Technik
M E TA -T E S T
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NIKON COOLPIX B600
Kostengünstig gute
Bilder schießen
Eine kompakte Kamera mit Hochleistungszoom in
einfachem Design und mit eleganter Bedienung.
So bewirbt Nikon die neue Coolpix B600.
Wie stark ist das neue Modell?
Von Ruben Schäfer
Als unmittelbarer Nachfolger
der Nikon Coolpix B500 erwei-
tert die B600 seit neuestem das
Portfolio von Nikon. Mit einem
Straßenpreis von knapp etwa 280
Euro gehört diese Bridge-Kamera
zu den Einsteigermodellen. Mit
Hilfe des großzügigen optischen
Zooms des Nikkor-Objektivs kön-
nen sämtliche Blickwinkel ab-
gedeckt werden – immerhin 60-
fach vergrößert die 600er.
Ob sich das Fotomotiv
der Begierde nun weit
weg oder hautnah vor
dem Hochleistungsob-
jektiv befindet, spielt da-
mit eine eher unterge-
ordnete Rolle.
N O 105
48/2019
Nikon
Coolpix B600
befriedigend
Quick Facts:
Ausstattung
Preis: ca. 288 Euro
Schon auf den ersten
Auflösung: 15,9 Megapixel
Blick fällt ein wichti-
ISO: 125-6.500
ges Detail auf: Die Nikon Serienbild: max. 8,6 B/s
B600 kommt ohne Su-
Video: 4K-UHD-Video mit 30p
cher daher, nur ein Dis-
play gibt es. Das wird
für einige Fotografen ein Aus-
schlusskriterium sein. Die B600
hat einen CMOS-Sensor von 1/2,3
Zoll und eine Auflösung von 15,9
Megapixeln. Den ISO-Bereich
gibt Nikon mit ISO 125 bis 6.400
an. Das Objektiv der Kamera ar-
beitet in einem Brennweitenbe-
reich von 24-1440 mm, die höchs-
te Lichtstärke liegt, abhängig von
der Brennweite, im Bereich von
F3,3 und F6,5. Ein VR-Bildstabi-
lisator sorgt für klare und schar-
fe Aufnahmen. Dabei arbeitet der
Stabilisator sowohl optisch als
auch elektronisch. Durch den Ma-
kro-Modus liegt die Naheinstell-
grenze bei grade einmal 1 cm, al-
lerdings nur bei kürzester
Brennweite. Schnappschüsse
werden auf einer SD-Karte abge-
legt. SnapBridge ermöglicht die
drahtlose Steuerung der Kamera
und das Übertragen von Bildern
via Bluetooth.
Das Objektiv selbst besteht aus 16
Linsen in insgesamt 11 Gruppen,
inklusive 4 ED-Gläsern zur Kom-
pensation der chromatischen
Aberration. Videos werden von
der B600 in 4K und mit 30 Bil-
dern pro Sekunde aufgenommen.
Auch bei der Serienbildaufnah-
me leistet die Kamera gute Ar-
beit. 8,6 Bilder pro Sekunde sind
möglich. Weitere Besonderheiten
sind der Kontrast-Autofokus mit
Porträt-AF, 99 Fokusmessfeldern
sowie eine Motiv-Verfolgung und
AF-Zielsuche. Im Sternspurmo-
dus sind Belichtungszeiten von
bis zu 25 Sekunden möglich. Zum
Lieferumfang gehört neben dem
passenden Lithium-Ionen-Akku
auch ein USB-Ladegerät, sodass
der Akku zum Aufladen in der
Kamera verbleiben kann. Das
muss er übrigens auch, denn auf
ein richtiges Ladegerät verzich-
tet Nikon, das gibt es für saftige
44,99 Euro als Extra.
Nikon verzichtet lei-
der auf viele Tasten
und spart auch den
Sucher ein. Dafür
ist die B600 dann
auch günstiger.
Mit 8,6 Bildern
pro Sekunde
ermöglicht die
Serienfunktion
eine zügige Bild-
folge, Sportfoto-
grafen werden
dennoch anderswo
glücklicher.
Bildqualität
Der kleine Sensor bewegt sich
fast auf Smartphone-Niveau und
liefert entsprechende Ergebnisse
ab: Nur 16 Megapixel sind im Jah-
re 2019 auch kein Highlight mehr.
Qualitativ betrachtet liegt die
Nikon Coolpix B600 bei guten
Lichtverhältnissen, wie beispiels-
weise bei Aufnahmen im Freien,
auf dem üblichen Niveau der
Budget-Zoom-Kategorie. Hervor-
zuheben ist der 60-fache optische
Zoom. Im ISO-125-Bereich offen-
bart diese Kamera ihre Stärken
und liefert die bestmögliche Qua-
lität. Auch bei ISO 400 sehen Bil-
der immer noch gut aus, gerade
wenn man den niedrigen Preis
bedenkt, den Nikon dafür aufruft.
Das Teleobjektiv
der Nikon B600
verfügt über eine
Brennweite von
24-1.440 mm und
eignet sich somit
gleichermaßen für
Nahaufnahmen so-
wie Schnappschüs-
se in der Ferne.
Das sagen die Kollegen ...
2,8 (befriedigend)
„Sehr viel Zoom für kleines Geld: Die Nikon Coolpix B600
kostet wenig und bringt ein 60-fach-Zoom mit, verpackt in
einem griffigen Gehäuse. Die automatische Bildübertragung
zum Smartphone per Bluetooth ist praktisch. Abstriche
muss man bei der Ausstattung und bei der Bildqualität bei
Schummerlicht machen. Da sehen die Bilder der kleinen
Nikon schnell etwas flächig aus.“ (Sven Schulz)
„Sowohl Automatikfotografen als auch diejenigen, die die
Belichtung selbst regeln wollen, können ihrer Kreativität
freien Lauf lassen, denn die B600 verfügt über eine Voll-
automatik mit Motiverkennung, kann aber auch auf eine
halbautomatische oder manuelle Belichtung umgestellt
werden. Zudem bietet sie diverse Filtereffekte zum ‚Ver-
schönern‘ der Aufnahmen.“ (Benjamin Kirchheim)
„Die Nikon Coolpix B600 ist ein Update der drei Jahre alten
Coolpix B500, das den großzügigen 40-fachen Zoom des
Vorgängermodells durch das gleiche 60-fache Zoomobjek-
tiv ersetzt, das auf der Coolpix B700 eingeführt wurde. Sie
verfügt nicht über die längste Reichweite bei einem Nikon
Superzoom, dieser Titel gehört der Coolpix P1000, die eine
atemberaubende 125-fache Reichweite bietet.“
(Ken McMahon)
Das PhotoWeekly-Urteil
Das hat uns gefallen: Unterm Strich ist die
Nikon B600 eine gute Einsteigerkamera mit her-
vorragendem Zoom. Leicht und handlich ist sie
zudem ebenfalls. Für die nötige Konnektivität hat
Nikon auch gesorgt. Die Bildübertragung per Blue-
tooth funktioniert reibungslos. Der Preis ist fair.
Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Ins-
gesamt könnte die Bildqualität bei schlechten
Lichtverhältnissen besser ausfallen. Bei langen
Brennweiten sollte auch der Autofokus schnel-
ler arbeiten. Und warum Nikon auf ein Ladegerät
verzichtet, verstehen wir nicht.
Nikon
Coolpix B600
N 105
O
48/2019
befriedigend