PhotoWeekly 27.11.2019 | Page 26

Technik M E TA -T E S T 26 NIKON COOLPIX B600 Kostengünstig gute Bilder schießen Eine kompakte Kamera mit Hochleistungszoom in einfachem Design und mit eleganter Bedienung. So bewirbt Nikon die neue Coolpix B600. Wie stark ist das neue Modell? Von Ruben Schäfer Als unmittelbarer Nachfolger der Nikon Coolpix B500 erwei- tert die B600 seit neuestem das Portfolio von Nikon. Mit einem Straßenpreis von knapp etwa 280 Euro gehört diese Bridge-Kamera zu den Einsteigermodellen. Mit Hilfe des großzügigen optischen Zooms des Nikkor-Objektivs kön- nen sämtliche Blickwinkel ab- gedeckt werden – immerhin 60- fach vergrößert die 600er. Ob sich das Fotomotiv der Begierde nun weit weg oder hautnah vor dem Hochleistungsob- jektiv befindet, spielt da- mit eine eher unterge- ordnete Rolle. N O 105 48/2019 Nikon Coolpix B600 befriedigend Quick Facts: Ausstattung Preis: ca. 288 Euro Schon auf den ersten Auflösung: 15,9 Megapixel Blick fällt ein wichti- ISO: 125-6.500 ges Detail auf: Die Nikon Serienbild: max. 8,6 B/s B600 kommt ohne Su- Video: 4K-UHD-Video mit 30p cher daher, nur ein Dis- play gibt es. Das wird für einige Fotografen ein Aus- schlusskriterium sein. Die B600 hat einen CMOS-Sensor von 1/2,3 Zoll und eine Auflösung von 15,9 Megapixeln. Den ISO-Bereich gibt Nikon mit ISO 125 bis 6.400 an. Das Objektiv der Kamera ar- beitet in einem Brennweitenbe- reich von 24-1440 mm, die höchs- te Lichtstärke liegt, abhängig von der Brennweite, im Bereich von F3,3 und F6,5. Ein VR-Bildstabi- lisator sorgt für klare und schar- fe Aufnahmen. Dabei arbeitet der Stabilisator sowohl optisch als auch elektronisch. Durch den Ma- kro-Modus liegt die Naheinstell- grenze bei grade einmal 1 cm, al- lerdings nur bei kürzester Brennweite. Schnappschüsse werden auf einer SD-Karte abge- legt. SnapBridge ermöglicht die drahtlose Steuerung der Kamera und das Übertragen von Bildern via Bluetooth.   Das Objektiv selbst besteht aus 16 Linsen in insgesamt 11 Gruppen, inklusive 4 ED-Gläsern zur Kom- pensation der chromatischen Aberration. Videos werden von der B600 in 4K und mit 30 Bil- dern pro Sekunde aufgenommen. Auch bei der Serienbildaufnah- me leistet die Kamera gute Ar- beit. 8,6 Bilder pro Sekunde sind möglich. Weitere Besonderheiten sind der Kontrast-Autofokus mit Porträt-AF, 99 Fokusmessfeldern sowie eine Motiv-Verfolgung und AF-Zielsuche. Im Sternspurmo- dus sind Belichtungszeiten von bis zu 25 Sekunden möglich. Zum Lieferumfang gehört neben dem passenden Lithium-Ionen-Akku auch ein USB-Ladegerät, sodass der Akku zum Aufladen in der Kamera verbleiben kann. Das muss er übrigens auch, denn auf ein richtiges Ladegerät verzich- tet Nikon, das gibt es für saftige 44,99 Euro als Extra. Nikon verzichtet lei- der auf viele Tasten und spart auch den Sucher ein. Dafür ist die B600 dann auch günstiger. Mit 8,6 Bildern pro Sekunde ermöglicht die Serienfunktion eine zügige Bild- folge, Sportfoto- grafen werden dennoch anderswo glücklicher. Bildqualität Der kleine Sensor bewegt sich fast auf Smartphone-Niveau und liefert entsprechende Ergebnisse ab: Nur 16 Megapixel sind im Jah- re 2019 auch kein Highlight mehr. Qualitativ betrachtet liegt die Nikon Coolpix B600 bei guten Lichtverhältnissen, wie beispiels- weise bei Aufnahmen im Freien, auf dem üblichen Niveau der Budget-Zoom-Kategorie. Hervor- zuheben ist der 60-fache optische Zoom. Im ISO-125-Bereich offen- bart diese Kamera ihre Stärken und liefert die bestmögliche Qua- lität. Auch bei ISO 400 sehen Bil- der immer noch gut aus, gerade wenn man den niedrigen Preis bedenkt, den Nikon dafür aufruft. Das Teleobjektiv der Nikon B600 verfügt über eine Brennweite von 24-1.440 mm und eignet sich somit gleichermaßen für Nahaufnahmen so- wie Schnappschüs- se in der Ferne. Das sagen die Kollegen ...  2,8 (befriedigend) „Sehr viel Zoom für kleines Geld: Die Nikon Coolpix B600 kostet wenig und bringt ein 60-fach-Zoom mit, verpackt in einem griffigen Gehäuse. Die automatische Bildübertragung zum Smartphone per Bluetooth ist praktisch. Abstriche muss man bei der Ausstattung und bei der Bildqualität bei Schummerlicht machen. Da sehen die Bilder der kleinen Nikon schnell etwas flächig aus.“  (Sven Schulz)  „Sowohl Automatikfotografen als auch diejenigen, die die Belichtung selbst regeln wollen, können ihrer Kreativität freien Lauf lassen, denn die B600 verfügt über eine Voll- automatik mit Motiverkennung, kann aber auch auf eine halbautomatische oder manuelle Belichtung umgestellt werden. Zudem bietet sie diverse Filtereffekte zum ‚Ver- schönern‘ der Aufnahmen.“  (Benjamin Kirchheim)  „Die Nikon Coolpix B600 ist ein Update der drei Jahre alten Coolpix B500, das den großzügigen 40-fachen Zoom des Vorgängermodells durch das gleiche 60-fache Zoomobjek- tiv ersetzt, das auf der Coolpix B700 eingeführt wurde. Sie verfügt nicht über die längste Reichweite bei einem Nikon Superzoom, dieser Titel gehört der Coolpix P1000, die eine atemberaubende 125-fache Reichweite bietet.“ (Ken McMahon) Das PhotoWeekly-Urteil  Das hat uns gefallen: Unterm Strich ist die Nikon B600 eine gute Einsteigerkamera mit her- vorragendem Zoom. Leicht und handlich ist sie zudem ebenfalls. Für die nötige Konnektivität hat Nikon auch gesorgt. Die Bildübertragung per Blue- tooth funktioniert reibungslos. Der Preis ist fair.  Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Ins- gesamt könnte die Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen besser ausfallen. Bei langen Brennweiten sollte auch der Autofokus schnel- ler arbeiten. Und warum Nikon auf ein Ladegerät verzichtet, verstehen wir nicht. Nikon Coolpix B600 N 105 O 48/2019 befriedigend