PhotoWeekly 22.12.2021 | Page 23

PRAXIS TUTORIAL presented by

Fotografieren mit hartem & weichem Licht

Ob hart oder weich , natürlich oder künstlich – es gibt viele Möglichkeiten , deine Motive beleuchtungstechnisch in Szene zu setzen . Mit Matthias Butz , Video-Trainer für TutKit . com und Fotograf , geht dir zu diesem Thema ein Licht auf .

Text : Markus Möller ( TutKit . com ), Fotos : Matthias Butz

Ganz klar – ohne Licht tappst du beim Fotografieren im Dunkeln . Aber welches Licht soll es sein ? Ab in die pralle Sonne oder doch lieber ein Wölkchen abwarten ? Das Tageslicht nutzen oder eher den Blitz einsetzen ?

Hartes Licht oder weiches Licht verleiht deinen Motiven mehr oder weniger Schärfe und Kontrast . Das kann – je nach Situation – gut oder schlecht sein . Auch natürliches oder künstliches Licht sorgt für verschiedene Stimmungen . Ist dir die Wirkung von Licht einmal bewusst , kannst du umwerfende Resultate erzielen .

Hartes Licht : Die Schattenseite

Draußen strahlt die Sonne und dich packt die Lust auf ein Porträt . Frohen Mutes lichtest du dein Model im mittäglichen Sonnenlicht ab . Doch bei der Bildbearbeitung wunderst du dich : Woher kommen die Augenringe und Hautunreinheiten ? Des Rätsels Lösung : Die Sonne . Trotz ihrer Größe ist sie eine sehr kleine Lichtquelle , die bei Tag ein sehr hartes Licht wirft . Das erzeugt viel Schärfe und Kontrast – was übrigens auch für das Fotografieren mit Blitzlicht gilt . Doch davon weiter unten mehr .

Direktes Sonnenlicht verstärkt den Kontrast erheblich .

Hartes Licht : die Sonnenseite

Für eine Makroaufnahme kann das harte Licht wegen des starken Kontrastes sehr reizvoll sein . So bringst du die Facetten von Pflanzen und Kleintieren optimal zur Geltung . Auch ein Foto deines Haustiers ist im hellen Sonnenlicht gut aufgehoben . Selbst Porträts können durch das Spiel mit der Schärfe einen magischen Reiz erhalten . Hier kommt es natürlich auf dein Model und dein Augenmaß an .

Hartes Licht ist für ein Makro wie geschaffen .

Sanft zur Haut : weiches Licht

Klar : Die Vor- und Nachteile des harten Lichts kehren sich im weichen Licht um . Wenn du draußen ein Porträt schießt – stell dein Model doch einfach mal in den Schatten . Das kann ein Baum sein , durch dessen Blätter das Sonnenlicht reflektiert . Damit bekommt deine Lichtquelle einen viel größeren Radius . Auch ein bewölkter Himmel hilft dir weiter . Ein weiches Licht mindert die Schärfe , du softest Unebenheiten im Gesicht ab und lässt es geschmeidiger wirken . Mit weniger Pickeln und weniger Augenringen .

Ein Baum als Schattenspender – und Weichzeichner des Lichts .

Begeisterung durch eigene Erfahrungen

Ob nun hart oder weich – Licht ist zum Ausprobieren da . Deshalb lohnt es sich , mit beiden Arten zu spielen . Wie wäre es zum Beispiel , wenn du sie kombinierst ? Stell dein Model beispielsweise mit dem Rücken ins Gegenlicht der untergehenden Sonne . Dadurch wird deine Person von hinten scharf ausgeleuchtet und von vorn fällt weiches Licht aufs Gesicht . Ein guter Kompromiss zwischen hart und weich kann auch eine Wolke sein , die sich vor die Sonne schiebt . So sicherst du dir einen guten Kontrast , betonst jedoch nicht zu viel von dem , was du nicht sehen willst .

Prima Kombi : Hartes Licht von hinten , weiches Licht von vorn .

Echt erhellend : natürliches Licht

Die Sonne ist unsere natürliche Lichtquelle – das leuchtet ein . Manchmal musst du nur das Fenster aufmachen und hast das passende Licht für dein Model . Positioniere es doch mal seitlich zum Fenster . Die Helligkeit strömt nun schön gerichtet herein , das Licht ist weniger hart und kann im Spiel mit dem Schatten auf der anderen Gesichtshälfte eine faszinierende Wirkung erzeugen . Beachte : Je weiter der Raum , desto mehr Schatten bekommst du , da das hereinfallende Licht weniger reflektiert wird .

Guter Einfall : Natürliches Licht strömt von der Seite herein .

Genauer beleuchtet : künstliches Licht

Auch mit künstlichem Licht lässt sich hartes oder weiches Licht erzeugen . Dazu kannst du mit der Farbtemperatur spielen und musst nicht auf den Sonnenuntergang für warmes Licht warten . Eine Decken- oder Nachttischlampe bringt es auch aufs Bild . Neonröhren werfen wiederum ein kaltes Licht . So oder so gilt : Lass das Licht lieber von der Seite einfallen , als es direkt ins Gesicht deines Models zu werfen . Die meiste Kontrolle hast du mit einem Blitzlicht . Nutzt du ihn manuell , kannst du die Lichtmenge optimal dosieren . Bedenke : Ein Blitz sendet hartes Licht aus . Arbeite mit Blitzaufsetzern , um es weich zu kriegen . Wichtig : Nutze einen Blitz nur , wenn es wirklich sinnvoll ist . Scheint die Sonne oder reicht das umgebende Licht aus , lass ihn einfach ausgeschaltet .

Ein Blitz , viele Möglichkeiten , um künstliche Lichtstimmungen zu schaffen .

Lust auf Licht bekommen ?

Mit hartem oder weichem Licht kannst du faszinierende Fotos schießen . Das Wichtigste aber ist und bleibt deine Erfahrung . Probiere dich also mit verschiedensten Lichtquellen aus und vergleiche deine Resultate ruhig auch mal mit denen gestandener Fotogrößen . So wächst du zur fotografischen Lichtgestalt heran .

Beleuchte das Thema am besten gleich näher auf TutKit . com und hier in unseren Video-Tutorials .

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