PhotoWeekly 20/2018 | Page 19

S TA R K E FA R B E N  19 Stell die Kamera richtig ein Finde heraus, wie sich die Einstellungen der Kamera auf die Farbe auswirken. Mel Sinclair hat für diese leben- dige Landschaft den Standard-Sze- nenmodus ihrer DSLR eingesetzt. Während ein Stan- dard-Stil für ein breites Spektrum von Motiven geeig- net ist, um die Be- arbeitung zu ver- einfachen, betont der Vivid- oder Brillant-Modus die Primärfarben. Hier nutzte der Fo- tograf Hesham Alhumaid den Evaluations-Mess- modus und den au- tomatischen Weiß- abgleich, um die drei Grundfarben der Komposition genau zu erfassen. Die Vorbereitung der Kamera ist der erste Schritt bei jedem erfolg- reichen Shooting. Wir beginnen mit der Er- kundung der Kameraeinstellun- gen. Stelle zunächst sicher, dass du im RAW-Modus fotografierst, damit der Weißabgleich und die Tonwerte später in der Bearbei- tungsphase optimiert werden können. Wenn du den automa- tischen Weißabgleich verlassen möchtest, stelle die Kamera so ein, dass sie der Lichtquelle ent- spricht, die auf dein Motiv fällt. Zum Beispiel eignet sich „Son- ne“ für Außenaufnahmen bei kla- rem Himmel. Die Belichtung be- stimmt, wie hell oder dunkel ein Bild erscheint, aber auch, wie ge- nau Farben aufgenommen wer- den. Jede Kamera hat einen be- stimmten Dynamikbereich, den sie aufnehmen kann, und wenn ein Ton aufgrund falscher Be- lichtung außerhalb dieses Be- reichs liegt, wird er als weiß oder schwarz angezeigt. Wenn du zum Beispiel das satte Rot eines Samtkleides in einem schatti- gen Raum aufnehmen möchtest, musst du die Belichtung erhöhen, damit der rote Ton genau auf- genommen wird. Stelle einfach fest, welche Farben für die Sze- ne wichtig sind, und ändere dann deine Belichtung entsprechend. Foto: Special Für die perfekte Bildaufteilung und für ein entspann- teres Fotografie- ren: Stative wie das Manfrotto Be- free Advanced bieten echte Vorteile. Überprüfe die RGB-Histogramme der Bilder, um sicherzustellen, dass die wichtigsten Farben nicht abgeschnitten wurden. Das Hel- ligkeits-Histogramm kombiniert die Helligkeit aller drei Farb- kanäle in einem, während die RGB-Version die Werte für jeden einzelnen Kanal anzeigt, sodass du mögliche Probleme mit der Farbsättigung erkennen kannst. Szenenmodi oder Filter sind kein Gimmick mehr, das nur für Einsteigerkameras reserviert ist. Selbst High-End-DSLRs, wie die aktuelle Canon EOS 6D Mark II, enthalten Modi wie „Food“, mit denen Farben und Töne in einem Bild verbessert werden können. Bildstile sind eine weitere Mög- lichkeit, die Art und Weise zu än- dern, in der deine Kamera Farbe verwaltet. Der Standardbildstil ist ein Allzweckmodus, der die Farben und Kontraststufen für allgemeine fotografische Moti- ve erzeugt. Als ein konkreteres Beispiel ändert der Landschafts- bildstil die Farben; Blau sollte le- bendiger und tiefer werden und Grüntöne werden heller erschei- nen. Bei den meisten DSLRs kannst du deinen eigenen, benut- zerdefinierten Bildstil festlegen, sodass du die Sättigungs- und Kontraststufen manuell ändern kannst. Nächstes Kapitel: Verstehe Licht und Farben