Lichtstarke Ultra-Weitwinkel- Objektive sind selten . Fotograf : innen mit den spiegellosen Kleinbildkameras von Sony haben ab sofort eine neue Option im Foto-Koffer .
Von Sascha Ludwig
Eine große Offenblende ist für beinahe alle Arten der Fotografie spannend . Wenn sich dann auch noch eine kurze Brennweite dazugesellt , werden nicht nur Architektur- und Landschafts-
N O 179
25 / 2021
Sony FE 14 mm f / 1,8 GM
sehr gut
Fotograf : innen hellhörig : Egal , in welcher Aufnahmesituation , diese Kombination sorgt dafür , dass die ISO-Werte niedrig gehalten werden können ; selbst in schwierigen Lichtsituationen oder sogar völliger Dunkelheit . Und genau hier kommt das neue Sony FE 14mm f / 1,8 GM ins Spiel .
Ausstattung
Mit seiner kurzen Brennweite von nur 14 Millimetern ist das neue G Master ideal für das Fotografieren in Innenräumen , aber auch in der freien Natur geeignet . Denn : Der Sichtwinkel von knapp 115 Grad fängt enorm viele Bildinhalte und somit einen ausladenden Blick ein . Die kurze Nahein-
Quick Facts :
Preis : ca . 1.600 Euro Gewicht : 460 g
Naheinstellgrenze : 25 cm
Erhältlich für : Sony E-Mount stellgrenze von 25 Zentimetern im Zusammenspiel mit der großen Offenblende f / 1,8 lässt aber bei Bedarf auch ganz nah an Motive heranrücken und gleichzeitig den Hintergrund angenehm weichzeichnen .
Foto : Carmen Huter
Neun abgerundete Blendenlamellen sorgen für kreisrunde Lichtpunkte im Bokeh und wunderschöne Sonnensterne mit 18 Strahlen zugleich . Kompakte Abmessungen von unter zehn Zentimetern in der Länge
Sogenannte sagittale Reflexionen beim Fotografieren von punktförmigen Lichtquellen wie Sternen treten beim Weitwinkel von Sony nicht mehr auf . und ein erfreulich geringes Gewicht von 460 Gramm unterstreichen die Flexibilität genauso wie weitere praktische Ausstattungsmerkmale und Funktionen . Die Fluorbeschichtung auf dem Frontelement , die vor Wasser , Öl und anderen Verschmutzungen schützt , ist beispielsweise auch auf dem rückseitigen Element aufgetragen . Die Oberfläche wird so beim Objektiv-Wechsel nicht verunreinigt . Zusätzlich findet sich dort auch ein praktischer Filter-Einschub , etwa für einen ND-Filter . Der Blendenring am Tubus ermöglicht die intuitive Steuerung der Blendenöffnung und ist mit einem Raststufenmechanismus ausgestattet . Davor findet sich der große und griffige Fokus-Ring . Obendrauf gibt es noch eine frei mit Funktionen belegbare Fokus-Haltetaste .
Foto : Albert Dros
Der riesige Bildwinkel kombiniert mit der großen Offenblende sorgt für eindrucksvolle Bilder – auch bei Schwachlicht .
Bildqualität
Wie wir es bisher von allen Objektiven aus der G-Master-Serie gewohnt sind , bewegt sich die Abbildungsleistung der Optik auf einem sehr hohen Niveau . Im Zusammenspiel mit der nanoAR- Beschichtung sorgen die insgesamt 14 Elemente in elf Gruppen für ein enorm scharfes Bild ; zumindest im Zentrum . Weitwinkel-typisch kann die Auflösung am Rand aber nicht ganz mithalten . Abblenden steigert die Leistung in den Ecken ein wenig . Insgesamt zwei XA- , zwei ED- und jeweils ein Super-ED- sowie ein asphärisches Element sorgen dafür , dass kissen- oder tonnenförmige Verzeichnungen zu keiner Zeit erkennbar sind . Gleiches gilt übrigens auch für Farbsäume , die an kontrastreichen Kanten entstehen können . Eine markante Randabschattung bei Offenblende verschwindet beim Abblenden zuverlässig .
Das sagen die Kollegen ... „ Im Gegenlicht bleiben die Kontraste hoch und auch das Bokeh ist schön weich . Die optischen Fehler sind gering und die Auflösung ist im Bildzentrum bereits ab Offenblende hoch . Eine hohe Randauflösung bekommt man jedoch nur bei F11 , weiter aufgeblendet beträgt der Auflösungs-Randabfall bis zu über 70 Prozent .“
( Benjamin Kirchheim , digitalkamera . de )
„ Messtechnisch sind Auflösung und Kontrast mittig bereits bei Blende 1,8 auf sehr hohem Niveau . Blende 5,6 kostet in der Bildmitte 100 LP . Bei Blende 1,8 und 3,5 messen wir einen starken , sichtbaren Randabfall von Auflösung und Kontrast . Blende 5,6 mildert dies etwas . In Summe : Mittig bereits offen ausgezeichnet , die Ränder deutlich schwächer . Aber das ist beim 114-Grad-Bildwinkel üblich .“
( Redaktion ColorFoto )
„ Den Randauflösungsverlust ausgenommen , macht das Sony FE 14mm f / 1.8 GM eben wirklich einen sehr guten Eindruck . Es ist deutlich kompakter und leichter als das vergleichbare Sigma 14mm f / 1.8 DG HSM Art und kann in der direkten Gegenüberstellung der beiden Objektive ebenfalls mit der etwas schöneren Bildqualität überzeugen . Dank der Kompaktheit des Gehäuses lässt sich das G-Master Objektiv zudem ausgezeichnet für Filmaufnahmen mit dem Gimbal nutzen .“ ( Christopher Tamcke , fotoslate . de )
Das PhotoWeekly-Urteil
� Das hat uns gefallen : Bereits bei Offenblende stellt die Ultraweitwinkel-Optik im Bildzentrum enorm viele Details dar . Dank Vollausstattung ist das Objektiv für eine Vielzahl von verschiedenen Aufnahmesituationen geeignet . Einen Filter-Einschub finden wir direkt am Bajonett , sehr clever .
� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Am Rand stellen wir eine deutlich niedrigere Auflösung fest ; bei einer derart kurzen Brennweite allerdings auch nicht verwunderlich . Und dennoch : Angesichts des stolzen Preises von rund 1.600 Euro hätten wir in diesem Punkt etwas mehr von der Optik erwartet .