K R E AT I V E P O R T R ÄT S
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Mach alles
mit einem Licht
Manchmal sind die
simplen Bilder die
besten Bilder – und viel
simpler als mit einem
Licht und etwas Kreati-
vität wird es nicht.
Meine Arbeit ist für
ihre komplexen Licht-
einstellungen bekannt
und obwohl ich es liebe,
mit mehreren Lichtern
kreativ zu werden, ist
manchmal alles, was du
brauchst, ein Licht und Einfalls-
reichtum. Dieses Ein-Licht-Setup
ist wahrscheinlich einer meiner
absoluten Favoriten, nicht nur
wegen seiner Einfachheit, son-
dern auch wegen des unglaubli-
chen Lichts, das es hervorbringt.
Alles, was du dafür brauchst, ist
ein einzelner Blitz, eine große
Softbox und ein mittelgro-
ßer Silberreflektor. Es gibt
Dieses Setup ein paar wichtige Dinge,
die wir tun müssen, bevor
produziert ein wir anfangen: Schneide
unglaublich ein Loch in die Mitte des
Reflektors. Das mag erst
schmeichelndes mal radikal klingen, aber
Licht solche Reflektoren kosten
10 Euro – und man kann
den modifizierten Reflektor auch
weiterhin gut verwenden.
Sobald du deinen Reflektor
hast, lege ihn auf den Boden,
dann finde die Mitte und lege
etwas rundes darauf, um das du
malen kannst. Du brauchst et-
was, das größer ist als der Durch-
messer des Objektivs, das du ver-
wenden wirst, und ich entschied
mich für eine Rolle Klebeband.
Stelle sicher, dass du eine Schnei-
dematte oder einen Karton unter
dem Umriss hast und beginne,
das Loch zu schneiden. Sobald
dies erledigt ist, kann es losge-
hen! Du kannst den Reflektor in
der einen Hand halten und mit
der anderen fotografieren, aber
Dieses Setup wird
das kann schwer werden. Wenn
nur mit einem
du also ein Gestell hast, um ihn
Silberreflektor
zu befestigen, kann das die Arbeit
funktionieren. Du
musst um etwas
ein wenig erleichtern. Stelle das
größeres als dein
Motiv vor die Softbox mit dem
Objektiv zeichnen
Blitz, stecke dein Objektiv durch
und es dann aus-
schneiden.
das Loch im Reflektor und begin-
ne damit, Fotos zu machen. Passe
die Entfernung mit dem Reflek-
tor an, um die Belichtung ein we-
nig zu reduzieren und du wirst in
kürzester Zeit makellos beleuch-
tete Porträts aufnehmen.
So wird‘s gemacht:
1
Die Softbox:
Wir müssen zuerst
sicherstellen, dass die
verwendete Softbox die
richtige für den Job ist.
Wähle eine Softbox mit
einer Größe von min-
destens 60 x 90 cm. Sie
muss groß genug sein,
um dein Model komplett
einzurahmen.
2
Position des
Models: Stelle das
Model vor die Softbox
und stelle die Höhe so
ein, dass die Schultern
der Person in der Mitte
der Softbox liegen. Das
sorgt für einen gleich-
mäßigen Lichteinfall.
3
Distanz Reflektor – Model: Platziere den
Reflektor und das Objektiv ungefähr in Arm-
reichweite vom Modell, sodass die Komposition mit
einem 50-mm-Objektiv (bei einer Vollformat-DSLR)
vom oberen Teil des Kopfes bis zum Torso reicht.
4
Objektiv: Die Wahl des Objektivs ist entschei-
dend: Ein Weitwinkel würde die Züge des Mo-
tivs zu sehr verzerren und der Reflektor ist zu weit
entfernt, um das Licht zurück auf das Motiv zu wer-
fen. Das 50 mm ist die perfekte Balance.
5
Kamera-Einstellungen: Wähle die niedrigste
ISO und dann die Verschlusszeit für die Syn-
chronisierung mit den Blitzen. Die Blende sollte bei
etwa f/2,8 liegen, je nach Objektiv.
6
Überbelichtungswarnung aus: Der Grund
dafür ist, dass wir den Hintergrund absicht-
lich überbelichten, sodass in jeder Aufnahme, die
wir machen, sonst die Hervorhebungswarnung
blinkt, was sehr störend sein kann.
Das Ergebnis im Detail:
1
2
4
3
(1) Belichtung: Hab keine Angst, dieses Bild etwas überzube-
lichten. Der Hintergrund ist mit Absicht weiß, also keine Sorge,
wenn deine Kamera an dieser Stelle warnt. (2) Abstand: Die
Entfernung zwischen dem Reflektor und der Kamera zum Mo-
tiv ist entscheidend, und du musst etwas näher dran sein, als du
vielleicht denkst. (3) Objektiv: Die Wahl der Linse ist entschei-
dend, damit dieses Setup funktioniert. Zum Glück brauchst du
nur ein klassisches 50-mm-Objektiv. (4) Posing: Wegen des hel-
len Lichts hinter dem Motiv solltest du darauf achten, das Model
nicht im Profil zu fotografieren, da das Licht sonst ihre
Gesichtszüge überbelichtet.
Nächstes Kapitel: Nutze kreative Hintergründe
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