Wir haben uns schon einmal über die Vermarktung Ihrer
Circle of Magic – Shazam:( 29 Palms, CA), 2009
Arbeiten unterhalten. Ihr Ansatz hat sich in den vergangenen Jahren noch einmal verändert. Wie läuft es aktuell?
Ja, mein Ansatz in Bezug auf Marketing hat
sich im Laufe der Jahre tatsächlich erheblich weiterentwickelt. Zunächst hielt ich mich an traditionelle Wege – Galerien, Ausstellungen, die vertrauten Strukturen, die von einem Künstler erwartet werden. Im Laufe der Zeit spürte ich jedoch, dass diese Rahmenbedingungen nicht vollständig die Tiefe meiner künstlerischen Reise widerspiegelten.
Wieso das?
Galerien bieten oft nur ein kleines Fenster, durch das der Betrachter die Oberfläche eines Kunstwerks sieht. Aber das hat sich für mich nie genug angefühlt. Das Internet hat mir eine Plattform gegeben, um meine Arbeit direkt zu teilen – ohne den Filter konventioneller Galerieräume. Es ist eine ruhigere Form der Sichtbarkeit, aber auch persönlicher und direkter. Plattformen wie Artsy, wo wir unter unserer „ instantdreams“-Galerie auftreten, ermöglichen eine breitere, nuanciertere Erzählung, die die vielen verschiedenen Handlungsstränge zeigt, die durch meine Arbeit verwoben sind. Es geht darum, die fortlaufende Konversation zwischen meiner vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Arbeit darzustellen. Es ist ein Raum, in dem die Fragmente meiner Kunst zu einem vollständigen, sich entwickelnden Ganzen zusammenkommen.
Victorian Falcon:( Chicks and Chicks and sometimes Cocks)
Jack’ s Place:( Sidewinder), 2005
Sie sind vor einigen Jahren ganz von Berlin nach Südkalifornien gezogen. Was ist seitdem in Kalifornien passiert? Wie leben Sie? Und woran arbeiten Sie gerade? Im Dezember 2019 änderte sich plötzlich alles in meinem Leben in Berlin. Die Miete für mein Atelier und Labor verdoppelte sich, und die Dynamik mit dem Vermieter wurde unerträglich. Es war klar, dass der Moment gekommen war, zu gehen – und so taten wir es: schnell und entschlossen. Im April 2020 kehrte ich nach Berlin zurück, um den Umzug zu koordinieren.
„ Der Umzug nach Südkalifornien war eine Rückkehr.“
Alles wurde in zwei vierzig Fuß große Container verpackt. Als sich die Pandemie verschärfte, wurde die Dringlichkeit des Umzugs größer. Es war stressig, aber auch seltsam passend – ein Moment, der einen größeren, persönlichen Wandel widerspiegelte. Der Umzug nach Südkalifornien war mehr als nur ein Szenenwechsel. Er war eine Rückkehr zu Raum – Raum zum Nachdenken, Raum zum Schaffen, Raum, einfach zu existieren, fernab vom unaufhörlichen Tempo des modernen Lebens.