PhotoWeekly 19/2018 | Page 15

P R O F I-T I P P S  15 Sorge mit Folien und Licht für Drama Jake Hicks zeigt uns seine speziellen Techniken für Porträts. Als ich viele „Weißlicht“ -Porträts fotografierte, hatte ich immer das Gefühl, dass die oberen Ecken eines Bildes an den Seiten des Kopfes leer und langweilig waren. Ich versuchte, einen Weg zu fin- den, diesen leeren Raum mit et- was visuell Ansprechendem zu füllen, und d as Hinzufügen von Lichtreflexen hinter dem Haar war ein perfekter Weg dazu. Mit guten modernen Objektiven ist es fast unmöglich, Flares in deine Aufnahmen zu bekommen. Ich habe mich dazu entschlossen, die Chancen darauf zu verbes- sern, indem ich einen Filter vor dem Objektiv nutze, um die Fla- res zu verstärken. Ein Diffusions- filter ist perfekt dazu geeignet – du legst ihn über die Linse und er zerstreut das Licht. Diffusionsfil- ter wurden in den Siebziger- und Achtzigerjahren intensiv für das Softfokus-Design und in jüngerer Zeit von Landschafts-Fotografen eingesetzt, um den Kontrast von starken Schatten zu reduzieren. In einer Umgebung mit kontrol- lierter Beleuchtung, wie in die- sem Shooting, können wir jedoch den Grad der Weichzeichnung begrenzen und nur den Abbruch- effekt nutzen, indem wir das Licht direkt darauf- leuchten lassen. Darü- ber hinaus können wir der Aufnahme auch ein paar farbige Folien hin- zufügen, wie ich es hier getan habe - das ist eine großartige Möglichkeit, den obe- ren Ecken etwas Aufmerksamkeit zu verleihen, und vor allem ist es eine gute Idee, ein einfaches Port- rät wirklich hervorzuheben. Es gibt bestimmte Farben, die immer gut mit Porträts harmo- nieren, wie Blau und Orange, aber du solltest darauf achten, welche Farben bereits im Bild vorhanden sind, bevor du deine hinzufügst. Denke darüber nach, was das Mo- del trägt, die Farbe der Haare des Models und sogar die Farben im Hintergrund hinter dem Motiv spielen eine wichtige Rolle. Das sollte gut abgestimmt sein. Im Zweifel ist es immer besser, zu- nächst einmal eine einzige Farbe hinzuzufügen und sich langsam heranzutasten. Ich bin Fashion- und Beauty-Foto- graf mit Sitz in London und arbeite gerne für Kunden in unserer Bran- che wie Bowens, Lensbaby und LEE Filters. Meine Ar- beit ist bekannt für ihre helle und kühne Verwendung von farbigen Foli- en und markanten Lichttechniken, die ich auch auf Work- shops vermittle. jakehicksphoto- graphy.com „Farbfolien sind eine tolle Möglichkeit, ein einfaches Porträt noch zu verfeinern.“ 1 Das Hauptlicht Positioniere einen 22-Zoll-Beau- ty-Dish (Silber) mit einer Diffusi- onssocke knapp über Augenhöhe des Models, mit einer Armlänge Abstand im Winkel von 45 Grad. 2 Nutze ein Fülllicht Ich benutze immer eine kleine 60-cm-Softbox als Fülllicht, aber stattdessen könnte ein Reflektor verwendet werden. Ich habe sie angewinkelt, um die Schatten des Beauty Dishs auszugleichen. 3 Schwarzer Hintergrund Der Hintergrund sollte Schwarz sein. Wenn du kein Studio da- für hast, reicht auch ein Vorhang oder eine Decke, die du aufhän- gen kannst. 4 Nutze ein Streiflicht Ich verwende Gitterreflektoren, um Streulicht zu reduzieren. Ich platziere die beiden Lichter hinter meinem Model auf beiden Seiten, in Richtung der Kamera. 5 Farbige Folie Ich benutzte zwei blaue Folien und band sie einfach über die zwei Lichter hinter meinem Mo- del. Behalte hier immer die ande- ren Farben des Bildes im Kopf. 6 Überstrahlung Ich habe die farbige Überstrah- lung in der Aufnahme drastisch erhöht, indem ich einen Diffusi- onsfilter vor meine Linse hielt. Hier einen LEE „Soft“ Filter. Nächstes Kapitel: Mach den Vordergrund spannender Special