K R E AT I V E P O R T R ÄT S
17
Special
Nutze kreative
Hintergründe
Immer gegen eine
weiße Wand zu
fotografieren wird
schnell langweilig –
probier‘ mal etwas
Ausgefalleneres aus!
In meiner fotografischen
Karriere habe ich buch-
stäblich Tausende von
Stunden damit ver-
bracht, Motive vor wei-
ßen Wänden zu foto-
grafieren. Dies war ein
unglaublich beliebter Look in den
Neunzigern, als wir uns von den
grauen und braunen Kulissen
der Achtziger wegbewegten, aber
die Zeiten ändern sich wieder, da
wir uns an dem klinischen Aus-
sehen eines rein weißen Hinter-
grundes satt gesehen haben. Eine
Möglichkeit, eine weiße
Jalousien gibt es Wand zum Leben zu er-
wecken, besteht darin,
in Hunderten von durch bunte Folien et-
verschiedenen was Farbe hinzuzufü-
gen. Ein weiterer Weg
Stilen, Farben und ist, farbige Papierrollen-
Materialien. hintergründe zu nutzen;
du wirst diese in fast al-
len Studios finden und sie kom-
men in einer nahezu unbegrenz-
ten Anzahl von Farben, aber sie
haben ein Problem: Sie sind teuer.
Welche anderen Hintergrund-
optionen stehen uns zur Verfü-
gung? Nun, ich habe mich für Ja-
lousien entschieden. Jalousien
sind eine fantastische Lösung
für dieses Problem, da sie in hun-
derten von verschiedenen Stilen,
Farben und Materialien erhält-
lich sind und dabei recht preis-
wert bleiben. Es gibt ein Problem,
auf das hier hingewiesen wer-
den muss, und das ist, dass die
Jalousien nicht gut für Ganzkör-
peraufnahmen sind, aber wenn
du Halbkörper- und Kopfporträts
machst, dann sind Jalousien per-
fekt. Ein paar Dinge, auf die du
beim Kauf von Jalousien als Foto-
kulisse achten sollst, sind Dicke
und Größe. Du solltest nach
„Blackout“ -Varianten suchen, da
Jalousien können
diese ziemlich dick sind, was be-
als fotografische
deutet, dass sie viel länger halten
Hintergründe ver-
wendet werden.
und sich flach und knitterfrei auf-
Besonders dicke
rollen. Die zweite Sache ist offen-
Verdunkelungs-
sichtlich: Hol die größten, die es
rollos sind als
Kulisse ideal.
gibt! Eine Länge von mindestens
zwei Metern und eine Breite von
zwei Metern ist perfekt für fast
jedes Porträt-Setup ist.
So wird‘s gemacht:
1
Häng den Hintergrund auf: Du kannst die
Jalousie hängen wie du willst, aber ich ver-
wende zwei Lichtstative, setze die Querstange auf
und drapiere dann die Jalousie darüber.
2
Das Schlüssellicht: Platziere das Schlüssel-
licht weit genug vom Hintergrund entfernt,
damit es ihn nicht beleuchtet. Positioniere es über
dem Kopf des Modells, um 45° geneigt.
3
Hintergrund-Licht: Setze das Licht hinter das
Modell und in einer Höhe knapp unterhalb der
Schultern. Ich entschied mich, den Hintergrund aus
etwa einem Meter Entfernung zu beleuchten.
4
Kameraeinstellungen: Fotografiere mit dem
niedrigsten ISO-Wert deiner Kamera und
wähle dann die Verschlusszeit, die mit den Blitzen
synchronisiert wird. Die Blende bleibt etwa bei f/4.
5
Platzierung des Models: Wir beleuchten das
Motiv getrennt vom Hintergrund. Deshalb
sollten wir unser Model ungefähr drei Meter vom
Hintergrund entfernt positionieren.
6
Nutze ein Reflektor-Fülllicht: Wenn du ein
drittes Licht als Fülllicht verwenden willst,
reicht ein einfacher Silberreflektor. Positioniere
diesen einfach außerhalb des Bildes.
Das Ergebnis im Detail:
1
2
4
3
(1) Das Rollo: Dieser Hintergrund ist eigentlich eine Fenster
jalousie, wo die Variationen und Auswahlmöglichkeiten nahezu
unbegrenzt sind. (2) Größe: Die meisten Jalousien sind längst
groß genug für ein Kopf-Porträt. (3) Flach hängen: Eines der
Dinge, die ich an Jalousien liebe, ist ihre Dicke und ihr Gewicht.
Viele von ihnen sind schwer genug, sodass sie völlig flach hän-
gen. (4) Einfaches Licht: Mit einem einfachen Hintergrund muss
die Beleuchtung auch nicht kompliziert sein, in der Tat kannst du
leicht ein einzelnes Licht verwenden, um fantastische Ergebnis-
se zu erzielen.
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