner,
dessen Moves wir in Superzeitlupe mit 200
fps in Full HD eingefangen haben. Der Zeitplan war
straff, wir haben von morgens bis spät in die Nacht
gedreht, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Kurzfilm: 24 Stunden mit der neuen Sony Alpha 7S III
Definitiv! Wie sind die Nachtaufnahmen entstanden?
Wir haben uns insgesamt in einem ISO-Bereich von
160 bis 51.200 bewegt. Die Leistung dieser Kamera
bei schlechten Lichtverhältnissen ist sensationell,
das Rauschverhalten bis in hohe ISO-Bereiche völlig
verträglich. So konnten wir beispielsweise bei den
Nacht-Takes in Kreuzberg bei vorhandenem Licht
filmen. Für zusätzliche Lichtakzente reichte im
Zweifel eine kleine LED-Leuchte. Das ermöglichte
natürlich spontane Aktionen jenseits des Scripts.
Sind die Aufnahmen mit dem Gimbal entstanden?
Nicht nur, teilweise habe ich aus der Hand gedreht.
Das geht dank der 5-Achsen-Stabilisierung in
Kombination mit dem „Active“-Modus, der explizit
für Freihandaufnahmen entwickelt wurde, sogar
nachts sehr gut und kommt mir sehr entgegen, da
ich überwiegend als „One man show“ agiere. Kurz
gesagt, ich bin sehr angetan und habe die Alpha
7S III bereits vorbestellt.
Foto: Pascal Blaurock
Neben Dennis (rechts) waren auch die Filmemacher Christian
Fleischer (links) und Pascal Blaurock als Assistenten dabei.