Praxis
REISEFOTOGRAFIE
presented by
Fünf Foto-Spots
auf den Azoren
Locationscout.net Gründer Manuel Becker reist
für sein Leben gerne. In PhotoWeekly stellt er
fantastische Locations vor. Heute: Die Azoren.
Text & Fotos: Manuel Becker
(locationscout.net)
Die portugiesische Inselgruppe Azoren befindet
sich mitten im Atlantik, nur fünf Flugstunden
von Deutschland entfernt und besteht aus neun
ganz unterschiedlichen Inseln. Saftig grüne Land-
schaften, schroffe Klippen, kilometerlange Hecken
aus Hortensien, Vulkane, Geysire ... Die Azoren sind
ein wahres Naturparadies – und doch sind sie noch
vom Massentourismus verschont. Manuel Becker
zeigt dir, was es zu entdecken gibt.
Canário‘s Viewpoint, Insel São Miguel
Sony Alpha 7 II mit FE 16-35mm F4 ZA OSS
Aufnahmedetails: 16mm | 1/8 s | f/8 | ISO 100
Dieser Weg zur Aussichtsplattform über die Sete
Cidades auf Sao Miguel, der Hauptinsel der Azoren,
ist wohl einer der schönsten Pfade der Welt. Auch
wenn der Weg dorthin nur recht kurz ist, so ist die
Aussicht dennoch atemberaubend schön und der
perfekte Foto-Spot für den Sonnenuntergang, unab-
hängig davon, ob man ihn mit dem Pfad selbst oder
von der Plattform ganz vorne mitsamt der vielen
Seen und dem Meer im Hintergrund fotografiert.
Tipp: Tagsüber ist dies der touristischste und be-
kannteste der hier vorgestellten Spots. Außerhalb der
Saison ist man zum Sonnenuntergang aber dennoch
oftmals recht alleine hier oben und kann den wun-
dervollen Blick genießen. Ein stabiles Stativ ist hier
oftmals Pflicht, da es teils sehr windig sein kann.
Mehr Infos und Geo-Daten
Pico da Esperança, Insel São Jorge
Sony Alpha 7 II mit FE 16-35mm F4 ZA OSS
Aufnahmedetails: 16mm | 15 s | f/11 | ISO 100
Pico da Esperança („Berg der Hoffnung“) ist der
höchste Berg der Azoreninsel São Jorge, wenn man
von einem Berg sprechen möchte, denn die Insel ist
topografisch eher aufgebaut wie ein Bergkamm, der
sich fast über die gesamte Insel erstreckt. Ein mit
dem Auto befahrbarer holpriger Feldweg führt bis
fast ganz nach oben zu dieser unglaublich schönen
Aussicht, die man auf dieser Insel zum Sonnenun-
tergang meist allein genießen kann. Im Hintergrund
ragt der Berg Pico der gleichnamigen Insel empor,
der zudem auch der höchste Berg Portugals ist. Eher
schlecht zu erkennen ist die Insel Faial, die eben-
falls von dort oben zu sehen ist, womit sich drei In-
seln gleichzeitig auf nur einem Foto wiederfinden.
Tipp: Auch wenn dort oben generell recht wenig los
ist lohnt es sich zum Sonnenauf- oder -untergang
dort zu sein, denn auf den Azoreninseln gibt es re-
lativ häufig Situationen wie diese, bei denen Nebel
über die Berge der Inseln zieht.
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Faja Grande, Insel Flores
Sony Alpha 7 II mit FE 16-35mm F4 ZA OSS
Aufnahmedetails: 17mm | 1/320 s | f/9 | ISO 100
Dieser teils recht steile und unbefestigte Pfad
auf der Insel Flores ist ein Traum für jeden
Wanderer. Entlang der westlichsten Küste
Europas wird man stets mit Aussichten wie
dieser belohnt. Ein festes Schuhwerk ist bei
den teilweise sehr schmalen Pfaden Pflicht.
Tipp: Das Auto kann man wunderbar am Start
dieser Strecke hinter Fajã Grande stehen lassen,
um sich dann von Ponta Delgada mit dem Taxi
zurück zum Ausgangspunkt fahren zu lassen.
Mehr Infos und Geo-Daten
Poco da Alagoinha, Insel Flores
Sony Alpha 7 II mit FE 16-35mm F4 ZA OSS
Aufnahmedetails: 27mm | 1/6 s | f/11 | ISO 100
Wenn ich eine Stelle der Erde als Paradies bezeich-
nen würde, dann diese. Der steinige Weg zu diesem
unfassbar schönen See mit etlichen Wasserfällen
führt durch einen wunderschönen Wald. Nach etwa
30 Minuten erreicht man diese Lichtung, die mir
persönlich die Sprache verschlagen hat, denn rein
von den Fotos, die ich zuvor davon gesehen hatte,
hätte ich mir diesen Ort niemals so idyllisch vorge-
stellt. Solltet ihr diesen Spot besuchen, dann hin-
terlasst ihn bitte genau so, wie ihr ihn vorgefunden
habt und nehmt bitte Rücksicht auf die Pflanzen
entlang des Ufers, die sich übrigens auch perfekt als
Vordergrundmotiv eignen.
Tipp: Festes Schuhwerk ist extrem wichtig, da die
Steine des Weges im Wald sehr schnell feucht und
damit extrem rutschig werden. Ein Stativ plus ND-
und Polfilter sind ebenfalls sehr empfehlenswert.
Mehr Infos und Geo-Daten
Porto do Comprido, Insel Faial
Sony Alpha 7 II mit FE 16-35mm F4 ZA OSS
Aufnahmedetails: 17mm | 0,8 s | f/11 | ISO 100
Dieser Spot am Porto do Comprido mit dem Blick
auf die vom Vulkanausbruch 1958 sehr einzigartig
geformte Landschaft ist einer meiner persönlichen
Lieblings-Fotospots gewesen, denn er beinhaltet
alles, was für ein perfektes Foto notwendig ist.
Angefangen von zahlreichen tollen Komposi-
tionsmöglichkeiten der Steine im Vordergrund
über fließendes Wasser als Kontrast zu den harten
Steinkanten und einem Leuchtturm sowie eine Vul-
kanlandschaft für den Hintergrund. An Stellen wie
diesen könnte ich, ähnlich wie die Angler neben
mir, etliche Stunden verbringen und dem auf und ab
der Wasserströme zuschauen.
Tipp: Ein ND- und Pol-Filter ist offensichtlich
Pflicht für einen solchen Spot. Ebenso empfehlens-
wert sind ein Weitwinkelobjektiv und wasserfeste
Schuhe oder Stiefel. Als Belichtungszeit fand ich
für mich persönlich alles zwischen 0,5 - 1 Sekun-
de am schönsten, da so die Strömung des Wassers
am deutlichsten sichtbar ist. Ich persönlich ver-
wende dafür den Bulb-Modus der Kamera und be-
lichte das Wasser nach Gefühl manuell mit einem
Fernauslöser, um flexibel auf die sich sehr schnell
wechselnden Strömungen eingehen zu können.
Mehr Infos und Geo-Daten
Manuel Becker
Er ist der Gründer von Locationscout.net,
der weltweit größten Plattform zum Finden
und Teilen der schönsten Foto-Spots. Er lebt
im Rheinland und liebt es zu reisen, um dabei
die schönsten Orte der Welt zu entdecken,
zu genießen und natürlich zu fotografieren.
Weitere Infos: locationscout.net