PhotoWeekly 26.06.2019 | Page 26

Praxis REISEFOTOGRAFIE presented by Fünf Foto-Spots auf den Azoren Locationscout.net Gründer Manuel Becker reist für sein Leben gerne. In PhotoWeekly stellt er fantastische Locations vor. Heute: Die Azoren. Text & Fotos: Manuel Becker (locationscout.net) Die portugiesische Inselgruppe Azoren befindet sich mitten im Atlantik, nur fünf Flugstunden von Deutschland entfernt und besteht aus neun ganz unterschiedlichen Inseln. Saftig grüne Land- schaften, schroffe Klippen, kilometerlange Hecken aus Hortensien, Vulkane, Geysire ... Die Azoren sind ein wahres Naturparadies – und doch sind sie noch vom Massentourismus verschont. Manuel Becker zeigt dir, was es zu entdecken gibt. Canário‘s Viewpoint, Insel São Miguel  Sony Alpha 7 II mit FE 16-35mm F4 ZA OSS Aufnahmedetails: 16mm | 1/8 s | f/8 | ISO 100 Dieser Weg zur Aussichtsplattform über die Sete Cidades auf Sao Miguel, der Hauptinsel der Azoren, ist wohl einer der schönsten Pfade der Welt. Auch wenn der Weg dorthin nur recht kurz ist, so ist die Aussicht dennoch atemberaubend schön und der perfekte Foto-Spot für den Sonnenuntergang, unab- hängig davon, ob man ihn mit dem Pfad selbst oder von der Plattform ganz vorne mitsamt der vielen Seen und dem Meer im Hintergrund fotografiert. Tipp: Tagsüber ist dies der touristischste und be- kannteste der hier vorgestellten Spots. Außerhalb der Saison ist man zum Sonnenuntergang aber dennoch oftmals recht alleine hier oben und kann den wun- dervollen Blick genießen. Ein stabiles Stativ ist hier oftmals Pflicht, da es teils sehr windig sein kann.   Mehr Infos und Geo-Daten Pico da Esperança, Insel São Jorge  Sony Alpha 7 II mit FE 16-35mm F4 ZA OSS Aufnahmedetails: 16mm | 15 s | f/11 | ISO 100 Pico da Esperança („Berg der Hoffnung“) ist der höchste Berg der Azoreninsel São Jorge, wenn man von einem Berg sprechen möchte, denn die Insel ist topografisch eher aufgebaut wie ein Bergkamm, der sich fast über die gesamte Insel erstreckt. Ein mit dem Auto befahrbarer holpriger Feldweg führt bis fast ganz nach oben zu dieser unglaublich schönen Aussicht, die man auf dieser Insel zum Sonnenun- tergang meist allein genießen kann. Im Hintergrund ragt der Berg Pico der gleichnamigen Insel empor, der zudem auch der höchste Berg Portugals ist. Eher schlecht zu erkennen ist die Insel Faial, die eben- falls von dort oben zu sehen ist, womit sich drei In- seln gleichzeitig auf nur einem Foto wiederfinden. Tipp: Auch wenn dort oben generell recht wenig los ist lohnt es sich zum Sonnenauf- oder -untergang dort zu sein, denn auf den Azoreninseln gibt es re- lativ häufig Situationen wie diese, bei denen Nebel über die Berge der Inseln zieht.   Mehr Infos und Geo-Daten Faja Grande, Insel Flores  Sony Alpha 7 II mit FE 16-35mm F4 ZA OSS Aufnahmedetails: 17mm | 1/320 s | f/9 | ISO 100 Dieser teils recht steile und unbefestigte Pfad auf der Insel Flores ist ein Traum für jeden Wanderer. Entlang der westlichsten Küste Europas wird man stets mit Aussichten wie dieser belohnt. Ein festes Schuhwerk ist bei den teilweise sehr schmalen Pfaden Pflicht. Tipp: Das Auto kann man wunderbar am Start dieser Strecke hinter Fajã Grande stehen lassen, um sich dann von Ponta Delgada mit dem Taxi zurück zum Ausgangspunkt fahren zu lassen.   Mehr Infos und Geo-Daten Poco da Alagoinha, Insel Flores  Sony Alpha 7 II mit FE 16-35mm F4 ZA OSS Aufnahmedetails: 27mm | 1/6 s | f/11 | ISO 100 Wenn ich eine Stelle der Erde als Paradies bezeich- nen würde, dann diese. Der steinige Weg zu diesem unfassbar schönen See mit etlichen Wasserfällen führt durch einen wunderschönen Wald. Nach etwa 30 Minuten erreicht man diese Lichtung, die mir persönlich die Sprache verschlagen hat, denn rein von den Fotos, die ich zuvor davon gesehen hatte, hätte ich mir diesen Ort niemals so idyllisch vorge- stellt. Solltet ihr diesen Spot besuchen, dann hin- terlasst ihn bitte genau so, wie ihr ihn vorgefunden habt und nehmt bitte Rücksicht auf die Pflanzen entlang des Ufers, die sich übrigens auch perfekt als Vordergrundmotiv eignen. Tipp: Festes Schuhwerk ist extrem wichtig, da die Steine des Weges im Wald sehr schnell feucht und damit extrem rutschig werden. Ein Stativ plus ND- und Polfilter sind ebenfalls sehr empfehlenswert.   Mehr Infos und Geo-Daten Porto do Comprido, Insel Faial  Sony Alpha 7 II mit FE 16-35mm F4 ZA OSS Aufnahmedetails: 17mm | 0,8 s | f/11 | ISO 100 Dieser Spot am Porto do Comprido mit dem Blick auf die vom Vulkanausbruch 1958 sehr einzigartig geformte Landschaft ist einer meiner persönlichen Lieblings-Fotospots gewesen, denn er beinhaltet alles, was für ein perfektes Foto notwendig ist. Angefangen von zahlreichen tollen Komposi- tionsmöglichkeiten der Steine im Vordergrund über fließendes Wasser als Kontrast zu den harten Steinkanten und einem Leuchtturm sowie eine Vul- kanlandschaft für den Hintergrund. An Stellen wie diesen könnte ich, ähnlich wie die Angler neben mir, etliche Stunden verbringen und dem auf und ab der Wasserströme zuschauen. Tipp: Ein ND- und Pol-Filter ist offensichtlich Pflicht für einen solchen Spot. Ebenso empfehlens- wert sind ein Weitwinkelobjektiv und wasserfeste Schuhe oder Stiefel. Als Belichtungszeit fand ich für mich persönlich alles zwischen 0,5 - 1 Sekun- de am schönsten, da so die Strömung des Wassers am deutlichsten sichtbar ist. Ich persönlich ver- wende dafür den Bulb-Modus der Kamera und be- lichte das Wasser nach Gefühl manuell mit einem Fernauslöser, um flexibel auf die sich sehr schnell wechselnden Strömungen eingehen zu können.   Mehr Infos und Geo-Daten Manuel Becker Er ist der Gründer von Locationscout.net, der weltweit größten Plattform zum Finden und Teilen der schönsten Foto-Spots. Er lebt im Rheinland und liebt es zu reisen, um dabei die schönsten Orte der Welt zu entdecken, zu genießen und natürlich zu fotografieren. Weitere Infos: locationscout.net